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Das Halsband der Koenigin 2

Das Halsband der Koenigin 2

Titel: Das Halsband der Koenigin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas (der Aeltere)
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thun?«
    »Nichts. Warten Sie auf mich.«
    »Und Sie gehen?«
    »Nach Versailles.«
    »Wann?«
    »Morgen.«
    »Und ich werde Antwort bekommen?«
    »Sogleich.«
    »Wohl, meine Beschützerin, ich übergebe mich Ihnen.«
    »Lassen Sie mich gewähren.«
    Nach diesen Worten kehrte sie zurück und legte sich zu Bette. Sie betrachtete noch mit einem unentschiedenen Blick den schönen marmornen Endymion, der auf Diana wartete, und murmelte:
    »Die Freiheit ist entschieden mehr werth,«

XLVII.
Jeanne als Schützlingin.
    Herrin eines solchen Geheimnisses, reich von einer solchen Zukunft, unterstützt von zwei so bedeutenden Mächten, fühlte sich Jeanne stark genug, um eine Welt aus den Angeln zu heben.
    Sie gab sich vierzehn Tage Frist, um voll in die saftige Traube zu beißen, die das Glück über ihre Stirne aufhing.
    Bei Hofe nicht mehr als eine Bittstellerin, nicht mehr als die von Frau von Boulainvilliers aus dem Elend gezogene arme Bettlerin, sondern als eine Abkömmlingin der Valois mit einem Reichthum von hunderttausend Livres Einkünften zu erscheinen, einen Herzog und Pair zum Gemahl zu haben, sich die Günstlingin der Königin zu nennen und in dieser Zeit der Intriguen und Stürme den König durch Marie Antoinette, somit also den Staat zu regieren, dieß war ganz einfach das Panorama, das sich vor der unerschöpflichen Einbildungskraft der Gräfin von La Mothe aufrollte.
    Als es Tag war. machte sie nur einen Sprung bis Versailles. Sie hatte keinen Audienzbrief, aber ihr Vertrauen zu ihrem Glück war so mächtig geworden, daß Jeanne nicht daran zweifelte, die Etikette würde sich vor ihrem Wunsche beugen. Sie hatte Recht.
    Alle die Dienstfertigen des Hofes, die so eifrig darauf bedacht sind, den Geschmack des Gebieters zu errathen, hatten schon bemerkt, welches Vergnügen die Königin an der Gesellschaft der hübschen Gräfin fand.
    Das war genug, daß ein verständiger Huissier, der sich einzuschmeicheln wünschte, sich der Königin, welche aus der Capelle kam, in den Weg stellte und hier, wie durch Zufall, vor dem Kammerherrn vom Dienst die Worte sprach:
    »Mein Herr, was soll ich mit der Gräfin von La Mothe-Valois machen, welche keinen Audienzbrief hat?«
    Die Königin sprach leise mit Frau von Lamballe. Der Name Jeanne's, geschickt von diesem Menschen hingeworfen, unterbrach sie in ihrem Gespräche.«
    Sie wandte sich um.
    »Sagt man nicht, Frau van La Mothe-Valois sei da?«
    »Ich glaube, ja, Eure Majestät,« erwiderte der Kammerherr.
    »Wer sagt das?«
    »Dieser Huissier, Madame.«
    Der Huissier verbeugte sich bescheiden.
    »Ich werde Frau von La Mothe-Valois empfangen,« sprach die Königin, welche immer weiter ging.
    Dann, ehe sie ganz verschwand, fügte sie bei:
    »Sie werden sie in das Badecabinet führen.«
    Jeanne, der dieser Mensch einfach erzählte, was er gethan, fuhr sogleich mit der Hand nach ihrer Börse, doch der Huissier hielt sie durch ein Lächeln zurück und sagte:
    »Frau Gräfin, ich bitte, wollen Sie die Güte haben, diese Schuld anwachsen zu lassen. Sie werden sie mir vielleicht bald nüt besseren Interessen bezahlen können.«
    »Sie haben Recht, mein Freund, ich danke,« erwiderte Jeanne, und sie steckte ihr Geld wieder in die Tasche.
    »Warum sollte ich nicht einen Huissier begünstigen, der mich begünstigt hat?« sagte sie zu sich selbst. »Ich thue eben so viel für einen Cardinal.«
    Jeanne befand sich bald in Gegenwart ihrer Souveränin. Marie Antoinette war ernst, scheinbar nicht ganz gut gestimmt, vielleicht gerade weil sie die Gräfin mit einem unerwarteten Empfang zu sehr begünstigt hatte.
    »Die Königin bildet sich wohl am Ende ein, ich wolle wieder betteln,« dachte die Freundin des Herrn von Rohan ... »Ehe ich zwanzig Worte gesprochen habe, wird sie entrunzelt sein, oder sie hat mich vor die Thüre werfen lassen.«
    »Madame,« sagte die Königin, »ich habe noch nicht Gelegenheit gehabt, mit dem König zu sprechen.«
    »Ah! Madame, Eure Majestät ist nur zu gut gegen mich gewesen, und ich erwarte nichts mehr. Ich komme ...«
    »Warum kommen Sie?« versetzte die Königin, welche die Uebergänge geschickt aufzugreifen verstand. »Sie hatten keine Audienz verlangt. Es ist vielleicht eine dringliche Sache ... für Sie?«
    »Dringlich ... ja, Madame; doch für mich ... nein.«
    »Für mich also ... lassen Sie hören, sprechen Sie, Gräfin.«
    Und die Königin führte Jeanne in das Badecabinet, wo ihre Kammerfrauen auf sie warteten.
    Als die Gräfin alle diese Leute um die

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