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Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm

Titel: Das Hashimoto-Selbsthilfeprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Birgit Weber
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werden. Durch die krankheitsbedingten Schwankungen der Schilddrüsenhormone ist bei Hashimoto ein gleichmäßiger T4/T3-Spiegel ohne Einnahme von T4 so gut wie nicht zu erzielen.
    VORSICHT BEI ÜBERFUNKTION
    Bei einer Schilddrüsenüberfunktion werden häufig Thyreostatika verschrieben, die die Schilddrüsentätigkeit bremsen. Bei Hashimoto ist die Einnahme wenig sinnvoll, da sich Über- und Unterfunktion abwechseln. In der Schwangerschaft und Stillzeit sind diese Schwankungen noch verstärkt, so dass Thyreostatika die Wirkung des gleichzeitig eingenommenen T4 beeinträchtigen würden.
    Schwangerschaft und Stillzeit
    Während der Schwangerschaft und Stillzeit erhöht sich der Stoffwechsel insgesamt, da mehr Energie gebraucht wird. Um diese Versorgung zu gewährleisten, werden mehr Hormone gebildet und verbraucht. Läuft der Gesamtstoffwechsel auf Hochtouren, steigt der Bedarf an Schilddrüsenhormonen. Mit der Hormonmenge erhöht sich auch die Menge der Transportproteine (siehe > ). Regelmäßige Kontrollen der Hormonwerte sowie die Einnahme von T4 (Thyroxin) sind in dieser Zeit deshalb besonders wichtig.
    Wechseljahre
    Während der Wechseljahre verlangsamt sich der Stoffwechsel, man benötigt weniger Energie und generell weniger Hormone. Die Menge der weiblichen und männlichen Hormone (Östrogen/Testosteron) sinkt. Die Transportproteine nehmen ab. Jetzt können zu viele Schilddrüsenhormone im Blut sein. Lassen Sie deshalb häufiger Ihre Schilddrüsenwerte und den Östrogenspiegel (Frauen) beziehungsweise den Testosteronspiegel (Männer) kontrollieren.
Diäten und Leistungssport
    Extreme Lebensweisen beeinflussen die Transportproteine und damit die allgemeine Hormonmenge im Körper. So baut der Körper bei radikalen Diäten neben Fett auch Eiweiß und damit Transportproteine ab. Bei Leistungssportlern werden die Transportproteine dringend für die Versorgung der Muskulatur und des Herz-Kreislauf-Systems benötigt, sodass der Körper die Schilddrüsenhormone während der Leistungsphase vernachlässigen muss. Es sind also zu wenig Schilddrüsenhormone im Blut.
Das zerstörerische Werk der Antikörper
    Hashimoto-Thyreoiditis und Morbus Basedow sind autoimmune Schilddrüsenerkrankungen. Bei beiden Erkrankungen werden Zellen der Schilddrüse zerstört, und zwar durch Antikörper, die das Immunsystem zur Abwehr aussendet. Das Immunsystem erkennt im Schilddrüsengewebe das gleiche Muster wie in manchem Krankheitserreger. Im Fall von Hashimoto oder auch Basedow kann man sich das so vorstellen: Bei normal arbeitender Schilddrüse bekommt das Immunsystem die Fehlinformation, dass ein Feind im Körper aktiv ist. Daraufhin bildet es Antikörper, um diesen zu bekämpfen. Das heißt für die Schilddrüse, dass ihr eigenes Gewebe angegriffen wird. Durch die Zerstörung der Zellen vernarbt das Schilddrüsengewebe und kann seine Aufgaben nicht mehr erfüllen. Da das Immunsystem durch die ständige Antikörperproduktion überlastet ist, neigen die Betroffenen beider Erkrankungen zu Infektanfälligkeit. Bei Hashimoto kommt es unter Einfluss der Antikörper etwa zu Müdigkeit, Schwäche und Verdauungsproblemen. Typisch für Morbus Basedow sind – durch die entzündungsbedingte Gewebezunahme in den Augenhöhlen – die hervortretenden Augen.
    Die Schilddrüsen-Antikörper
    Antikörper werden von unserem Immunsystem gebildet, wenn körperfremde Stoffe abgewehrt werden sollen, zum Beispiel Krankheitserreger. Bei Hashimoto sind meist zwei verschiedene Antikörper aktiv, die alle einen vermeintlichen Feind bekämpfen wollen: TPO-Antikörper (Thyreoperoxidase-Antikörper), die früher MAK-Antikörper (Mikrosomale Antikörper) genannt wurden, und Tg-Antikörper (Thyreoglobuline Antikörper). Sowohl TPO- als auch Tg-Antikörper sind bei Hashimoto erhöht. Zudem gibt es TRAK-Antikörper (Thyreotropin-Rezeptor-Autoantikörper), die jedoch bei Hashimoto keine Rolle spielen, sondern speziell an Morbus Basedow beteiligt sind. Gelegentlich kann es zu einer Mischform von Hashimoto und Morbus Basedow kommen. Einziger direkter Anhaltspunkt hierfür sind die gleichzeitig erhöhten TPO- und TRAK-Antikörper. Ist das Schilddrüsengewebe durch den fehlgeleiteten Angriff der Antikörper zum großen Teil beziehungsweise ganz zerstört, oder ist die über Thyroxin-Tabletten zugeführte Menge des Schilddrüsenhormons T4 so hoch, dass die Schilddrüse nur noch wenig oder überhaupt nicht mehr arbeitet, sinkt auch die Zahl der Antikörper, da das Immunsystem

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