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Das Herz der Ozeane - Honky Tonk Pirates ; Bd. 5

Das Herz der Ozeane - Honky Tonk Pirates ; Bd. 5

Titel: Das Herz der Ozeane - Honky Tonk Pirates ; Bd. 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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spannten die Hähne ihrer Musketen und legten die dreiläufigen Waffen unbarmherzig auf ihn an. Will hatte nicht die leiseste Chance. Doch dann sah er auch die ersten Haie. Sie hatten die Schlangen unter Wasser passiert und kehrten mit ihren Minen an die Oberfläche zurück. Verfuchst und verteufelt! Und Jo und die Kinder, die von ihren Verfolgern noch immer nichts ahnten, schwammen immer noch lachend vor ihnen her. Vierhundert Fuß betrug ihr Vorsprung und der Dreispitz war kaum noch fünfzig von ihnen entfernt. Doch sie waren zu langsam, die Haie zu schnell und die Barrakudas noch schneller …
    »Das ist der Ozean!«, triumphierte Prinz Gagga und ließ sein Schwert auf Will niederfahren. Der duckte sich, stolperte und rollte sich ab. Die Klinge streifte sein Ohr und die Schulter.
    »Das ist der Ozean, Will, hier gibt’s keine Helden und hier stirbt man auch nicht den Heldentod. Hier springt man einfach über die Klinge und dann ist es aus. Aus für jeden, der nicht tötet. Doch ich töte jetzt und ich töte gut.«
    Er packte das Schwert mit beiden Händen, hob es über den Kopf und wollte schon zustechen, da trat ihm Will zwischen die Beine. Dem Prinz stockte der Atem. Er hielt sich den Schritt und bevor er noch schreien konnte, stieß Will ihn zur Seite. Er sprang von der Brücke über den Rücken des Helms hinauf auf die Schlange, schwang sich von dort auf die nächste, und rannte über den schuppigen Körper auf den höchsten Punkt des Knäuels. Dort streckte er den Drachenring zum Himmel.
    »Feuert! Los, schießt schon!«, stöhnte Prinz Gagga, doch das Licht, das der Ring jetzt über das Meer hinaussandte, war so hell, dass es alle blendete.
    »Da ist Will!«, riefen Salome und Ophelia und schauten gemeinsam mit allen anderen ins Licht auf dem Knäuel der fünf Schlangen. »Er hat es geschafft!«
    Die Angst wich aus den Gesichtern der Kinder und sie begannen zu lächeln. Das Licht des Rings ließ ihre Augen erstrahlen. Da hörten sie den Befehl des jetzt schon dreifach gedemütigten Prinzen.
    »Erschießt ihn. Zerlöchert ihn. Macht ihn zum Sieb!«
    Im selben Augenblick feuerten dreiundfünfzig Soldaten. Sie feuerten blind ins Zentrum des Lichts. Drei mal dreiundfünfzig Schuss nacheinander. Dann war es still und es wurde dunkel. Das Licht des Rings verglühte langsam und zurück blieb ein mond- und sternenloses Schwarz.
    Finn und O’Brian blickten sich an, obwohl sie sich nicht sehen konnten. Salome suchte Ophelias Hand und sie hörten die Kinder raunen: »Jetzt ist er tot.«
    »Bahm! Bahm! Dabahm!«, zischte der Prinz auf der Brücke und zog sich am Geländer hoch. Er konnte – noch immer geblendet – nichts sehen. »Jetzt hast du’s kapiert!« Er stützte sich auf. »Jetzt weiß der Pirat, dass er aufs falsche Pferd gesetzt hat. Ha!«, lachte er. »Du hättest bei mir bleiben sollen, Karl aus der Hölle. Dann wärst du nicht tot.«
    »Aber dann würde ich doch zu den Verlierern gehören!«
    Der Prinz wollte nicht glauben, was er da hörte, doch als sich seine Augen langsam an das Dunkel gewöhnt hatten, sah er zunächst einen Schatten, dann eine Silhouette und dann sah er Will. Der kletterte unverletzt aus einem Spalt zwischen den riesigen Schuppen des Schlangenkörpers heraus und zeigte zum Himmel.
    »Dann würde mir wie dir jetzt der Hintern versohlt!«
    Gagga schaute zum Himmel hinauf und sah dort den Rochen. Er kam aus dem Nichts, eröffnete augenblicklich das Feuer aus seinen Geschützen und zerfetzte mit ihnen die Helme der Schlangen. Die Soldaten suchten ihr Heil in der Flucht. Talleyrand und Gagga wollten sie zwingen zu kämpfen. Sie kletterten selbst auf die Rücken der Monster und rannten mit gezogenen Pistolen über die schuppigen Körper hinauf Richtung Will.
    »Jetzt kämpft doch, los, kämpft schon!«, riefen die beiden verzweifelt.
    Doch ihre Männer verweigerten den Befehl. Sie hatten die Kajaks, die dem Rochen folgten, entdeckt, und sprangen ins Wasser. Ja, sie zogen es vor, zwischen die immer noch zuckenden Körper der Biester zu springen, und ließen den Schwarzen Baron und Gagga im Stich.
    Die sahen die vierhundert Kajaks ausschwärmen. Sie flogen über die Haie, Muränen und Barrakudas hinweg und die Roten Korsaren, die in ihnen saßen, schossen mit ihren Schleudern auf die tödlichen Minen. Sie ließen sie alle explodieren. Keiner der Fische erreichte die Kinder, und als die den rettenden Dreispitz erklommen, wurden sie begeistert begrüßt. Sie wurden wie richtige Helden

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