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Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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gewesen und hatten ihrer Tochter ein kleines Vermögen hinterlassen. Doch Patrick hatte sich geschworen, dieses Geld niemals anzutasten. Vor allem, weil genau dieser Faktor zu Anfang ihrer Beziehung ein Streitpunkt gewesen war, da Stina in der Vergangenheit die Erfahrung hatte machen müssen, dass Männer weniger an ihr als an ihrem Vermögen interessiert gewesen waren.
    Blieb nur zu hoffen, dass ein Gespräch unter vier Augen mit Lasse Blomquist für Klärung sorgen würde. Patrick betete, dass sie gemeinsam einen Ausweg finden konnten, von dem sie beide profitierten. Sollte ihm dies jedoch nicht gelingen, sah die Zukunft der Firma mehr als finster aus.
    “Da bin ich! Ich hoffe sehr, du magst meine original schwedische Quarkcreme.” Mit einem Tablett, beladen mit zwei bis zum Rand gefüllten Dessertschalen, betrat Stina das Wohnzimmer. “Es ist nämlich eine meiner …”
    “Lieblingsspeisen”, vervollständigte er den Satz. “Ja, ich weiß. Und zu deiner Beruhigung: Ich liebe Quark in allen möglichen Variationen!”
    Zu seiner eigenen Überraschung gelang es Patrick für den Rest des Abends, seine Sorgen und Probleme zu verdrängen. Auch wenn die Baufirma einer der wichtigsten Bestandteile seines Lebens war, hatten sich seine Prioritäten doch im Laufe der Jahre in eine andere Richtung verlagert. Heute war Stina der Dreh- und Angelpunkt seines Daseins. Er konnte sich ein Leben ohne sie einfach nicht vorstellen und hoffte inständig, dass es eine zweite Chance für ihr gemeinsames Glück gab.

4. KAPITEL
    M erkst du eigentlich selbst noch, was für einen Unsinn du redest, oder hat die Eifersucht dich schon total blind für die Realität gemacht?” Patrick schüttelte wütend den Kopf, seine Augen blitzten. “Was soll ich denn noch tun, damit du mir endlich glaubst?”
    Warum sagte er nicht endlich die Wahrheit? Stina konnte nicht glauben, dass er nach all dem, was sie herausgefunden hatte, immer noch die Stirn besaß, ihr frech ins Gesicht zu lügen. Sie stemmte die Fäuste in die Seiten. Selten zuvor in ihrem Leben hatte sie sich so gedemütigt und zugleich so voller erbitterter Wut gefühlt. “Hör endlich auf, Patrick, du kannst mir nichts erzählen. Ich weiß, was ich weiß, und ich lasse mich mit deinen billigen Ausflüchten nicht mehr zum Narren halten!”
    Sie drehte sich auf dem Absatz um und stürzte aus dem Raum. Tränen verschleierten ihren Blick, und sie hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. Wie aus weiter Ferne hörte sie, wie Patrick nach ihr rief, doch sie blieb nicht stehen. Sie wollte niemals wieder stehen bleiben.
    Ihr ganzes Leben lag als einziger Scherbenhaufen vor ihr. Wie hatte es nur so weit kommen können? Sie waren doch einmal so glücklich gewesen.
    Schluchzend lief sie hinaus in die Nacht …
    Keuchend schreckte Stina aus dem Schlaf. Ihre Stirn war schweißbedeckt, und das Herz hämmerte ihr mit wilder Verzweiflung gegen die Rippen.
    Um sie herum herrschte absolute Finsternis. Für einen kurzen Augenblick fühlte sie sich zurückversetzt in die Zeit, kurz bevor sie im Krankenhaus aus der Bewusstlosigkeit erwacht war. Panik stieg in ihr auf, doch sie kämpfte sie herunter. Sie war nicht mehr im Krankenhaus, sondern im Haus am See. Ihrem Zuhause. Mit zitternden Fingern tastete sie nach dem Lichtschalter der Nachttischlampe. Erleichtert atmete sie auf, als endlich warmes Licht die Dunkelheit durchbrach.
    Ihr Schlafzimmer war von Margrit vor ihrer Ankunft liebevoll hergerichtet worden. Üppige Blumensträuße verliehen dem Raum einen warmen Charakter und gaben ihm eine heimelige Note. Stina hatte sich hier vom ersten Augenblick an sicher und geborgen gefühlt. Doch jetzt, zum allerersten Mal, hatte sie fast das Gefühl, von den Wänden erdrückt zu werden.
    Nach Atem ringend kämpfte sie sich aus dem Bett und stürzte zum Fenster. Erst nachdem sie es sperrangelweit geöffnet hatte und frische, kühle Nachtluft ungehindert in den Raum strömte, wurde es langsam besser. Ihr Puls beruhigte sich, und das heftige Schwindelgefühl in ihrem Kopf ebbte ab. Innerlich war sie jedoch immer noch völlig aufgelöst.
    Was hatte dieser Traum zu bedeuten? Und war es überhaupt ein Traum und nicht vielmehr ein Echo ihres Unterbewusstseins, das ihr zu verstehen geben wollte … Ja, was eigentlich?
    Der Streit aus ihrem Traum war heftig und erbittert gewesen. Nach dem wunderbaren Abend mit Patrick konnte – wollte! – sie nicht daran glauben, dass es wirklich einmal so zwischen ihnen

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