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Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels

Titel: Das Handwerk des Teufels - Pollock, D: Handwerk des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Donald Ray Pollock
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an die Tür und drückte sein Ohr dagegen. Er hörte, wie sein Vater seine Mutter fragte, ob sie etwas aus dem Laden bräuchte. »Ich muss den Laster für die Arbeit auftanken«, sagte er. Als er die Schritte seines Vaters im Flur hörte, trat Arvin schnell von der Tür weg und durchquerte das Zimmer bis zum Fenster. Er tat so, als würde er eine Pfeilspitze aus der kleinen Sammlung an Schätzen begutachten, die er auf dem Fensterbrett ausgebreitet hatte. Die Tür ging auf. »Komm, kleine Spritztour«, sagte Willard. »Hat doch keinen Sinn, den ganzen Tag hier rumzuhocken wie eine Hauskatze.«
    Sie gingen zur Haustür und Charlotte rief aus der Küche: »Vergesst den Zucker nicht.« Sie stiegen in den Pick-up, fuhren bis zum Ende ihrer Holperstraße und bogen dann in die Baum Hill Road. Am Stoppschild fuhr Willard nach links auf den Abschnitt asphaltierter Straße, der mitten durch Knockemstiff führte. Obwohl die Fahrt zu Maudes Laden nie länger als fünf Minuten dauerte, kam es Arvin stets so vor, als kämen sie in ein anderes Land, wenn sie die Flats hinter sich ließen. Bei Patterson stand eine Gruppe von Jungs, manche jünger als er selbst, in der offenen Tür einer heruntergekommenen Autowerkstatt, reichten sich Zigaretten hin und her und wechselten sich darin ab, auf einen ausgeweideten Hirschkadaver einzuschlagen, der an einem Balken baumelte. Einer von ihnen johlte und schlug ein paar Mal in die kalte Luft, als sie vorbeifuhren, und Arvin rutschte ein wenig tiefer in seinen Sitz. Vor Jane Wagners Haus krabbelte ein rosafarbenes Baby auf dem Gras unter einem Ahornbaum. Janey stand auf der durchhängenden Veranda, zeigte auf das Baby und schrie durch ein zerbrochenes, mit Pappe verkleidetes Fenster nach jemandem im Haus. Sie trug dieselbe Kleidung, die sie jeden Tag zur Schule anhatte, einen roten karierten Rock und eine ausgefranste weiße Bluse. Sie war zwar nur eine Klasse höher als Arvin, aber auf dem Heimweg saß sie im Schulbus immer hinten bei den älteren Jungen. Er hatte ein paar der anderen Mädchen sagen hören, dass sie hinten sitzen durfte, weil sie die Beine breit machte und sich ihren Schlitz befingern ließ. Arvin hoffte, dass er vielleicht eines Tages, wenn er etwas älter war, herausfinden würde, was genau das heißen sollte.
    Willard hielt nicht am Laden, sondern bog scharf rechts ab in die Schotterstraße namens Shady Glen. Er gab Gas und fuhr schlitternd auf den kahlen, schlammigen Platz rings um den
Bull Pen
. Der Platz war mit Kronkorken, Kippen und Bierkartons übersät. Snooks Snyder, ein ehemaliger Eisenbahner mit warzigem Hautkrebs, lebte dort mit seiner Schwester Agatha, einer alten Jungfer, die den ganzen Tag schwarz gekleidet an einem Fenster im ersten Stock hockte und einen auf trauernde Witwe machte. Snooks verkaufte vorn Bier und Wein, und wenn ihm ein Gesicht auch nur halbwegs bekannt vorkam, dann hinter dem Haus auch Hochprozentiges. Für seine Kunden waren ein paar Picknicktische unter großen Platanen aufgestellt, die neben dem Haus standen, daneben ein Hufeisen-Wurfplatz und ein Plumpsklo, das so aussah, als wolle es gleich zusammenfallen. Die beiden Männer, die Arvin am Morgen im Wald gesehen hatte, saßen am vorderen Ende eines Tisches und tranken Bier, ihre Gewehre lehnten an einem Baum hinter ihnen.
    Während der Pick-up noch ausrollte, machte Willard bereits die Tür auf und sprang hinaus. Einer der Jäger schnellte hoch und schleuderte eine Flasche nach ihm, die an der Windschutzscheibe des Pick-ups abprallte und klirrend auf der Straße landete. Dann drehte sich der Mann um und rannte los, sein verdreckter Mantel flatterte hinter ihm her, und seine blutunterlaufenen Augen sahen sich panisch nach dem großen Kerl um, der ihn verfolgte. Willard schnappte ihn und warf ihn in den schmierigen Schlamm, der sich vor der Tür zum Plumpsklo gebildet hatte. Er drehte ihn auf den Rücken, drückte dem Mann mit den Knien die Schultern zu Boden und bearbeitete sein Gesicht mit den Fäusten. Der andere Jäger griff sich seine Waffe und rannte mit einer braunen Papiertüte unterm Arm zu einem grünen Plymouth. Er raste davon, und die abgewetzten Reifen schleuderten bis hinter der Kirche Schotter auf.
    Nach ein paar Minuten hörte Willard auf, den Mann zu verprügeln. Er schüttelte sich die schmerzenden Hände aus, holte tief Luft und ging dann zu dem Tisch hinüber, an dem die Männer gesessen hatten. Er nahm die Schrotflinte, die am Baum stand, entlud die beiden roten

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