Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm
dem 40. Lebensjahr angegeben. Sehr oft sind meiner Erfahrung nach jüngere Frauen betroffen. Natürlich gibt es auch Männer, die an Hashimoto leiden. Weshalb Hashimoto weit mehr Frauen als Männer betrifft, ist nicht ganz klar. Ein Erklärungsansatz ist, dass Männer Hormonschwankungen, die bei dieser Erkrankung eine Rolle spielen, nicht so stark ausgesetzt sind wie Frauen (etwa Regelblutung, Schwangerschaft, Wechseljahre).
Warum habe ich Hashimoto?
Die Ursache für Hashimoto ist nicht bekannt. Man vermutet, dass nicht eine einzelne Ursache, sondern vielmehr ein komplexes Geschehen für die Krankheit verantwortlich ist. Es gibt allerdings bestimmte Voraussetzungen, die bei Betroffenen vermehrt auftreten. So beobachtet man beispielsweise Häufungen von Hashimoto innerhalb einer Familie. Auch kommt die Krankheit öfter nach Infektionen, starken Stresssituationen oder zu hohen Jodeinnahmen zum Ausbruch – wobei man annimmt, dass diese Situationen eher Auslöser und weniger Ursachen von Hashimoto sind.
Die beiden Seitenlappen der Schilddrüse sind über eine Brücke miteinander verbunden. Das Schilddrüsengewebe enthält kleine Bläschen, die die Hormone T4/T3 produzieren und speichern, sowieC-Zellen, die am Kalziumstoffwechsel (Knochenaufbau) beteiligt sind.
Die Schilddrüse
Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ und liegt vorn am Hals, unterhalb des Kehlkopfs. Sie besteht aus zwei Lappen, die durch eine Brücke (Isthmus) miteinander verbunden sind, umfasst die Luftröhre halbkreisförmig und ist vor dieser verschieblich. An der Rückseite der Schilddrüse liegen vier weizenkorngroße Nebenschilddrüsen.
Die beiden Schilddrüsenlappen der Schilddrüse sind in kleinere Läppchenbezirke unterteilt. Innerhalb dieser Läppchen liegen kleine Bläschen mit Hohlräumen (Follikel), die von Schilddrüsengewebe umgeben sind. In diesem Gewebe werden die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) gebildet. Gespeichert werden die beiden Hormone in den Hohlräumen der Bläschen. Ebenfalls innerhalb der Läppchenbezirke liegen die sogenannten C-Zellen der Schilddrüse. Dort wird das Hormon Kalzitonin gebildet. Es ist an der Regulation des Kalziumstoffwechsels (Knochenbau) beteiligt und der Gegenspieler des in den Nebenschilddrüsen produzierten Parathormons. Als endokrine Drüsen geben Schilddrüse sowie Nebenschilddrüsen ihre Hormone über das Drüsengewebe direkt an die angrenzenden Blutgefäße ab.
WAS SIND HORMONE?
Hormone sind chemische Botenstoffe, die vom Körper selbst gebildet werden. Sie übermitteln Signale und steuern so bestimmte Bereiche des Körpers. Die Tätigkeit der Organe beziehungsweise Organsysteme wird durch sie angeregt oder gebremst.
Die Schilddrüsenhormone
In der Schilddrüse werden die Hormone Thyroxin (T4), Trijodthyronin (T3) und Kalzitonin gebildet. Da bei Hashimoto hauptsächlich die Hormone T4 und T3 relevant sind, geht es im Folgenden stets um diese beiden Hormone, wenn von Schilddrüsenhormonen die Rede ist. Für die Herstellung von T4 und T3 benötigt die Schilddrüse Jod. T4 und T3 spielen bei vielen Vorgängen im Körper eine wichtige Rolle. Sie werden, wie andere Hormone auch, an bestimmte Eiweiße (Transportproteine) gehängt, um an ihren Bestimmungsort zu gelangen. Diese Abläufe beeinflussen den gesamten Stoffwechsel. Das merken Sie meist erst, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Sie nehmen beispielsweise Gewicht zu oder ab, Ihre Verdauung, Ihr Herz beziehungsweise Blutdruck spielen verrückt.
Schilddrüsenhormone und Transportproteine
Die Schilddrüsenhormone werden von speziellen Eiweißen, den Transportproteinen, an ihren Bestimmungsort gebracht. Es ist wichtig zu wissen, dass bei den Schilddrüsenhormonen zwei Formen unterschieden werden. Die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) gibt es in gebundener (inaktiver) und in freier (aktiver) Form. Deshalb die Unterscheidung T4/T3 (gebunden) und fT4/fT3 (frei). Gebunden heißt, dass T4 und T3 an Transportproteine (Eiweiße) gekoppelt werden. Sie sind wie ein Rucksack auf die Proteine geschnallt und werden so an ihren Bestimmungsort transportiert. Die Hormone sind inaktiv, bis sie von den Transportproteinen abgespalten werden, erst dann sind sie wirksam. T4 und T3 sind also die Speicherform des Schilddrüsenhormons. fT4 und fT3 sind die Hormone, die im Körper auf den gesamten Stoffwechsel aktiv einwirken – sie sollten im Labor bestimmt werden. Die Menge der gebundenen Hormone T4 und T3 ist
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