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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Ihnen nannte, ein Alibi?«
    Petrich starrte an die Decke. »Wann soll das gewesen sein?«
    Dietmar verzog das Gesicht. »26. Juli, 29. Juli, 2. August, 9. August …«
    »… Moment«, meldete sich Petrich zu Wort, »Ende Juli war ich im Krankenhaus. Zwei Wochen, wegen einer Magenkrankheit.«
    Monika richtete sich auf. »Wann und wo war das?«
    Petrich überlegte. »Vom 20. Juli bis zum 5. oder 6. August. Im Reinhard-Nieter-Krankenhaus, da können Sie ruhig nachfragen.« Er lächelte und erhob sich. »Damit hat sich das hier wohl erledigt.«
    »Setzen Sie sich wieder hin«, herrschte ihn Dietmar an.
    »Was soll das?«, schrie Petrich. »Ihr wolltet ein Alibi, jetzt habt ihr eins.«
    »Sie müssen uns schon die Zeit geben, ihre Angaben zu überprüfen.« Monika blieb ruhig, innerlich jedoch bebte sie. Wenn Petrichs Angaben der Wahrheit entsprachen, konnte er die ersten drei Brände nicht gelegt haben. Damit würde die ganze Suche wieder von vorne beginnen. Es sei denn, ihm wäre irgendwie gelungen, das Krankenbett heimlich zu verlassen. »Dietmar, kümmere dich bitte um die Überprüfung in der Klinik.«
    »Und wenn die mir keine Auskunft geben, du weißt doch, wegen dem Ärztegeheimnis und so«, wandte Dietmar ein.
    »Mensch, lass dir eine Erklärung unterschreiben«, antwortete Monika Sander gereizt. Dietmar nickte und verließ das Vernehmungszimmer.
    »Jetzt sind Sie wohl sauer«, unkte Petrich. »Da habe ich euch eure Bilanz ganz schön versaut, oder?«
    Monika erhob sich. »Warum haben Sie dann diesen Fluchtversuch unternommen, als wir mit Ihnen reden wollten?«
    Petrich zuckte mit den Schultern. »Genau aus dem Grund, weswegen ich jetzt hier sitze. Ihr Bullen versucht andauernd, den Leuten etwas anzuhängen, nur damit die Aufklärungsquote stimmt. Ich weiß, dass ihr eine dicke Akte über mich habt, und deshalb habe ich Fracksausen bekommen.«
    Die Tür wurde aufgerissen. Till Schreier stürmte in den Raum. Er warf drei Fotoausdrucke auf den Tisch vor Petrich.
    »War es vielleicht eher deshalb?«, fragte er zynisch. »Manchmal ist es gut, ein paar Akten über unsere Kundschaft aufzubewahren. Es macht manches einfacher.«
    Monika schaute Till fragend an.
    Till räusperte sich. »Ein Zimmer in seinem Dachgeschoß ist bis zum Rand voll mit DVD-Rekordern, Computerbildschirmen, Fernsehapparaten und Videokameras. Woher haben Sie die Geräte? Eine Erbschaft oder ein unerwarteter Gewinn? Und erzählen Sie mir nicht, dass Sie Kreuzworträtsel lösen.«
    Petrichs Miene war wie versteinert. »Wieso habt ihr mein Haus durchsucht, ihr hattet kein Recht dazu!«
    »Irrtum«, konterte Till. »Wenn sich ein Verdächtiger durch Flucht oder Widerstand seiner Festnahme widersetzt, dann haben wir sehr wohl das Recht, seine Sachen, seinen Wagen und auch seine Wohnung nach Beweismitteln zu durchsuchen. Und wir haben einige Seriennummern der Gerätschaften überprüft«, fuhr Till fort. »Die Sachen stammen allesamt aus Einbrüchen in Elektromärkte in unserer Gegend. Ich denke, das reicht für ein paar Jahre Knast.«
    »Ich sage nichts dazu«, entgegnete Petrich.
    »Das ist auch ganz gut so«, erwiderte Till. »Am Ende erzählt er uns, was wir sowieso längst wissen, und kriegt dafür vom Richter auch noch einen Bonus.«
    Dietmar Petermann kehrte mit einem Formular zurück und musterte verwirrt die drei Anwesenden. »Was ist denn nun schon wieder los?«
    Bevor Monika antworten konnte, betrat Schneider vom 3. Fachkommissariat das Vernehmungszimmer. »Kleinschmidt hat mir gesagt, dass ihr einen Mann verhaftet habt, der für die Einbrüche in die Elektromärkte in Frage kommt?«
    Monika wies auf den zusammengesunkenen Petrich, der stumm auf den Boden starrte. »Er gehört euch«, antwortete sie schnippisch und wandte sich zur Tür.
    »Und die Erklärung?«, fragte Dietmar begriffsstutzig.
    »Lass ihn unterschreiben«, antwortete Monika spitz. »Und sieh zu, dass du die Überprüfung heute noch machst. Wir haben schon genug Zeit verplempert.«
    Till folgte ihr. »Was ist los mit dir?«, fragte er, als sie zusammen den Flur entlanggingen.
    »Verdammte Scheiße! Ich war mir fast sicher, wir haben ihn. Und jetzt profitiert ausgerechnet Schneider von unserer Arbeit.«
    »Sieh es mal anders«, versuchte Till seine Kollegin zu beruhigen. »Wir haben einen Einbrecher von der Straße geholt. Die Polizei und die Gesellschaft haben gewonnen, nicht Schneider.«
    Monika verzog das Gesicht zur Grimasse. »Lass gut sein, Till. Ich brauche jetzt erst

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