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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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hatte ihr Ziel fast
erreicht, als sie plötzlich Schritte aus einem der seitlichen
Gänge hörte.
    Panisch
sah sie sich um. Hier gab es nichts wo sie sich verstecken konnte.
Hastig eilte sie auf den nächsten Korridor zu, während die
Schritte hinter ihr lauter wurden. Sie hastete um die Ecke und
drückte sich mit dem Rücken an die Wand, wobei sie beinahe
eine Vase mit ihrer Tasche umschlug. Zwar hielt Kate sie im letzten
Moment fest, aber den Krach konnte sie nicht verhindern.
    „ Mist.“,
fluchte sie leise und hockte sich an der Wand lehnend hinter die
Vase. Die Schritte waren für einen kurzen Augenblick verstummt,
doch dann kamen sie langsam auf Kate zu. Sie zerbrach sich den Kopf
darüber was sie sagen oder tun könnte, falls man sie
bemerken würde. Lügen war nie ihre Stärke gewesen.
    Sie
könnte sagen, sie hätte sich verlaufen, aber wie sollte sie
dann die Tasche erklären? Kate hielt den Atem an. Wenn sie Glück
hatte, würde, wer auch immer da war, vielleicht einfach
weitergehen und sie nicht sehen.
    Sie
hatte kein Glück.
    „ Kate?“,
fragte Jemand. Sie sah auf.
    „ Oh.
Hey, Alessio.“ Kate stand unsicher auf.
    „ Was
machst du denn hier?“, fragte sie und überlegte, ob er sie
wohl verraten würde.
    „ Ich
muss noch mal zu Jill. Sie will wieder irgendetwas besprechen, aber
die Frage ist doch, was machst du hier?“
    Wenn
er zu Jill ging, würde er ihr ganz sicher erzählen, dass
Kate Nachts über die Flure spazierte. Verzweifelt suchte sie
nach einer Ausrede.
    „ Ähm,
ich hab mich verlaufen?“, probierte sie es. Innerlich schlug
sie sich die Hand vor die Stirn. Sie war noch nie eine besonders gute
Lügnerin gewesen, aber das hier war eine ihrer bisher
schlechtesten Ausreden.
    „ Natürlich.
Außerdem bist du schlafgewandelt und eigentlich wolltest du nur
in ein Badezimmer, mit deiner Tasche... “, sagte Alessio und
unterdrückte ein Lachen, als Kate ihn böse anfunkelte.
    „ Vielleicht.“,
sagte sie schnippisch und hob besagte Tasche vom Boden auf.
    „ Na
dann, viel Spaß bei meiner verrückten Schwester.“,
sagte er grinsend und ging einfach weiter. Verwirrt sah Kate ihm
nach. Woher wusste er es? Er wandte sich noch einmal um.
    „ Sag
ihr, dass ich dafür sorge, dass ihr morgen nicht abhaut. Ich
werde gut aufpassen.“, rief er und verschwand im nächsten
Gang, genau in dem Moment, in welchem sich Mais Zimmertür
öffnete.
    „ Kate,
wo bleibst du denn?“, fragte sie. „Komm endlich rein.“
Sie zog Kate ins Zimmer und schloss die Tür. An der Decke
flatterten ein paar Lichterfeen.
    „ Was
hat so lange gedauert?“, wollte sie wissen und ließ sich
auf ihr Bett fallen. Erst jetzt viel Kate auf, dass das Zimmer
doppelt so groß wie ihres war.
    Mai
sah es vermutlich als normal an, aber Kate, die sich mit mehreren
Kindern einen kleinen Raum im Waisenhaus geteilt hatte, fand es
beängstigend groß. Sie hätte nicht mal gewusst, was
sie mit so viel Platz hätte machen sollte.
    „ Ich
habe schon befürchtet, dass dich doch jemand erwischt hätte
und das, obwohl ich die Wachen bestochen habe. Du weißt ja,
Jill nimmt die Sache mit dem Rausgehen ernst und mit der Nachtruhe
ist es ähnlich. Aber was hat dich aufgehalten? Hast du dich
verlaufen?“, plapperte Mai drauf los und Kate wartete bis sie
eine Pause machte.
    „ Ich
wurde erwischt.“, sagte sie kurz. „Dein Bruder ist mir
über den Weg gelaufen.“, fügte sie auf Mais fragenden
Gesichtsausdruck hinzu.
    „ So
ein Mist.“, sagte Mai und schlug mit der Hand auf eines ihrer
Kissen.
    „ Aber
wieso?“, fragte Kate unsicher. „Ich glaub nicht, dass er
etwas verrät, oder doch?“
    Mai
schüttelte den Kopf.
    „ Das
wird er ganz sicher nicht machen, aber wenn wir Pech haben, dann
kommen wir morgen nicht hier raus. Er könnte eine der Wachen
raufschicken.“
    Das
klingt einleuchtend, dachte Kate und seufzte. Sie hätte zu gern
gesehen, wie diese Welt am Morgen aussah. Plötzlich sprang Mai
auf und eilte zu dem kleinen Balkon hinüber. Mit einem Ruck zog
sie die Vorhänge zu.
    „ Kate,
scheuche die Lichterfeen dort in den Schrank.“, sagte sie.
Etwas in ihrer Stimme machte Kate Angst. Sie lief hinüber zu den
kleinen tanzenden Wesen.
    „ Wie
soll ich das schaffen?“, fragte sie panisch, während Mai
im ganzen Zimmer die Fenster verriegelte und die Vorhänge zuzog.
    „ Zünde
einfach eines der Teelichter an, sie lieben das Feuer.“, sagte
sie.
    Kate
gehorchte und nahm sich eines der Lichter aus dem Regal. Die Feen
folgten

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