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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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mal etwas Ruhe.«
    *
    »Wir haben insgesamt vier Gruppen der Bereitschaftspolizei, acht Leute vom Revier, vier Hundeführer und meine Leute im Einsatz«, erklärte Hauptkommissar Zierl. »Zusammen sind wir knapp sechzig. Wir werden trotzdem eine ganze Weile beschäftigt sein. Das Gelände ist weitläufig und die Schrottautos eignen sich wunderbar als Verstecke.«
    Sie saßen zusammen mit drei Kollegen von der uniformierten Polizei und dem Leiter des morgigen Einsatzes im Besprechungsraum, einem jungen Polizeirat namens Golkow. Auf einer weißen Tafel sah man das Bild des Schrottplatzes.
    »Woher haben die das?«, flüsterte Tina Trevisan zu.
    »Sie haben wohl schon ein wenig Aufklärung betrieben«, antwortete Trevisan leise. »Vielleicht kommen wir damit etwas schneller voran.«
    »Wir müssen auf alles gefasst sein«, erklärte der junge Polizeirat. »Auf dem Platz leben neben dem Betreiber Thorsten Basedow und seinem Bruder Günter noch die Schwester Jenny mit ihrem elfjährigen Sohn Maik sowie ein Gehilfe, der dort in einem Wohnwagen haust.«
    Trevisan meldete sich zu Wort. »Thorsten Basedow war unseren Ermittlungen nach lange Jahre bei der Nationalen Volksarmee.«
    »Das waren hier viele«, warf Zierl ein.
    »Er war Scharfschütze«, stellte Trevisan klar.
    »Herr Kollege«, entzog der Polizeirat Trevisan das Wort. »Lassen Sie uns chronologisch vorgehen. Wir wissen über die Personen Bescheid.«
    Trevisan blickte sich peinlich berührt um. »Entschuldigung.«
    »Thorsten Basedow trat in letzter Zeit dreimal in Erscheinung«, fuhr der Polizeirat fort. »Zweimal wegen Trunkenheit im Straßenverkehr und einmal wegen Körperverletzung. Auch da war er betrunken. Er wird als gewalttätig eingestuft. Gegen seinen Bruder wurde vor einem Jahr ein Ermittlungsverfahren wegen Schmuggel und Steuerhinterziehung geführt. Das Verfahren wurde aber gegen Geldbuße eingestellt.«
    Trevisan warf Alex einen fragenden Blick zu. Schließlich hob er artig die Hand.
    »Ja bitte, Herr Trevisan?«
    »Wissen Sie genauer, worum es in dem Ermittlungsverfahren ging?«
    Der junge Polizeirat blätterte in seinen Unterlagen. Schließlich schüttelte er den Kopf. »Wir haben nur die Einträge gefunden. Eine Spezifizierung liegt nicht vor. Es wurde vom Finanzamt und vom Zoll geführt. Aber ich könnte es feststellen lassen, falls es wichtig sein sollte.«
    Trevisan klopfte mit den Fingern auf den Tisch. »Ich glaube schon, dass es wichtig ist. Hans Kropp, das Mordopfer, war ebenfalls wegen Schmuggel vorbestraft. Zigarettenschmuggel aus Polen, genauer gesagt. Er hat im Verfahren seine Komplizen nie preisgegeben. Wir nehmen an, dass die Basedow-Brüder mit ihm gemeinsame Sache machten und Kropp den Gewinn aus dem Schmuggel für sich behalten hat. Sein Lastwagen war professionell manipuliert. Dazu wäre ein Schrottplatz der ideale Ort. Es könnte sich bei dieser Geschichte um das Mordmotiv handeln.«
    Der Polizeirat schluckte. »Ich werde sofort veranlassen, dass wir Akteneinsicht erhalten. Zierl, kümmern Sie sich bitte gleich darum.«
    Der Hauptkommissar nickte und atmete tief ein. Sein Blick streifte die Uhr, die über der Tür hing. Es war kurz vor fünf. Schließlich erhob er sich und verließ den Besprechungsraum.
    »Also gut«, sagte der Polizeirat, nachdem Zierl die Tür geschlossen hatte. »Fahren wir mit unserer Einsatzbesprechung fort. Kommen wir jetzt zum polizeitaktischen Ablauf.«
    Die Besprechung dauerte bis kurz vor sieben. Zierl war nach einer halben Stunde mit der Nachricht in den Besprechungsraum zurückgekommen, dass es in dem Zollverfahren auch um Zigarettenschmuggel gegangen war. Trevisan schmunzelte innerlich. Der Einsatz war gut vorbereitet und der junge Polizeirat nahm die Angelegenheit wirklich ernst. Vielleicht auch, weil es seiner Karriere einen beträchtlichen Knacks geben würde, wenn die Sache in die Hose ging.
    »Also, dann treffen wir uns morgen früh um sieben Uhr. Einsatzbeginn ist um acht. Und bitte pünktlich, meine Herren.«
    Tina erhob sich und stöhnte laut. »Mann, habe ich einen Kohldampf.«
    »Ich auch«, bestätigte Alex.
    Zierl kam um den Tisch und blieb vor Trevisan stehen. »Na, zufrieden, Herr Trevisan?«
    Trevisan nickte. »Der Einsatz ist wirklich gut vorbereitet.«
    »Wenn es noch so etwas wie deutsche Gründlichkeit gibt, dann finden sie diese zu allererst im Osten. – Was machen Sie jetzt noch?«
    »Wir wollen etwas essen gehen«, entgegnete Trevisan.
    »Oh, wenn es Ihnen nichts ausmacht, dann

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