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Das Herz Der Woelfin

Das Herz Der Woelfin

Titel: Das Herz Der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kampf beginnen. Stellt euch auf.“
    Die Menge wurde von einigen Wachen weiter zurückgedrängt, sodass ein großer Kreis entstand, in dem sich der Kampf abspielen sollte. Leif und Godun begaben sich in Kampfposition. Beide waren mit Schwert und Schild ausgerüstet. Fulk hatte sich wieder gesetzt und schaute zu der Wikingerin hinüber. Ylfa blickte voller Sorge auf das Kampfgeschehen.
    *
     
    Die beiden Kontrahenten kämpften recht ausgeglichen, doch man konnte deutlich erkennen, dass Godun über die bessere Technik verfügte. Einzig des Franken sorglose Selbstsicherheit konnte Leif vielleicht zum Vorteil werden, denn der bullige Krieger gab nicht genug acht. Er war sich sicher, den Kampf zu gewinnen und das konnte bedeuten, dass er mit der Zeit vielleicht nachlässig werden könnte.
    Leif war wegen seiner Kühnheit und flinker Behändigkeit ein schwer einzuschätzender Gegner. Als Godun sein Ziel traf und Leif eine Wunde am Oberarm zufügte, schrie Ylfa leise auf und ballte die Hände zu Fäusten.
    Ihre offensichtliche Besorgnis ärgerte Fulk. Er hatte nie zuvor Eifersucht verspürt, da ihm bisher alle Frauen egal gewesen waren, deswegen hatte Fulk Probleme, seine Eifersucht als solche zu erkennen. Er fand kein Interesse mehr an dem Kampf, viel lieber hätte er seine ungewöhnliche Gefangene jetzt auf sein Gemach geschleift und sie so lange und so gründlich genommen, bis jeglicher Gedanke an diesen blonden Wikinger ausgemerzt war.
    *
     
    Ylfa war wie gelähmt. Sie wollte nicht zusehen, wie Leif immer mehr ermüdete und in Bedrängnis gelangte, und doch konnte sie die Augen nicht vom Kampfgeschehen lenken. Auf den schwülstigen Lippen des Franken lag ein siegessicheres Lächeln und er fing an, mit seinem Gegner zu spielen. Leif warf einen kurzen Seitenblick auf Ylfa und sie konnte darin sehen, dass er sich keine großen Chancen mehr ausrechnete. Ylfa krampfte sich das Herz zusammen.
    Godun ließ, sich seiner Überlegenheit sicher, seine Deckung immer wieder demonstrativ offen, präsentierte sich herausfordernd, als wolle er sagen „Komm doch, wenn du kannst“ – und Leif kam. Er nahm alle seine Kraft beisammen und lief geduckt auf seinen Gegner zu, nahm das Schwert in beide Hände und rammte es in den Franken. Nur Goduns schneller Reaktion war es zu verdanken, dass der Stahl sein Herz verfehlte und nur in die Seite drang. Dennoch schnappte der Hüne nach Luft und stieß einen Schmerzenslaut aus. Blut spritzte aus seiner Seite, nachdem Leif sein Schwert wieder herausgezogen hatte und schwer atmend auf sein Knie fiel.
    „Der Kampf ist beendet“, schrie Fulk, der von seinem Stuhl aufgesprungen war. Ylfas Herz klopfte ihr bis zum Halse. Sie war bleich und fühlte sich ganz zittrig. Leif hatte den Kampf tatsächlich doch noch gewonnen und würde am Leben bleiben.
    Die Menge klatschte Beifall und Godun half seinem Gegner wieder auf die Beine, hob seinen Arm, den Sieger präsentierend. Seine Wunde blutete, schien dem Hünen jedoch nicht allzu viel Kummer zu bereiten. Leif lächelte etwas verwirrt. Offensichtlich war er selbst über den plötzlichen Sieg überrascht. Die Franken jubelten ihm nun zu. Sie würdigten einen guten Kampf. Niemand schien mit einem solchen Ausgang gerechnet zu haben. Auch Ylfa nicht, doch sie war froh, nicht auch noch den Tod eines Freundes auf dem Gewissen zu haben.
    Wachen kamen und nahmen Leif in die Mitte, um ihn wegzuführen. Ylfa schaute ihm nachdenklich hinterher. Ihre Gedanken suchten fieberhaft nach einer Möglichkeit mit ihren Männern aus der Festung zu fliehen. Am Besten, bevor dieser Franke sie wieder in sein Bett zog. Er verwirrte sie. Sie konnte sich keinen Reim aus diesem Mann machen, der einerseits kalt und brutal und andererseits leidenschaftlich und sanft sein konnte. Sie wusste nur eines, dass sie sich seinem seltsamen Einfluss auf sie, so schnell wie möglich entziehen musste.
    *
     
    Als Brice die Halle betrat, saß Fulk brütend vor seinem Becher mit Wein. Er setzte sich schweigend neben seinen Freund und winkte einer Magd, dass sie ihm auch etwas zu trinken bringe. Nachdem die Magd mit einem Becher und einem Krug Wein zurückgekommen war und beides vor ihn hingestellt hatte, schenkte er sich ein und nahm einen großen Schluck, dann setzte er den Becher auf den Tisch und schaute zu Fulk hinüber.
    „Was für eine Laus ist dir über die Leber gelaufen?“
    „Hmpf!“, brummte Fulk und nahm einen tiefen Zug aus seinem Becher.
    Es war eindeutig nicht sein erster Becher,

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