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Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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am anderen Ende der Leitung gehandelt hatte: Es war Tinka Johansson gewesen, das berühmte Topmodel. Für Stina war nun endgültig alles klar. Die Worte des Mannequins sprachen eine deutliche Sprache. Patrick war nicht etwa aus geschäftlichen Gründen den ganzen Tag fort gewesen, er hatte sich mit Tinka Johansson vergnügt.
    Eine Welt brach für Stina zusammen. Obwohl sie schon die ganze Zeit über geahnt hatte, dass Patrick etwas vor ihr verbarg, war es ungemein schmerzhaft, nun den Tatsachen ins Gesicht blicken zu müssen. Ihr Ehemann liebte eine andere, und er blieb nur bei ihr, Stina, weil er von dem Geld abhängig war, das sie von ihren Eltern geerbt hatte. Wie sollte sie unter diesen Umständen bei ihm bleiben?
    Resigniert schüttelte Patrick den Kopf, als er aus der Küche zurückkam, wo er sich ein Glas kalte Milch geholt hatte. Das Gespräch mit seinem stellvertretenden Geschäftsführer war genauso verlaufen, wie er es sich vorgestellt hatte. Und er konnte Hendrik Höglund sogar verstehen! Der junge Mann war der Panik nahe, denn für die Firma sah es tatsächlich mehr als finster aus. Und es war keine Besserung in Sicht.
    Patrick hatte einen scheußlichen Tag hinter sich. Als Hendrik ihn am Vorabend mit der Ankündigung angerufen hatte, einen potenziellen Investor aufgetan zu haben, war er zuerst wirklich erfreut gewesen. Doch als er erfuhr, um wen es sich bei diesem Financier handelte, waren sämtliche Hoffnungen zerplatzt. Ausgerechnet Tristan Ekberg. Der Mann war in der Branche berüchtigt für seine zwielichtigen Methoden. Er kaufte sich in Unternehmen ein, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befanden, um diese später Stück für Stück an den Meistbietenden zu verscherbeln. Ein solches Schicksal wollte Patrick für seine Firma und auch für seine Angestellten unter allen Umständen vermeiden.
    Die Frage war nur, wie er das anstellen sollte. Das Wasser stand ihm bereits jetzt bis zum Hals. Das Unternehmen brauchte dringend eine kräftige Finanzspritze, aber woher sollte er diese nehmen? Immer und immer wieder kam er zu derselben Antwort: Er musste mit Stina sprechen.
    Seufzend fuhr er sich durch das dunkle Haar. Er hatte kein gutes Gefühl dabei, seine Ehefrau um Geld zu bitten. Sie war ziemlich vermögend und konnte es sich durchaus leisten, einen Teil des Erbes, das sie nach dem Tod ihrer Eltern erhalten hatte, in Patricks Bauunternehmen zu investieren. Doch er hatte sich vor Jahren geschworen, niemals auch nur eine Krone von Stina anzunehmen. Und in der jetzigen Situation wollte er dies noch viel weniger – allerdings schien es keinen anderen Ausweg zu geben.
    Schweren Herzens beschloss Patrick, wenigstens mit ihr über seine Sorgen zu sprechen. Vielleicht war es ohnehin ein Fehler gewesen zu versuchen, sie von allen Problemen abzuschirmen. Immerhin betraf es auch ihre eigene Zukunft, wenn Patrick dazu gezwungen war, die Firma zu verkaufen. Das bedeutete nämlich gleichzeitig auch, dass sie das Haus am See verloren. Und Patrick konnte sich nicht vorstellen, dass Stina darüber sehr glücklich sein würde.
    Er warf einen Blick auf die Uhr. Obwohl es schon ziemlich spät war, sprang er kurz entschlossen auf und verließ das Arbeitszimmer. Er konnte nicht länger warten. Zaghaft klopfte er an die Tür zu ihrem Zimmer.
    “Stina? Bist du noch wach?”
    Patrick hörte deutlich, dass sich im Inneren des Zimmers etwas rührte, doch er erhielt keine Antwort. Schlief sie doch schon? Aber dann vernahm er ein leises Schluchzen und runzelte die Stirn. Er klopfte noch einmal, dieses Mal ein wenig lauter. “Stina, ist alles in Ordnung? Bitte, mach doch auf.”
    Dieses Mal antwortete sie – jedoch anders, als er es erwartet hatte. “Verschwinde, Patrick. Ich will dich nicht sehen!”
    Überrascht runzelte er die Stirn. “Stina? Was ist denn los?” Er drückte sein Ohr fest gegen die Tür und hörte deutlich, dass Stina weinte. Aber warum? Was war geschehen?
    “Bitte, Patrick, geh weg. Geh endlich! Du machst mich krank!”
    “Nein, ich werde mich keinen Zentimeter weit rühren, ehe ich nicht weiß, was hier gespielt wird. Was ist mit dir los, Stina? Warum weinst du?”
    Doch Stina antwortete nicht. Unschlüssig lief Patrick auf dem Korridor auf und ab, spielte kurz mit dem Gedanken, die Schlafzimmertür gewaltsam zu öffnen, verwarf ihn dann aber wieder. Stina war wütend auf ihn, so viel stand fest. Und auch wenn er die Gründe hierfür nicht kannte, so wusste er doch, dass es wahrscheinlich besser

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