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Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Und Patrick wusste nicht, wie lange er so noch weitermachen konnte. Stina hatte es nicht verdient, belogen zu werden, dennoch brachte er es nicht über sich, ihr reinen Wein einzuschenken. Was würde sie tun, wenn er ihr gestand, dass es in ihrer Ehe heftig gekriselt hatte?
    Das Schicksal hatte ihnen die einmalige Gelegenheit gegeben, noch einmal ganz von vorne anzufangen. Vielleicht würde ihm ja dieses Mal gelingen, was er beim letzten Mal nicht geschafft hatte: Stina glücklich zu machen. Und genau das war es, was er sich am allermeisten auf der ganzen Welt wünschte.
    Obwohl sie im Umgang miteinander bereits größere Fortschritte gemacht hatten, als Patrick es sich jemals zu träumen gewagt hatte, waren sie noch immer nicht mehr als zwei Menschen auf dem besten Wege, gute Freunde zu werden. Von Liebe und einer erfüllten Ehe konnte jedenfalls nicht die Rede sein. Dazu war es, wie er sich immer und immer wieder in Erinnerung rufen musste, auch noch viel zu früh. Aber würden die zarten Knospen aufkeimender Freundschaft auch den Schock überstehen, den ein Geständnis über ihre kaputte Beziehung bedeutete?
    “Was ist los? Du wirkst plötzlich so nachdenklich.”
    Patrick lächelte entschuldigend. “Es ist nichts, mach dir keine Gedanken.”
    Plötzlich klingelte das Telefon in der Diele. Patrick tupfte sich die Lippen mit einer Serviette und erhob sich. “Du entschuldigst mich?”
    “Natürlich. Geh ruhig.” Sie lachte. “Wenn du nichts dagegen hast, zaubere ich uns in der Zwischenzeit ein köstliches Dessert.”
    Stina verschwand in der Küche, während Patrick den Anruf entgegennahm.
    “Hallo?”
    “Mr. Douglas? Sind Sie das?”
    Patrick erkannte die Stimme sofort als die seines stellvertretenden Geschäftsführers Hendrik Höglund. Er runzelte die Stirn. Dass dieser zu solch später Stunde noch bei ihm anrief, konnte nichts Gutes bedeuten. “Was gibt es, Hendrik? Ist etwas in der Firma nicht in Ordnung?”
    “Lieber Himmel, das kann man wohl sagen. Eine Katastrophe ist geschehen! Blomquist hat Insolvenz angemeldet!”
    Patrick schluckte hart. “Das kann doch nicht wahr sein! Ich habe letzte Woche noch mit Lasse Blomquist geredet, und er hat mir versprochen, uns endlich eine erste Anzahlung zukommen zu lassen.”
    “Reine Hinhaltetaktik, nichts weiter. Heute um neunzehn Uhr hat er vor der versammelten Belegschaft die Bombe platzen lassen. Was unternehmen wir jetzt?”
    In Patricks Kopf schwirrte es, doch er zwang sich, Ruhe zu bewahren. “Zunächst einmal gar nichts”, sagte er. “Ich werde morgen gleich bei Blomquist anrufen und versuchen, die Sache zu klären. Etwas anderes bleibt uns für den Augenblick ohnehin nicht übrig.”
    Nachdem das Gespräch beendet war, kehrte Patrick ins Wohnzimmer zurück, doch mit seiner Hochstimmung war es vorbei. Er war froh, dass Stina noch in der Küche werkelte und er somit etwas Zeit hatte, wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
    Höglund hatte tatsächlich nicht übertrieben. Wenn Blomquist wirklich zahlungsunfähig war, steckte
Douglas Constructions
ganz gewaltig in der Klemme. Und das, wo es gerade anfing, bergauf zu gehen.
    Patrick hatte das marode Bauunternehmen von seinem Vater übernommen, der es mit wenig geschäftlichem Geschick tief in die roten Zahlen gewirtschaftet hatte. Es hatte Jahre und eine Menge Geld und Arbeit gekostet, das Geschäft wieder in Gang zu bringen, doch mittlerweile hatte er durch die Spezialisierung auf die Verwendung ökologischer Baustoffe bei seinen Projekten eine Marktlücke aufgetan, die immer größeren Zuspruch in der Branche fand. Der Auftrag des Großunternehmers Lasse Blomquist, den Neubau der Werkshallen für seine Möbelmanufaktur zu bauen, sollte die endgültige Rettung für die Firma darstellen. Aber wenn Blomquist jetzt seinen Verpflichtungen nicht nachkam, konnte es stattdessen das unwiderrufliche Aus bedeuten.
    Zumindest wenn die Firma nicht innerhalb kürzester Zeit eine kräftige Finanzspritze erhielt. Doch woher nehmen? Patrick hatte sein ganzes Vermögen in den Wiederaufbau des Unternehmens gesteckt. Selbst Grundstück und Haus waren mit einer stattlichen Hypothek belastet, sodass für ihn keine Möglichkeit bestand, kurzfristig an Geld zu kommen.
    Allerdings kannte er jemanden, für den dies kein Problem darstellen würde. Der Punkt war nur, dass Patrick diesen Jemand auf gar keinen Fall um Geld bitten wollte, denn es handelte sich um niemand anderen als seine Frau. Stinas Eltern waren sehr wohlhabend

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