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Das Herz Der Woelfin

Das Herz Der Woelfin

Titel: Das Herz Der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
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uns sonst das Fell!“
    „Gisela kann meinem Charme genauso wenig widerstehen, wie alle Weiber. Ich werde ihr ein paar schöne Worte ins Ohr flüstern und schon schnurrt sie wie ein Kätzchen.“
    „Ha! Wohl eher wie ein Raubkätzchen. Mag sein, dass Gisela eine Schwäche für dich hat, aber das heißt noch lange nicht, dass sie dir aus der Hand fressen wird.“
    „Wir werden sehen Fulk mein Freund. Ich habe vor, um sie zu werben – mit deinem Einverständnis vorausgesetzt.“
    Fulk schaute seinen Freund verwundert an.
    „Du willst um meine Schwester freien?“
    „Gewiss. Warum nicht?“
    Fulk schluckte. „Sie ist erst sechzehn“, gab er zu bedenken.
    „Was sich ja wohl in drei Tagen ändern wird, wenn ich mich nicht sehr irre. Mit siebzehn sind die meisten Mädchen schon lange verheiratet. Ich denke, dass ich mit meinen vierundzwanzig Jahren noch nicht zu alt für sie bin und ein schönes Heim habe ich ihr auch zu bieten. Ich werde sie immer anständig behandeln, wie es einer Dame zukommt.“
    „Das weiß ich, mein Freund. Wenn ich irgendeinem Mann meine Schwester anvertrauen würde, dann dir. Trotzdem ist die Vorstellung für mich noch ungewohnt. Ich sehe immer noch das kleine Mädchen in ihr.“
    Brice grinste seinen Freund an.
    „Mir scheint, du hast sie in der letzten Zeit nicht sehr genau angesehen. Sie ist eine Frau geworden, eine wunderschöne noch dazu.“
    „Wir reden ein anderes Mal über meine Schwester. Jetzt sollten wir aufbrechen, damit wir vor Einbruch der Dunkelheit zur Burg gelangen“, lenkte Fulk von dem für ihn unangenehmen Thema ab.
    Er gab die erforderlichen Anweisungen und schon bald war die kleine Jagdgesellschaft auf dem Heimweg. Es war ein Weg von gut zwei Stunden, den sie zurückzulegen hatten. Die erfolgreichen Jäger waren guter Laune und freuten sich auf einen saftigen Braten und einen kräftigenden Trunk am warmen Feuer. Es war des Abends schon recht kühl und man konnte bereits den nahenden Winter spüren.
    Fulk ritt schweigsam auf seinem feurigen Rappen. Das Gerede seines Freundes über die Brautwerbung hatte ihn daran erinnert, dass es auch für ihn langsam Zeit wurde, an eine Vermählung zu denken. Leider hatte er nicht die geringste Ahnung, welche Braut er ins Auge fassen könnte. Es gab viele geeignete Kandidatinnen, die aufgrund ihrer Stellung und Abstammung infrage kämen, doch keine von ihnen vermochte ihn zu reizen. Es waren wahre Schönheiten darunter, kein Zweifel, dennoch ließ keine von ihnen den Wunsch in ihm aufkommen, mehr als nur ein paar vergnügliche Nächte mit ihr zu verbringen. Er beneidete Brice, der offenbar die Liebe gefunden hatte.
    Fulk wusste selbst nicht, was er eigentlich von einer Frau erwartete. Einige Väter hätten ihm gern ihre Tochter als Braut gegeben, doch die meisten Frauen fürchteten ihn. Sein Ruf war nicht der Beste, hatten sich doch viele Legenden um ihn herum gebildet. Es stimmte, dass er ein gnadenloser Krieger war, doch er beschränkte Gewalt für gewöhnlich auf den Krieg und nicht gegen unschuldige Frauen und Kinder. Sein finsteres Erscheinungsbild sprach auch nicht gerade für ihn. Seine langen, schwarzen Locken ließen ihn stets wild und ungezähmt erscheinen und die grünen Augen waren die eines lauernden Raubtieres. Seine linke Wange wurde von einer hässlichen, gezackten Narbe entstellt, die er sich auf der Wolfsjagd zugezogen hatte.
    Im Allgemeinen machte sich Fulk nicht so viel daraus, dass die bleichen Jungfern ihn nicht haben wollten. Die Frauen hatten ohnehin keinen Geist, hatten nicht einmal eine eigene Meinung. Gab es denn keine Frau, die einen eigenen, denkenden Kopf besaß, der nicht nur hübsch, sondern auch klug war? Und die mutig genug war, den Teufel von Rabenfeld zu lieben?
    Seine Mutter war eine kluge und mutige Frau gewesen. Seine Eltern hatten sich auch nach langen Ehejahren noch ihre tiefe Liebe und Leidenschaft erhalten gehabt. Es war jetzt fünf Jahre her, dass seine Eltern und sein jüngerer Bruder an einer rätselhaften Krankheit gestorben waren.
    „Woran denkst du?“, riss Brice seinen schweigsamen Freund aus den Grübeleien.
    Fulk fuhr herum und sah seinen Freund an, der seinen Schimmel neben ihn lenkte. Er gewahrte einen besorgten Ausdruck auf Brice Gesicht.
    „Ich habe an nichts Bestimmtes gedacht“, wich er aus.
    „Das schien mir aber etwas sehr Bestimmtes“, wandte Brice ein.
    Fulk betrachtete den Freund. Sie kannten sich seit Kindertagen und hatten sich immer alles anvertraut. Einer

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