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Das Herz Der Woelfin

Das Herz Der Woelfin

Titel: Das Herz Der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Freundlichkeit. Ich habe mir immer eine Schwester wie dich gewünscht, mit der ich reden kann.“
    „Ich werde dir helfen, soweit ich das kann, aber ich habe nur einen geringen Einfluss auf die Dinge. Mein Bruder ist Herr über diese Festung und ich bin nur seine kleine Schwester.“
    „Ich weiß. Es tut schon gut, einfach hin und wieder mit dir reden zu können. Hier in dieser Kammer eingesperrt zu sein und mich dabei kaum bewegen zu können ist eine Qual.“
    „Ich habe keine Ahnung, was mein Bruder damit bezweckt, aber sei gewiss, dass ich ihm so lange ins Gewissen reden werde, bis er an diesem Zustand etwas ändert. – jetzt muss ich aber gehen.“
    Gisela erhob sich und schaute Ylfa entschuldigend an.
    „Schon gut. – Ich werde bereit sein, wenn du kommst.“
    *
     
    Der Beisetzung des toten Kriegers beizuwohnen, war die schwerste Prüfung, die Ylfa je zu bestehen gehabt hatte. Die Reue zerfraß ihr Herz, und dass sie von überall her hasserfüllte Blicke erntete, machte es nicht besser. Fulk hingegen hatte sie kaum eines Blickes gewürdigt, als man sie zu ihm führte und auch jetzt, wo sie neben ihm an der offenen Grabstelle stand, strafte er sie mit Nichtachtung.
    Sie wusste, für das, was sie getan hatte, gab es keine Entschuldigung. Sie konnte nichts ungeschehen machen, so gern sie das jetzt täte. Sie hatte töricht gehandelt. Töricht und unüberlegt. Noch immer wusste sie nicht, welches Schicksal ihr und ihren drei Männern blühte. Sie konnte die Zuversicht Giselas nicht teilen. An Fulks Stelle hätte sie für den Tod seines Kriegers Vergeltung gefordert. Sie war sich im Klaren, dass auch die meisten Anwesenden so dachten. Nachdem die Begräbniszeremonie zu Ende war, packte Fulk sie am Arm und zog sie mit sich. Sie marschierten strammen Schrittes über den Innenhof zur Halle. Eine Menschenmasse folgte ihnen, heftig darüber debattierend, was de Keremmer schönen Wikingerin nun blühen möge. In der Halle angekommen übergab er sie zwei Wärtern, die sie in die Mitte nahmen, dann setzte sich Fulk, das Gesicht eine undurchdringliche Maske. Sie konnte keinerlei Gefühlsregung bei ihm ausmachen, die andeuten könnte, wie arg es um sie wirklich stand.
    Man brachte nun auch ihre drei Männer herein. Sie sahen besorgt zu ihr herüber. Ylfa war ganz elend zumute. Hoffentlich würde dieser Franke wenigstens bei ihnen Milde walten lassen.
    Als Fulk seine Stimme endlich erhob, verstummten alle Gespräche und Spekulationen sofort und die Spannung, die in der Luft lag, war auch für Ylfa deutlich spürbar.
    „Hört nun, was ich zu sagen habe. Wie ein jeder weiß, ist diese Frau es gewesen, die den Angriff auf Rabenfeld geführt hat. Wäre sie ein Mann, müsste sie jetzt die Verantwortung als Anführer tragen. Ihr wisst, was das bedeutet.“
    Raunen ging durch die Menge und Ylfa bis sich nervös auf die Unterlippe.
    „Nun ist sie aber eine Frau und niemals zuvor habe ich einem Weib das Leben genommen und mir steht auch nicht der Sinn danach, dies nun nachzuholen. Ich werde sie daher zu meiner Leibeigenen machen, wenn sich ein Mann findet, der freiwillig die Konsequenz ihres Handelns trägt. Nur so kann ich Milde walten lassen.“
    Wieder ging ein Raunen durch die Menge und Ylfa erbleichte. Das musste ein Albtraum sein, jeden Moment musste sie erwachen. Aber sie wusste, dass es leider grausame Realität war. Ihr Blick wanderte zu ihren drei Männern, die ihr treu ins Verderben gefolgt waren.
    „Ich tun!“, rief Leif und erhob seinen Arm, dass seine Ketten klirrten.
    „Neeiiiin!“, schrie Ylfa und wandte sich in dem festen Griff ihrer Wärter. „Nein! Das werde ich nicht akzeptieren. Ich werde die Verantwortung selbst übernehmen.“
    Nun gebärdete sich auch Leif wie wild.
    „Sie kleine Mädchen. Ich tun sterben! Ich! Ich!“, schrie Leif und ein Tumult entstand. Leif konnte sich losreißen und warf sich vor Fulks Stuhl nieder, den Kopf gesenkt, sodass sein Genick ungeschützt lag.
    Ylfa liefen die Tränen heiß über das Gesicht und sie schrie immer wieder: „Nein! Nein!“
    *
     
    Fulk blickte von der tobenden Ylfa zu dem nun ruhig da knienden Krieger, der sein Leben für seine Anführerin darbot. Schade, so einen mutigen und treuen Krieger zu töten.
    „Also gut, ich nehme dein Angebot an. Du sollst an ihrer statt die Verantwortung tragen. Da mir dein Mut und deine Treue gefallen, darfst du um dein Leben kämpfen. Ich werde dir meinen besten Krieger gegenüber Kege/distellen. Ihr kämpft so lange,

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