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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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Bett
liegt und die Beiden, lässt du darauf schlafen?“,
schimpfte er beleidigt.
    „ Es wäre
unhöflich. Immerhin sind sie Mädchen und außerdem
willst du Mai nicht erleben, wenn man sie wegen nichts weckt. Glaub
mir, das habe ich einmal gemacht.“, meinte Alessio. „Einmal.
Nie wieder. NIE wieder.“, wiederholte er betont und legte sich
auf die Decke neben Kate. Natürlich tat er das, dachte sie
ärgerlich über diesen Gedanken. Es war ja auch nur noch
dieser Platz frei. Ansonsten hätte er es sicher nicht gemacht,
oder?
    Mai murmelte etwas
Unverständliches im Schlaf. Kate war schon mehrmals aufgefallen,
dass sie das tat, aber es störte sie nicht. Sie hing ihren
Gedanken nach, diesen komischen Gedanken, die sie nicht loszulassen
schienen.
    Mitten in der Nacht
wachte sie auf. Blau. Kate musste einen Moment überlegen, wo sie
eigentlich war. Das Zelt, in dem sie immer geschlafen hatte, war grün
und irgendwie größer. Als sie nach rechts sah, erblickte
sie Mai, die kunstvoll eingedreht in ihrer Decke schlief. Jetzt fiel
ihr wieder ein, was am Tag zuvor passiert war. Es war ein lustiger
Abend gewesen und irgendwann war sie eingeschlafen. Sie wusste selbst
nicht, weshalb sie jede Nacht aufs Neue aufwachte. Es kam selten vor,
dass sie bis zum Morgen durchschlief. Wahrscheinlich lag es daran,
dass sie auf jedes Geräusch achtete. Sie hatte schon damals
ständig in Angst gelebt, es könnte etwas passieren. Nicht
selten hatte ihr unruhiger Schlaf eines der Kinder gerettet. Doch
warum passierte es immer noch? Dieser Ort schien doch so viel
friedlicher.
    Dieses Mal war sie
diejenige, die sich nicht wehren könnte. Ein komisches Gefühl,
wo sie sonst die Stärkste gewesen war. Die hinter der man sich
versteckte und nicht die, die sich verkroch.
    Was konnte sie in
dieser Welt ausrichten?
    Sie erinnerte sich
an ihre Idee, bei der sie testen wollte, ob sich ihre Fähigkeit
umdrehen ließ. Wenn es klappen sollte, hätte sie nicht
länger das Gefühl wehrlos zu sein. Sie könnte nicht
nur lernen sich zu verteidigen, sondern vielleicht auch zu kämpfen.
    Vielleicht konnte
sie sich an Chris und Ted vorbeischleichen, dachte Kate. Sie schlug
leise die Decke zurück. Wo kam sie überhaupt her? Sie
selbst hatte sich sicherlich nicht zugedeckt. Sie räumte den
Gedanken bei Seite und setzte sich langsam auf.
    „ Kannst du
nicht schlafen?“, fragte eine nur allzu bekannte Stimme hinter
ihr. Warum musste ausgerechnet er wach sein, dachte Kate bitter.
    „ Doch ich
wollte nur... “, fing sie an und überlegte was sie sagen
konnte.
    „ ... dich
davonschleichen?“, vollendete Alessio ihren Satz. Sie verdrehte
die Augen und mied es ihn anzusehen.
    „ Nein, ich
muss nur mal eben für kleine Mädchen.“, sagte sie
stattdessen. Noch im selben Augenblick hätte sie sich gerne die
Hand vor die Stirn geknallt. Konnte ihr nichts weniger peinliches
einfallen, dachte sie und war froh, dass es wenigstens dunkel genug
war, dass er nicht sehen konnte, wie sie rot anlief. Dafür war
es so still, dass sie ihn leise Lachen hörte. Haha, äffte
sie ihn stumm nach und stand auf.
    „ Habe ich
jetzt die Erlaubnis zu gehen?“, fragte sie schnippisch und sah
ihn an.
    „ Wenn du
sofort wieder zurückkommst.“, sagte er streng und grinste
dann wieder.
    „ Ich warte und
wenn du in zehn Minuten nicht wieder da bist, dann schicke ich den
Suchtrupp los.“, setzte er noch hinzu. Kate vermied es, erneut
die Augen zu verdrehen. Im Dunkeln würde er es sowieso nicht
sehen. Stattdessen verließ sie ohne Weiteres das Zelt. Chris
und Ted sahen nur kurz auf. Als sie Kate erkannten, wandten sie sich
wieder ihrer Beschäftigung zu, irgendwelche Äste im Feuer
zu verbrennen.
    Kate lief ein Stück
in den Wald hinein, gerade so weit, dass sie das Lager noch deutlich
sah. Dann kletterte sie auf einen der Bäume und ließ die
Füße baumeln.
    Das Erste was ihr in
den Sinn kam, war Alessio. Würde er wirklich warten, bis sie
zurückkam? Sicher nicht, antwortete sie sich selbst.
    Sie nahm eine Hand
voll Schnee von dem Ast, auf dem sie saß und formte ihn zu
einem runden Ball. Sie warf ihn ein paar Mal von einer, in die andere
Hand, bis er zu Boden fiel. Sie seufzte. Wie konnte sie ihren Plan in
die Tat umsetzen? Gedankenverloren holte sie ihre Flasche hervor und
trank einen Schluck.
    „ Eis zu Wasser
und Wasser zu Eis.“, murmelte sie und betrachtete den Inhalt
ihrer Flasche. Um Eis zu schmelzen, musste sie ihre Energie bündeln.
Wenn sie es jetzt gefrieren lassen

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