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Das Haus der toten Mädchen

Das Haus der toten Mädchen

Titel: Das Haus der toten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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hieß – wollte ihr nichts tun. Niemand wollte das.
    Es gab ihr ein Gefühl der Sicherheit, Doc im Gasthaus zu wissen. Wenn sie Hilfe brauchen sollte, musste sie nur schreien. Doc war zwar nicht mehr ganz so flott auf den Beinen, aber dafür geradezu übernatürlich hellhörig. Wenn sie in Schwierigkeiten geriet, würde er ihr zur Hilfe eilen.
    Aber warum stürzte sie sich in die Höhle des Löwen, anstatt gebührenden Abstand zu halten? Sie wusste genau, dass sie den erstbesten sich bietenden Vorwand nutzte, nur um ihn wiederzusehen. Vielleicht wollte sie die Sache endlich zu Ende bringen. Sobald sie das hinter sich hatte, würde es keine Ausflüchte mehr geben, keinen Grund, ihn erneut aufzusuchen, und sie hätte ihre Ruhe wieder, ob sie nun wollte oder nicht.
    Der betagte Jaguar stand auf der Lichtung. Im Haus brannte kein Licht, und sie fragte sich schon, ob er vielleicht einen Spaziergang machte. Sie konnte einfach nach Hause gehen und am nächsten Tag wiederkommen; das wäre sicherer. Allerdings hatte sie ihre Zweifel, ob sie überhaupt noch an Sicherheit interessiert war.
    Sie hätte kehrtmachen und davonlaufen sollen. Aber das Haus wirkte ruhig und verlassen, und wenn er in der Nähe gewesen wäre, hätte er sie inzwischen längst gesehen und sich bemerkbar gemacht. Sie konnte also ruhig die Veranda betreten.
    Immer noch kein Lebenszeichen aus dem dunklen Haus. Sie wandte sich zum Gehen, zugleich erleichtert und enttäuscht, aber dann fiel ihr Blick auf den Jaguar. Sie glaubte kein Wort von dem, was John Smith ihr erzählt hatte, einschließlich seines Namens. Hatte sie nicht das Recht zu erfahren, mit wem sie ungewollt geschlafen hatte?
    Sie wusste, dass dies nicht der Wahrheit entsprach. Es war nichts Ungewolltes geschehen. Er hatte sie nicht zum Sex gezwungen, und man konnte es auch kaum als Überrumpelung bezeichnen. Es war einfach das Spontanste, was sie in ihrem kurzen, geordneten Leben je getan hatte.
    Sie öffnete die Beifahrertür und glitt in den Wagen. Da war das Handschuhfach, und sie zögerte keinen Moment. Sie öffnete es und zog die Ledermappe heraus, in der seine Zulassung lag.
    Oder die Zulassung eines anderen. Der Wagen gehörte einem gewissen Thomas Ingram Griffin aus Sudbury, Massachusetts.
    Warum kam ihr dieser Name so vertraut vor? Sie war in ihrem ganzen Leben nie in Sudbury gewesen, und es gab keinen Grund, ihn zu kennen. Wer, zum Teufel, war er, und was tat er hier?
    Sie prägte sich den Namen und die Anschrift ein und legte die Mappe zurück ins Handschuhfach. Dann wandte sie sich zur Seite, um die Autotür zu öffnen.
    Und stieß einen spitzen Schrei aus.
    Er stand neben dem Auto und blickte mit versteinerter Miene zu ihr hinunter. Dann langte er nach dem Türgriff. Sie presste instinktiv die Verriegelung hinunter, lehnte sich zur Fahrerseite hinüber und verriegelte auch die andere Tür.
    Er trat einen Schritt zurück, und wenn in seinen dunklen Augen so etwas wie Belustigung aufblitzte, so konnte sie es nicht erkennen. Er lief auf die Veranda, setzte sich auf einen der Schaukelstühle und legte die Füße aufs Geländer. Und wartete.
    Zu dumm, zu dumm.
Warum hatte sie sich ihm nicht einfach gestellt? Okay, sie hatte herumgeschnüffelt. Okay, er war sauer. Aber sie hatte doch nicht wirklich Angst vor ihm, oder? Er mochte wütend sein, aber er würde ihr nicht wehtun.
    Sie schmiegte sich in den Ledersitz und erwog ihre Optionen. Ihre Begabung lag eher auf dem Sektor „Tapeten entfernen und Eimer zu Pflanzkübeln veredeln“ als im Kurzschließen von Oldtimern, und leider hatte er den Zündschlüssel nicht stecken lassen. Was zugleich hieß, dass er die Schlüssel bei sich hatte, so dass er die Türen jederzeit wieder entriegeln konnte.
    Sie beobachtete, wie er sich auf der Veranda lümmelte und sie nicht aus den Augen ließ. Als könne er ihre Gedanken lesen, hielt er die Schlüssel hoch und schwenkte sie provozierend hin und her.
    In Ordnung, diese Runde ging also an ihn. Sie war trotzdem noch nicht bereit, den Wagen zu verlassen. Stattdessen kurbelte sie das Fenster herunter und ließ die kühle Abendluft herein.
    „Dieses Spielchen haben wir doch schon einmal gespielt“, sagte er langsam. „Hast du es noch nicht satt, Sophie?“
    „Wer ist Thomas Griffin?“ fragte sie zurück.
    „Schon mal den Spruch gehört ‚Wer seine Nase in anderer Leute Sachen steckt, darf sich nicht wundern, wenn sie ihm gebrochen wird‘?“
    „Und? Wirst du mir die Nase brechen?“
    „Dazu bin

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