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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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jemand kann, dann Ahmed. Und wenn nicht, könnte er herausbekommen, wer es tun könnte.« Und gleichzeitig kam Yana der Gedanke, daß sie ihre Uniform und Zugangsberechtigung zur Raumbasis dazu nutzen könnte, etwas von der Ausrüstung zu requirieren, die für die Ausübung jener dienstlichen Pflichten erforderlich war, die sie Giancarlos Meinung nach so sträflich vernachlässigte. Sollte er zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich dazu kommen, die Ausgabe einer zweiten Ausrüstung zu veranlassen, könnte sie die Gegenstände bei den Einheimischen eintauschen. Sie war zwar nicht so recht für diese Art von Intrige qualifiziert, da sie nie als Versorgungsoffizierin tätig gewesen war, aber in diesem Fall mußte die Not eben erfinderisch machen.
    An diesem Abend war Yana offenbar sehr beliebt. Bunny war eine halbe Stunde fort, als es erneut an der Tür klopfte. Sie öffnete und erblickte Sean Shongili, und einmal mehr staunte sie darüber, daß er nicht annähernd so unförmig aussah wie alle anderen auf diesem Planeten.
     
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    »Hereinspaziert«, sagte sie. »Sie holen sich noch den Tod. Einen Virus oder so etwas…«
    Die silbrigen Augen glitzerten erheitert, und seine Mundwinkel zuckten. Yana verspürte den Drang, ihm die braunsilberne Haarlocke aus der Stirn zu streichen.
    »Wie ich höre, haben Sie sich mit dem Oberkommando der Intergal angelegt«, sagte er und trat sich erst draußen die Füße ab, um schließlich einzutreten und die leichte Jacke schon abzustreifen, bevor er auch nur die Tür geschlossen hatte.
    »Ach, das.« Sie machte eine wegwerfende Geste und gab mehr Gleichgültigkeit vor, als sie tatsächlich empfand. Wahrscheinlich würde sie sich früher oder später noch eine Menge Grübelei deswegen antun müssen, wenn sie dem Jungen wirklich helfen wollte. Jedenfalls war sie längst nicht mehr so selbstzufrieden wie vorhin. Für Giancarlo wäre es das klügste, mit ihr zu kooperieren, wenn er Ergebnisse haben wollte. Aber obwohl er für jemanden auf seinem Spezialgebiet alles andere als dumm war, schien er den Wert der Zusammenarbeit noch nicht kennengelernt zu haben. Darüber könnte sie sich später noch Sorgen machen, dachte sie, während sie merkte, daß die Nebenwirkungen der Überdosis Hustensaft noch nicht gänzlich abgeklungen waren. Sie mußte eine Menge geistige Energie darauf verwenden, sich zu beherrschen und Shongili nicht die Arme um den Hals zu schlingen.
    »Äh, nehmen Sie doch Platz«, sagte sie und strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Darf ich etwas Tee für Sie machen?«
    »Gern. Ich bin gerade zurückgekehrt. Ich habe den Suchtrupp ein Stück begleitet.«
    »Irgendwelche Anzeichen von den anderen?«
    Sean schüttelte den Kopf und setzte sich auf das Bett.
    Mit erhobenem Finger bedeutete sie ihm zu warten, dann huschte sie hinaus, hob eine Pfannenfüllung Schnee von einer hohen Verwehung ab, an die die Tiere nicht herangekommen waren, und kehrte zurück, um sie auf den Ofen zu stellen.
     
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    »Nein«, sagte er. »Nicht die geringste Spur. Und dann hat es auch wieder angefangen zu schneien, deshalb mußten wir die Aktion vorläufig einstellen. Wenn Ihr Freund der Oberst nur Lavelle wieder laufen ließe, könnte Dinah bestimmt von Nutzen sein. Sie ist der beste aller Leithunde, und wenn unsere Leute noch zu finden sein sollten, würde sie sie auch aufspüren. Wir sind inzwischen schon seit drei Tagen draußen.«
    »Sie müssen erschöpft sein.«
    »Ein wenig. Ich bin nur gekommen, um Sie zu fragen, ob Sie schon mit dem Aufnahmegerät fertig sind.«
    »Ach, Mist! Nein, eigentlich nicht. Clodagh ist tatsächlich einmal vorbeigekommen, aber ich habe völlig vergessen sie danach zu fragen, wann sie das Lied für Charlie aufnehmen will. Wenn Sie das Gerät brauchen, könnte ich vielleicht…«
    »Nein, nein, das ist schon in Ordnung.« Erblickte über ihre Schulter. »Ihr Wasser kocht.«
    »Danke.«
    Sean atmete tief durch und fuhr fort: »Was ich mich eigentlich gefragt habe, ist… Na ja, da Sie das Gerät schon bei sich haben…
    Haben Sie mal über das Lied von Bremport nachgedacht?«
    »Ach, Sean«, sagte sie und ließ sich niedersinken. Zu ihrer Verärgerung begann sie wieder zu husten, doch diesmal nicht aus Zwang, sondern aus Reflex. »Sean, ich schaffe das einfach nicht. Es ist noch zu früh. Eine Menge davon unterliegt noch der Geheimhaltung. Und ich möchte auch gar nicht darüber nachdenken.
    Die Leute hier wollen bestimmt nichts davon hören, vertrauen Sie

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