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Das Herz des Jägers

Titel: Das Herz des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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der Festplatte ist, kriecht aus seinem Loch. Die Presse feiert ein Fest, selbst der
Sowetan
. Dieses Geschmiere von dem stellvertretenden Chefredakteur – er war mit Mpayipheli in der Schule, er hat mit der Mutter des Mannes geredet. Wie stehen wir denn jetzt da?
    Die Ministerin trug die Flamme des Ärgers des Präsidenten vor sich her, und sie ließ sie hell lodern, sie sparte niemanden aus, sie sprach sie alle gleichermaßen an, und Janina Mentz saß da und dachte, das alles vergebens war, denn in Lusaka waren zwanzig Agenten tätig, innerhalb einer Stunde würden sie das Republican Hotel stürmen und der Sache ein Ende bereiten. Und irgendwann heute würde Tiger Mazibuko den großen, bösen Biker von seiner gottverfluchten BMW ballern, und dann wäre egal, daß die Frau tot und das Kind vermißt waren, und in Afrika würde wieder Ruhe einkehren. Morgen, am Tag danach, würde es schon wieder neue Nachrichten geben, aus dem Kongo oder Somalia oder Simbabwe, es war nur ein weiterer Toter in Afrika. Glaubte die Ministerin wirklich, daß so etwas Amerika interessierte? Glaubte sie, daß die Europäische Union tatsächlich mitzählte?
    Das Telefon auf dem Schreibtisch der Ministerin klingelte, und sie starrte es wütend an. Janina staunte, daß das Telefon weder schrumpfte noch schmolz. Die Ministerin ging zur Tür und brüllte: »Habe ich nicht gesagt: keine Anrufe?« |346| Eine nervöse Männerstimme antwortete etwas. Die Ministerin sagte: »Was?«, und dann folgte eine Erklärung. Sie knallte die Tür zu, und das Telefon klingelte weiter, die Ministerin kehrte an ihren Schreibtisch zurück und sagte mit einem Tonfall zwischen Verzweiflung und Wahnsinn: »Die Zeitungen haben den Jungen. Und sie wollen wissen, ob die Mutter tot ist.«
     
    CIA
     
    Streng geheim
     
    zu Händen: Assistant Deputy Director (Mittlerer Osten und Afrika) CIA-Zentrale, Langley, Virginia
     
    erstellt durch: Luke John Powell (befehlshabender Senior Agent – südliches Afrika) Kapstadt, Südafrika
     
    Betreff: Operation Safeguard, Verlust von vier Agenten beim Schutz der südafrikanischen Quelle Inkululeko
     
    I. HINTERGRUND ZUR OPERATION SAFEGUARD
    Inkululeko ist der Deckname einer Quelle, die der CIA 1996 in der südafrikanischen Regierung anwarb. Die Zusammenarbeit mit der Quelle begann, nachdem auf vorsichtige Signale bei einem Empfang in der Botschaft eingegangen wurde. Motivation der Quelle zu diesem Zeitpunkt wurde angegeben als Enttäuschung über die anhaltende Unterstützung, welche die südafrikanische Regierung diktatorisch orientierten oder regierten Staaten zukommen ließ, darunter dem Irak, Iran, Kuba und Libyen. Der Verfasser hat die Quelle persönlich rekrutiert, da es sich um die erste Akquisition innerhalb der ANC/Cosatu Alliance handelte, die nicht bereits zuvor Mitglied der Regierung der Nationalpartei war. Motivation der Quelle erschien damals verdächtig, sie hat sich aber seitdem als wertvoll erwiesen.
    Genaue Motivation immer noch unbekannt.
     
    |347| Der Anführer benötigte sieben Minuten und fünftausend amerikanische Dollar, um den Manager des Republican Hotel zu überzeugen, ihm zu verraten, in welchem Zimmer Johnny Kleintjes festgehalten wurde.
    Er hatte zwanzig Agenten zur Verfügung, wählte aber nur fünf aus, die ihn zu Zimmer 227 begleiteten. Die anderen sollten die Eingänge bemannen, die Feuertreppe und die Fahrstühle, sie sollten Fenster und Balkone von draußen beobachten oder in Autos mit laufendem Motor sitzen, bereit für das Unvorhersehbare.
    Der Anführer hielt den Schlüssel in der Hand, aber er sprühte sicherheitshalber aus einer gelben Dose mit einem dünnen roten Röhrchen oben drauf noch ein wenig Silikon in das Schlüsselloch. Seine Kollegen standen direkt hinter ihm, ihre Waffen wiesen zur Decke. Der Anführer schob den Schlüssel vorsichtig ins Schloß und drehte ihn leise. Der geölte Mechanismus öffnete sich geräuschlos. Der Anführer gab ein Signal und stieß die Tür in einer geschmeidigen Bewegung auf. Die ersten beiden Agenten rollten ins Zimmer, aber sie sahen nur die Leiche eines alten Farbigen, der am ganzen Körper grausame Wunden trug.
    Im Schoß von Johnny Kleintjes lagen zwei Festplatten, und in seine Brust hatte man mit einem Messer ein Wort geschnitten.
    KAATHIEB
.
     
    »Lassen Sie ihn bei mir«, sagte der schwarze Sekretär der Ministerin, und Allison Healy beugte sich herunter und fragte Pakamile Nzululwazi, der ihre Hand fest umklammert hielt: »Wir müssen dort

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