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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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verschlossen. Der Schlüssel fehlte.
    Kleinschmidt setzte seine Brille auf und betrachtete das Bartschloss. »Mal sehen, was wir da haben.« Er griff in seine Tasche und zog ein Bund Dietriche hervor. »Das wäre doch gelacht …« Dietrich Nummer fünf passte. Es knackte und Kleinschmidt öffnete die Tür.
    Im Raum war es dunkel. Kleinschmidt suchte nach einem Lichtschalter.

 
     
12
    Die Stadt an der Uecker lag unter dem Glanz der späten Nachmittagssonne. Trevisan rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her. Nach über sechs Stunden Fahrt fühlte er sich wie gerädert. »Hast du die Wegbeschreibung mitgenommen?«
    Alex nickte. »Alles im Lot, ich weiß, wo wir hinmüssen.«
    Sie fuhren über die Anklamer Straße in die Stadt hinein. Trevisan warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach drei. Mit Hauptkommissar Zierl war abgemacht, sich bis vier Uhr auf dem Kommissariat in der Marktstraße zu treffen.
    »Dort hinten liegt irgendwo unser Hotel«, sagte Alex, als sie kurz vor der Papendorfer Chaussee nach links in die Bahnhofstraße einbogen.
    »Es ist schön hier«, bemerkte Tina auf dem Rücksitz.
    »Ja, der Osten hat sich ganz schön rausgemacht«, erwiderte Trevisan. »Ich will im Frühjahr ein paar Tage nach Dresden. Soll herrlich sein.«
    Sie fuhren über die Bahngleise, eine Brücke folgte, bis sie in die Kernstadt gelangten. Weiße Fassaden typischer Stadthäuser säumten ihren Weg. Vorbei an der imposanten Sankt-Nikolai-Kirche mit ihrem breiten, wehrhaften Turm führte ihr Weg weiter, bis das grüne Schild Polizei auf einem weißen, nüchternen und mehrstöckigen Gebäudekomplex erschien.
    »Sieht irgendwie aus wie bei uns«, murmelte Tina.
    »Das könnte eine alte Schule gewesen sein«, kommentierte Alex. »Das Gymnasium bei uns in der Stadt sieht ähnlich aus.« Er parkte auf einem der freien Besucherparkplätze.
    »Also, dann wollen wir mal«, sagte Trevisan und stieg aus. Er streckte und reckte sich erst einmal, bevor er auf das hölzerne Portal zuging. »Diese lange Fahrerei geht mir ganz schön auf den Wecker.«
    »Ich fand es toll, mal was anderes zu sehen«, widersprach Tina.
    Sie gingen über eine Schräge auf den Eingang zu. »Sieh an, behindertengerecht«, lobte Alex. »Da sollten sich unsere Hausplaner mal eine Scheibe von abschneiden.«
    Es hallte, als sie das Gebäude betreten hatten und die Tür wieder ins Schloss fiel. Hinter einer dicken Glasscheibe musterte ein uniformierter Kollege die Besucher mit wachem Blick.
    Trevisan zückte seinen Dienstausweis. »Hauptkommissar Zierl erwartet uns«, sagte er in das kleine Mikrophon der Sprechanlage. »Mein Name ist Martin Trevisan von der Kripo Wilhelmshaven.«
    Der Kollege nickte. »Nehmen Sie bitte Platz, ich werde ihm Bescheid geben. Er holt Sie hier an der Schleuse ab.«
    Sie setzten sich auf die schwere Holzbank gegenüber der Panzerglasscheibe.
    Es vergingen fünf Minuten, bis die Sicherheitstür zum Flur geöffnet wurde. Ein kleiner, dicklicher Mann, bestimmt bald an die sechzig, mit Stirnglatze und ergrautem Haarkranz erschien. Ein dichter buschiger Schnurrbart umrahmte seinen Mund. »Ihr seids früh dran, na, dann kommts mal mit.«
    *
    »Also, dann noch einmal von vorne«, sagte Monika Sander eindringlich. »Wo waren Sie am 18. August in der Zeit zwischen zwei und vier Uhr nachts?«
    »Weiß nicht mehr«, antwortete Petrich widerwillig.
    »Und einen Tag später, um die gleiche Zeit«, setzte Dietmar nach.
    Petrich zuckte mit der Schulter. »Wieso soll ich mich daran erinnern? Ich war zu Hause und habe geschlafen oder in der Kneipe oder sonst irgendwo. Das geht euch überhaupt nichts an.«
    »Und wie sieht es am 20. August aus?«
    »Ich weiß nicht, was ihr von mir wollt«, erwiderte Petrich. »Ich habe mit euren Geschichten nichts zu tun. So, jetzt habe ich die Nase voll. Ich will sofort mit meinem Anwalt sprechen.«
    Monika warf Dietmar einen vielsagenden Blick zu. Dietmar zuckte mit den Schultern.
    »Herr Petrich«, sagte Monika ruhig. »Sie wissen wohl nicht, was auf dem Spiel steht. Wenn Sie sich kooperativ verhalten, verbessern Sie ihre Situation. Warum machen Sie es sich und uns nicht einfach und reden über die Angelegenheit?«
    Petrich nahm die Hand vor die Augen und schüttelte den Kopf. »Ich bin sauber, ich habe schon lange keine Schwierigkeiten mehr mit der Polizei. Aber wenn ein Name erst mal in euren verdammten Computern auftaucht, dann hat man nie mehr vor euch Ruhe.«
    »Haben Sie für irgendein Datum, das ich

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