Das Herz des Eisplaneten
Schnorchel Leute in bestimmte Schiffsabschnitte schicken, ohne gleich alles mit Sauerstoff fluten zu müssen. Eine neue
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Erfindung. Das Material für den Austauscher hat man auf Bremer entdeckt.«
Yana hielt inne und musterte Sean. Vor einer Weile hatte sie die Lampe angemacht, und nun erhellten ihr Leuchten und das Licht der Monde und Sterne, die durch das Fenster schimmerten, den Raum.
Schatten lagen auf Seans Gesicht, als er schweigend wartete. Die Spannung brach, als die Katze auf Yanas Knie hüpfte und sich schnurrend niederließ, als wüßte sie, daß Yana die Bestätigung brauchte, hier zu sein, auf festem Boden, unter lebendigen Menschen
– in keiner unmittelbaren Gefahr.
Sean nickte leise, die Bewegung war kaum auszumachen.
»Ich bin mit angelegter Maske in eine Luftschleuse getreten und habe die Innenluke versiegelt. Die Rekruten sahen durch die Sichtscheibe zu und beobachteten mich über die Monitore rechts und links von der Luke, während ich ihnen die Funktionsweise der Maske erklärte.
Ich bemerkte noch vor ihnen die durch den Lüftungsschacht einströmenden Dämpfe, konnte aber wegen des Schnorchels nicht sprechen, also bedeutete ich ihnen zurückzutreten und betätigte die Belüftungstaste der Schleuse, wartete einen Herzschlag lang ab, dann drückte ich den Öffnungsschalter der Luke. Doch sofort wußte ich, daß auch hinter mir Dämpfe einströmten. Ich nahm eine Explosion wahr, dann verkeilte sich die halb geöffnete Luke zwischen uns. Die Rekruten begannen zu husten und drängten sich an der Außenluke zusammen.«
Yana machte eine kurze Pause und nahm einen Schluck Hustensaft.
Vor ihrem geistigen Auge sah sie wieder die Gesichter. »Ein achtzehnjähriges Mädchen versperrte mir den Ausgang zum Deck. Ich vermute, sie wollte nach draußen, hustete dabei aber so heftig, daß sie sich nicht mehr aufrichten konnte. Die Leute fingen an sich zu übergeben und zu weinen. Auf dem Namensschild des Mädchens stand Samuelson, und sie hatte fast weißes Haar, eine Crewcut-Frisur.
Sie wissen schon, sie wollte eben wie eine richtige Firmenkadettin aussehen Ihre Kopfhaut leuchtete hellrot, und ihre Augen quollen schon hervor. Ich atmete in die Maske aus, riß sie ab und versuchte,
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sie ihr auf das Gesicht zu pressen, aber sie wehrte sich. Ich… mußte sie niederschlagen, um an ihr vorbeizukommen, und in den Vorraum zu gelangen. Ich legte die Maske wieder an und atmete, aber der Sauerstoff, den ich jetzt aufnahm, war nicht mehr rein.
Wahrscheinlich habe ich etwas von dem Gas einsickern lassen als ich versuchte, das Mädchen zu beatmen. Der gelbe Dampf wirbelte immer noch umher, und ich blickte durch ihn hindurch auf die Monitore.
Maskierte Gestalten liefen in der Gegend herum, sie trugen Waffen und Behälter und griffen nach allen neuen Vorräten. Ich dachte erst, es sei Stationspersonal, das dem Gas im Belüftungssystem nachgehen wollte. Aber das paßte nicht zu den Waffen und nicht dazu, wie sie die zu ihren Füßen verreckenden Leute ignorierten. Ich versuchte, den nächsten Kadetten zu beatmen, der noch Lebenszeichen von sich gab, und er schien auch zu begreifen, was ich vorhatte. Aber als er in die Maske atmete, kontaminierte er sie dadurch und starb ebenfalls. Sie sind alle gestorben. Mit Mann und Maus, und ich lag einfach nur da, stellte mich tot, atmete am Boden durch die kontaminierte Maske, stieß das Gas und das Kohlendioxyd aus, sog vergifteten Sauerstoff ein, während die Terroristen durch die Station rannten. Die Alarmanlagen jaulten, und der Stationscomputer forderte Hilfe an, aber das letzte, was ich sah, war das maskierte Gesicht einer der Terroristinnen, wie sie durch die Sichtscheibe zum Hauptkorridor hereinblickte. Sie schien überrascht zu sein, uns dort liegen zu sehen.
Ich hatte das Gesicht auf den Boden gepreßt, um die Maske zu verbergen. und lag zwischen den Leichen der Kadetten. Ich… habe mich nicht eben mit Ruhm bekleckert.«
Erst als er ein Stück Stoff aus seiner Tasche holte und ihr das Gesicht damit abwischte, merkte sie, daß sie geweint hatte. Sie nahm ihm das Tuch ab und fuhr sich unwirsch damit über das Gesicht; sie wollte kein unverdientes Mitgefühl.
Sean löste sich sanft von ihr und fragte: »Wie sind Sie da rausgekommen?«
»Der Stationscomputer hat den Schiffscomputer alarmiert, dann hat man Sanitäter und Sauerstoff hineingeschickt. Es kann nicht allzu lange gedauert haben, aber ich war inzwischen nicht mehr bei
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Bewußtsein.
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