Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

als
erneuten Versuch an, Kate zu ihrer Freundin zu machen. Falls ja, dann
ging sie äußerst merkwürdig vor.
    „ Nein, das
habe ich nicht gemeint. Ich habe absolut kein Interesse an ihm.“,
sagte Claire wie selbstverständlich. „Ich wollte wissen
wie DU ihn findest.“
    Nervig,
aufdringlich, bescheuert und brutal, zählte Kate in Gedanken
auf. Als sie nicht sofort antwortete, fuhr Claire fort.
    „ Ich glaube,
er mag dich.“ Genau so, wie jedes Mädchen, dachte Kate. In
ihren Augen war er jemand, der nur nach dem Äußeren
beurteilte. Sein einziges Ziel schien es möglichst viele Mädchen
ins Bett zu bekommen. Wenn er nicht im Mittelpunkt stand, war er
unzufrieden.
    „ Wirklich?“,
fragte Kate wenig begeistert. Claire nickte eifrig.
    „ Achte mal
darauf. Ich habe es auch erst nicht bemerkt.“, redete sie
weiter. Kate hörte nicht mehr zu. Claire ging ihr fast genau so
auf die Nerven, wie Lee selber und dass sie jetzt auch noch von ihm
sprach, machte die ganze Sache nicht gerade besser. Sie wünschte
sich sogar die Zeit zurück, in der Claire sie beleidigt hatte.
Da war sie wenigstens ehrlich gewesen.
    „ Ich denke, du
solltest es mal versuchen. Er hat mir erzählt, dass er dich mag,
als wir letztens alleine geredet haben.“, sagte sie jetzt.
    „ Ach ja, wieso
habt ihr das noch gleich getan?“, hakte Kate nach, die sich
daran erinnerte, dass Lee und Claire sich lange unterhalten hatten,
obwohl sie sich normalerweise durchgehend angifteten.
    „ Naja, Mai hat
mir erzählt, dass Alessio schon immer auf das eifersüchtig
war, was Lee hatte. Deshalb, habe ich Zeit mit Lee verbracht.“,
erklärte sie und Kate hatte Mühe sie nicht auszulachen. Es
war das Schwachsinnigste, dass sie je von Claire gehört hatte.
Das also war Mais Plan gewesen. Claire schien nur zu glauben, was sie
glauben wollte.
    „ Ok, aber
eines verstehe ich noch nicht. Wenn ich mich auf Lee einlasse, wäre
Alessio dann nicht wieder eifersüchtig.“, wies Kate sie
amüsiert auf den Fehler in ihrer Geschichte hin. Es war, als
könnte sie sehen wie Claires gesamter Plan in ihrem Inneren
zerfiel. Sie starrte durch Kate hindurch und schien angestrengt zu
überlegen.
    Zu Kates Glück,
rettete Mai sie vor weiteren Ideen, indem sie Claire mit voller
Wucht, einen Schneeball gegen den Rücken warf.
    „ Tut mir leid,
der war an Kate gerichtet.“, lachte sie jetzt.
    Sobald Claire den
Schock überwunden hatte, bückte sie sich, um
zurückzuschlagen. Zu ihrem Pech, traf sie jedoch nicht Mai,
sondern Alessio, der gerade in dem Moment, wo sie warf, ahnungslos
dazwischen lief. Mai setzte sich vor Lachen auf den Boden, während
Claire beschämt drein sah und Sanny kopfschüttelnd das
Weite suchte.
    Alessio konnte das
nicht einfach auf sich sitzen lassen und schlug sofort zurück.
Mai unterstützte ihn tatkräftig, obwohl sie immer noch auf
dem Boden saß. Sofort eilte Dana herbei, um ihrer Freundin zur
Seite zu stehen.
    „ Ed, wir
könnten deine Hilfe gebrauchen.“, rief Mai lachend und
wich im Sitzen geschickt den Schneebällen aus.
    Trotz der Müdigkeit,
die man ihm deutlich ansah, kam Eddy aus dem Zelt, um sich in die
Schlacht zu stürzen und als Lee sich ebenfalls begeistert
anschloss, blieb Kate nichts anderes übrig, als Claire und Dana
zu unterstützen. Außerdem wollte sie sich nicht den Spaß
entgehen lassen. Es dauerte nicht lange, bis sich Eddy wieder, zu
Sanny in das sichere Zelt begab. Er sah erschöpft aus und Kate
konnte nachvollziehen, wie er sich fühlte. Ted und Chris hatten
sich von Anfang an herausgehalten. Sie hockten am Feuer und sahen
wenig interessiert zu.
    Kate lies sich
irgendwann, lustlos in den Schnee fallen, so dass sie kaum noch etwas
von der Schneeballschlacht sehen konnte. Mai, die immer noch lachte,
krabbelte auf allen Vieren, um die Anderen herum und setzte sich
erschöpft neben sie.
    „ Ich kann
nicht mehr. Vor lauter Lachen habe ich Bauchschmerzen.“, klagte
sie und lachte erneut. Kate grinste sie an und strich sich die vom
Schnee nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht.
    „ Mist, meine
Jacke ist völlig durchnässt.“, fluchte Mai und zog
sie aus.
    „ Warte.“
Kate setzte sich und nahm ihr die Jacke ab. Sie legte sie sich auf
den Schoß und Strich mit der Hand darüber, wie mit einer
Bürste. Nach einer Weile tropfte das Wasser unten heraus. Kate
strich weiter über den Stoff, bis er vollkommen trocken war.
    „ Wie
praktisch.“, freute Mai sich und schlüpfte zurück in
ihre Jacke. „Aber du solltest es für