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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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aus dem Teich zu steigen.
    Doch vorher wollte sie sich noch einmal unter dem aus dem heißen Teich herabströmenden Wasser aufwärmen.
    Unterhalb des Teichs befand sich ein schmaler Vorsprung, und als sie darauf kletterte, sah sie wieder das graue Fell aufblitzen, als die Robbe hinein-und hinausjagte. Sie ignorierte die Kreatur und stand auf, um das köstliche Wasser über Gesicht und Haar perlen zu lassen.
    Das Wasser setzte seine Melodie fort, und während sie dem Rhythmus lauschte, merkte sie plötzlich, daß sich der Luftdruck um sie verändert hatte. Jetzt war es nicht mehr das Wasser allein, was sie liebkoste, was ihren Unterleib steichelte, mit gespreizten Fingern ihre Rippen zählte, Schalen um ihre Brüste bildete…
    »Im Namen der Mächte heiße ich dich zu Hause willkommen«, sagte Seans Stimme, als rezitierte er einen Lied-oder Gedichtvers.
    Seine Lippen glitten unter ihr Ohr und küßten ihren Hals, und sie wand sich in seinen Armen. Yana war sich vollauf bewußt, daß dies irgendwann die furchtbarsten Schwierigkeiten heraufbeschwören würde, doch das war ihr jetzt gleichgültig.
    Seine Haut war glatt vom Wasser, aber fast ebenso pelzig wie das Fell der Robbe. Sie drehte sich in seinen Armen und schlang die Arme
     
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    um seinen Hals, küßte ihn gierig. Dann hielt er sie noch einen Augenblick fest. Er blickte mit Silberaugen auf sie herab, die eine verwirrende Ähnlichkeit mit denen der Robbe hatten. Sie blinzelte und wich einen halben Schritt zurück. Das Lachen in seinen Augen verwandelte sich erst in Wehmut, dann in Schroffheit, als er sie von sich wegstreckte und sagte: »Wir sollten jetzt besser gehen. Gehen Sie als erste an Land und ziehen sich an. Ich komme sofort nach.«
    War dies etwa die richtige Zeit für Förmlichkeit? Sie löste sich von ihm und huschte zurück in den kühleren Teich, schwamm mit forschen Zügen ans Ufer und ließ die Kälte absichtlich ihre nackte Haut berühren, bevor sie sich wieder ankleidete. Herrje, was war überhaupt los? Waren ihre Enthüllungen am Ende doch zuviel für ihn gewesen? Oder hatte er diese kleine Schwimmparty ursprünglich nur als therapeutisches Mittel vorgesehen und sich für einen Augenblick hinreißen lassen, als daraus statt dessen etwas Erotisches wurde?
    Vielleicht war er ja auch anderweitig gebunden. Vielleicht mochte er auch keine Frauen. Nein. Sie verfügte über eindeutige Beweise für das Gegenteil. Wütend und verwirrt zog sie die halbgefrorenen Kleidungsstücke über ihren nassen Leib und machte sich mit äußerst forschem Schritt den Pfad entlang auf den Rückweg.
    Auf halber Strecke zu dem Schnokel holte er sie ein, legte ihr leicht die Hand auf die Schulter, wobei der Daumen seines Handschuhs ihre Wange streifte.
    »Ich denke, Sie werden feststellen, daß Sie dieses Lied jetzt schreiben können«, bemerkte er.
    Sie hätte ihm am liebsten eine Ohrfeige gegeben, begnügte sich aber damit, sich von ihm fortzureißen und die ganze Fahrt zurück zu ihrer Hütte in Schweigen zu verharren. Doch nachdem er gegangen war und ihre Enttäuschung sich gelegt hatte, machte sie die Feststellung, daß er recht hatte.
    Die Enttäuschung hielt nicht lange vor. Er hatte sie ebensosehr begehrt wie sie ihn, das wußte sie nun, und es mußte irgendeinen Grund geben, weshalb er darauf bestanden hatte, daß sie sich zügelten.
    Wie sie darüber nachdachte, schaute sie einmal mehr vor ihrem inneren Auge die kalten Schneeflocken, wie sie in das dampfende
     
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    Wasser rieselten, und vernahm erneut die Musik unter den Wasserfällen. Sie schaltete das Aufnahmegerät ein und sprach hinein.
    Die wir nur Luft als Nahrung hatten, gab man uns Gift zu atmen.
    Selbst jenen, die ihnen nie schadeten, selbst jenen, die ihnen geholfen hätten, selbst jenen, die nur Kinder waren, selbst jenen, die ihnen so sehr glichen.
    Ein Stück ihrer eigenen Welt in den Händen, überlebte ich durch ihr eigenes Erdreich atmend, lebte ich weiter, ich konnte niemanden retten, nicht einmal mich selbst in Gänze.
    Sie halfen niemandem, nicht einmal sich selbst. Sie starben, wie jene um mich starben, und die Nahrung und die Medizin wurden zurückgebracht. Auf der Station erstickten Menschen und starben, auf dem Planeten verhungerten Menschen und starben;
    gefangengenommen, bluteten die Mörder und starben.
    Auch ich wurde hierher entsandt, um zu sterben, hier, wo der Schnee lebt, wo das Wasser lebt, wo Tiere und Bäume leben, und ihr.
     
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7. KAPITEL
    Früh am nächsten Morgen

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