Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz Der Woelfin

Das Herz Der Woelfin

Titel: Das Herz Der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
bis einer von Euch kampfunfähig ist. Bist du es, so ist dein Leben verwirkt. Ist er es, so sollst du mit deinen Männern frei ziehen.“
    Leif erhob sein Angesicht und blickte den Franken an.
    „Was mit Ylfa?“, fragte er ruhig.
    „Wie ich bereits sagte, wird sie meine Leibeigene sein.“
    Leif nickte. „Wenn ich gewinnen, bitte auch ich Leibeigener sein.“
    Fulk zog eine Augenbraue hoch und musterte den jungen Mann mit ehrlichem Interesse. Der treue Krieger gefiel ihm immer besser. Schließlich nickte er und sprach: „So soll es denn sein.“ Er gab den Wachen ein Zeichen und sie nahmen den Krieger wieder in ihre Mitte. „Morgen früh sollst du deinem Schicksal begegnen.“ Er nickte den Wachen zu und sie entfernten sich mit den Gefangenen, einschließlich Ylfa.
    *
     
    Zu Ylfas Erleichterung brachte man sie nicht wieder in das Zimmer des Grafen, sondern in den Turm. Es gab nur ein winziges Fensterloch, welches so hoch oben war, dass Ylfa sich auf einen Hocker stellen musste, um hindurchsehen zu können. Sie hatte einen guten Blick auf den Innenhof der Festung. Es herrschte geschäftiges Treiben. Eine Weile schaute Ylfa sich alles an. Gerade wollte sie sich wieder zurückziehen, als ihr Blick auf die Gestalt des Grafen fiel. Er kam aus einem der Nebengebäude in Begleitung zweier Männer. Sie blieben eine Weile im Hof stehen und unterhielten sich angeregt über irgendetwas. Selbst aus der Entfernung sah er umwerfend gut aus. Er war größer, als die andern und war eine stattliche Erscheinung. Ylfa dachte, dass er überall aus der Menge herausstechen würde. Er gehörte zu der Sorte Mann, die alle Blicke auf sich zogen. Er strahlte Autorität und Kompetenz aus. Gerade so, wie sie sich immer ihren Ehegatten vorgestellt hatte. Warum musste er auch ihr Feind sein? Es war wirklich zu dumm.
    Plötzlich hob Fulk den Kopf und blickte direkt zum Turm hinauf. Ylfa erstarrte, dann sprang sie schnell von dem Hocker herunter. Ihr Herz klopfte heftig. Warum nur brachte dieser verdammte Mann sie so aus der Fassung?
    *
     
    Fulk fühlte sich beobachtet. Er hatte seit jeher gute Instinkte und so hob er den Kopf und schaute zum Turm hinauf, wo seine schöne Gefangene eingesperrt war. Da war sie. Sie stand am Fenster und blickte zu ihm hinab. Sein Herz machte einen aufgeregten Hüpfer. Dann verschwand sie plötzlich.
    „Herr? Habt Ihr etwas?“, drang die Stimme seines Dieners an sein Ohr.
    „Was? Was hast du gesagt?“ Fulk riss den Blick von dem Turmfenster los und schaute auf seinen Bediensteten.
    „Ich hatte Euch nach Euren Anweisungen für die Gefangenen gefragt, aber Ihr habt nicht geantwortet.“
< K;
    „Entschuldige, ich habe gerade an etwas gedacht. Nun, was wolltest du denn nun wissen?“
    „Ich wollte Euch fragen, was mit den Gefangenen nun geschehen soll. Soll ich veranlassen, dass sie etwas zu speisen erhalten? Was ist mit den Gewändern, die Jungfer Gisela für die Gefangene in Auftrag gegeben hat?“
    „Sie hat was?“, platzte Fulk heraus. „Meine Schwester hat Gewänder für diese Wikingerin in Auftrag gegeben?“
    Das sah seiner Schwester ähnlich, dass sie aus einer mordenden Wilden eine Dame machen wollte. War seine Schwester auch zierlich und körperlich schwach, so hatte sie doch einen ausgeprägten Willen und eine Sturheit, die er zuweilen an ihr bewunderte. Jetzt jedoch brachte ihr Handeln ihn zur Raserei. Er rannte über den Hof ins Innere der Festung geradewegs zu der Kammer seiner Schwester. Ohne anzuklopfen, stürmte er hinein.
    *
     
    Gisela schreckte von einer Stickerei hoch und sah ihn verwundert an. Sie sah wohl, dass er wütend war. Sehr wütend. Doch sie konnte sich keinen Reim draus machen, warum er sie so finster anfunkelte.
    „Was hast du dir dabei gedacht? Verschwendest mein Gold für so einen Unsinn. Bist du total von Sinnen?“, brüllte er und warf die Tür hinter sich zu, dass es krachte.
    Er kam auf sie zu und baute sich bedrohlich vor ihr auf. Gisela biss sich nervös auf die Unterlippe. So wütend hatte sie ihren Bruder schon lange nicht mehr erlebt.
    „Ich ... ich weiß gar nicht, wovon du sprichst? Was habe ich getan? Wofür habe ich dein Gold verschwendet?“, versuchte sie auszuweichen.
    „Was du getan hast? Du bist dir also keiner Schandtat bewusst?“, brauste er auf und verschränkte die Arme vor der Brust, offensichtlich um Beherrschung bemüht.
    „N-nein, ich weiß ...“
    „Du hast für diese mordende Irre Gewänder in Auftrag gegeben! Meine Gefangene und

Weitere Kostenlose Bücher