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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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weg. Sie
hatte nicht einmal gesehen wohin der Fremde so plötzlich
verschwunden war.
    „ Idiot.“,
schimpfte Mai leise und kam ins Zimmer zurück. Sie schloss
wütend die Tür und wandte sich dann an Kate.
    „ Hey,
tut mir echt leid, dass du Bekanntschaft mit meinem äußerst
netten Exfreund machen musstest. Ich habe gehofft, er würde erst
in einem Monat wieder auftauchen.“, sagte sie beiläufig
und musterte Kate, die nicht wusste, weshalb sie diese Sache so
geschockt hatte.
    „ Kate?
Alles klar?“, fragte Mai nun leicht besorgt.
    Kate
nickte und strich sich die Haare zurück.
    „ Ich
bin nur etwas durcheinander. Was wollte er hier?“, fragte Kate
und setzte sich müde auf das Gästebett.
    „ Er
wollte reden, weil er mir nicht glaubt, dass ich nichts mehr mit ihm
zu tun haben möchte. Außerdem liebt er mich noch.“

Schnee
und Eis
    Draußen war es
noch dunkel, als Kate am frühen Morgen von Mai geweckt wurde.
Während Kate müde in ihre Kleidung vom Vortag schlüpfte,
lief Mai ausgelassen durch das große Zimmer.
    Ihre Fröhlichkeit
verdrängte Kates ungutes Gefühl, so dass sie beschloss die
vergangene Nacht fürs Erste zu vergessen.
    „ Wie kommen
wir hier raus?“, fragte Kate stattdessen, die irgendeinen
genialen Plan vermutete und zugleich hoffte, dass sie nicht aus dem
Fenster klettern müsste.
    „ Ich würde
sagen, wir nehmen die Tür.“, meinte Mai lässig und
trat auf den Flur.
    „ Und was wenn
dein Bruder hier irgendwo ist?“, wollte Kate wissen und sah
sich unsicher auf dem Korridor um.
    Mai lachte.
    „ Was soll der
schon tun? Außerdem ist er mein Bruder. Glaub mir, ich wüsste
wenn er hier wäre.“, beruhigte Mai sie.
    „ Na ja, ich
finde er benimmt sich merkwürdig. Ich glaube, er hat irgendetwas
vor.“, gab Kate zu, aber Mai reagierte nicht.
    „ Draußen
wird es kalt sein.“, sagte sie nur und kicherte als Kate mit
den Schultern zuckte.
    Schweigend liefen
sie durch die schwach erleuchteten Korridore, während Kate
angestrengt versuchte sich die Wege einzuprägen.
    Sie orientierte sich
dabei an Kleinigkeiten. Da war die Vase, die sie beinahe
umgeschmissen hätte, oder das Gemälde eines Königs,
welches reich verziert in einem der breiten Flure hing und an einem
der vielen Treppengeländer war die Farbe leicht abgeblättert.
Doch all ihre Bemühungen halfen nicht.
    Als sie eine der
Treppen, die in den ersten Stock führte, hinuntergingen, sah
Kate einen Wachtposten auf dem untersten Absatz stehen. Sie
verlangsamte ihren Schritt.
    „ Das ist
Chris, er ist auf unserer Seite.“, flüsterte Mai Kate
zwinkernd zu. Jetzt drehte er sich um und Kate war überrascht zu
sehen, wie jung er noch war. Sie schätzte ihn auf fünfzehn,
keinesfalls war er älter.
    „ Hey,
schleichst du dich schon wieder raus?“, fragte er und grinste
Mai an.
    „ Ja, nur heute
geh ich nicht allein.“, antwortete sie und deutete auf Kate,
die unsicher lächelte.
    „ Tut mir leid
aber wir haben es leider etwas eilig, mein Bruder taucht gleich hier
auf.“, fügte sie mit einem Blick auf die Treppe hinzu.
    „ Was?“,
fragte Kate entsetzt.
    „ Du hast schon
verstanden.“, antwortete Mai und packte Kate am Handgelenk.
    „ Und jetzt
lass uns verschwinden, sonst verpassen wir den ersten Schneefall in
diesem Jahr.“, sagte sie und zog Kate eilig mit sich, vorbei an
dem Wachtposten, der verwundert den zweiten Stock musterte.
    Sobald sie um die
Ecke herumgelaufen waren, verlangsamte Mai ihren Schritt wieder.
    „ Ich dachte,
wir müssten hier weg, weil... “, begann Kate unsicher,
doch Mai grinste sie an.
    „ Oh, ich
wollte nur nicht mit Chris reden. Wenn niemand dabei ist, der ihm
etwas zu sagen hat, dann redet er ununterbrochen. Ich glaube, er
denkt wir wären Freunde, auch wenn ich ihm des Öfteren
versichert habe, dass es nicht so ist.“, sagte sie und
überraschte Kate erneut mit ihrer ehrlichen Art.
    Obwohl es bereits zu
dämmern begann, waren die Sterne am Himmel deutlicher zu
erkennen, als Kate es jemals in ihrer Welt gesehen hatte. Auch
glaubte sie, dass es hier viel mehr von ihnen gab.
    Ein sanfter Wind
fuhr Kate durchs Gesicht und sie schloss für einen Moment die
Augen. Nur wenn sie sich konzentrierte, konnte sie die Kälte
spüren die in der Luft lag. Es fühlte sich seltsam
ungewohnt an. Jeder in dieser Welt trug einen Mantel, um nicht zu
erfrieren, doch sie brauchte nur die Augen zu öffnen und schon
verschwand jedes Kältegefühl. Erneut sah sie nach oben,
aber die Sterne waren verschwunden.

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