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Das Herz des Jägers

Titel: Das Herz des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Schmiergelder flossen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums streitet diese Vorwürfe ab, es handele sich hierbei um, Zitat, »einen weiteren bösartigen Versuch der oppositionellen Presse, die Glaubwürdigkeit der Regierung durch gezielte Lügen und Erfindungen zu unterminieren«, Zitatende.
    Der Sprecher bestritt ebenso jeden Zusammenhang mit dem Verschwinden von Mrs. Miriam Nzululwazi, der Lebensgefährtin des flüchtigen Mpayipheli, und ihres sechs Jahre alten Sohnes. Laut Cape Times hat ein Mann, der sich als Angestellter des Verteidigungsministeriums auswies, den jungen Pakamile Nzululwazi spät gestern abend in sein Gewahrsam genommen, nachdem seine Mutter früher am gleichen Tag an ihrem Arbeitsplatz in einer Bank verhaftet worden war.
    In der Zwischenzeit sind rivalisierende Motorradgangs, die |338| offensichtlich Mr. Mpayipheli unterstützen, letzte Nacht in Kimberley aufeinandergestoßen. Die Polizei mußte mehrere Streitigkeiten in der Stadt schlichten. Neun Motorradfahrer werden noch im Krankenhaus behandelt. Weiter mit anderen Nachrichten …
     
    Die Angst hüllte sie ein, als sie erwachte und Van Heerden verschwunden war. Kein Zettel, nichts, und sie wußte, die Angst würde ihr steter Begleiter sein, bis sie wieder von ihm hörte. Bis sie ihn wiedersah, würde der Drang, seine Nummer zu wählen, nach Sicherheit und Bestätigung zu verlangen, im Laufe des Tages immer stärker werden, aber sie mußte um jeden Preis widerstehen.
    Allison stand auf, sie suchte in der Routine nach Ablenkung, sie schlüpfte in ihren Morgenmantel, sie setzte das Wasser auf, öffnete die Eingangstür und holte die beiden Tageszeitungen herein. Sie ging in die Küche zurück, sie überflog die
Times
. Alles war so, wie sie es geschrieben hatte, die große Geschichte, die Kästen, die anderen beiden Geschichten. Sie schaute schnell auf die Seiten zwei und drei und überflog einen kleinen Bericht, der in einer Ecke stand.
     
    LUSAKA – Die sambesische Polizei untersucht den Tod zweier amerikanischer Touristen, deren Leichen gestern von Spaziergängern am Rande der Hauptstadt aufgefunden wurden.
    Ein Sprecher der Polizei sagte, die Touristen seien erschossen worden, offenbar handele es sich um einen Raubüberfall. Die Namen der beiden Männer werden aller Wahrscheinlichkeit nach heute bekannt gegeben, nachdem die amerikanische Botschaft und die Verwandten informiert wurden.
    Es wurden noch keine Verhaftungen vorgenommen.
     
    Allison hatte es eilig, zum
Burger
zu kommen. Sie schlug die Zeitung auf dem Frühstückstresen auf.
     
    |339| Waffen-Skandal:
     
    MOTORRAD-MANN IN SCHLÜSSELROLLE
     
    KAPSTADT – Alle Einzelheiten des südafrikanischen Waffen-Skandals, darunter die Namen, die entscheidenden Zahlungen, und die Schweizer Nummernkonten der bestechlichen Regierungsmitarbeiter, sind angeblich auf der Festplatte verzeichnet, die sich im Besitz des flüchtigen Mr. Thobela Mpayipheli befindet – des Motorradfahrers, den die Gesetzeshüter immer noch nicht zu fassen bekommen haben.
     
    Großer Gott, dachte Allison, was ist das denn jetzt wieder?
     
    Laut Pieter Steenkamp, einem ehemaligen Mitglied des Directorate for the Investigation of Serious Economic Crimes (Disec), wurde die Festplatte mehrfach im Verlauf einer Anhörung erwähnt, bei der es letztes Jahr um die Beweise für die angeblichen Unregelmäßigkeiten bei den Waffentransaktionen in Höhe von 43,8 Milliarden Rand ging.
    »Wir haben über hundert Gespräche geführt, und laut meinen Unterlagen wurde wenigstens siebenmal davon gesprochen, daß sich die gesamten Daten in elektronischer Form im Besitz eines Geheimdienstes befänden«, sagte Rechtsanwalt Steenkamp, der letztes Jahr im November der Demokratischen Allianz beitrat.
    »Meine Angaben werden wahrscheinlich als politisches Manöver ausgelegt werden. Man wird die ganze Sache unter den Teppich kehren, aber es ist im Interesse des Landes und des Volkes, daß Mr. Mpayipheli nicht festgenommen wird. Seine Reise ist bedeutungsvoller als die Dick Kings, der zu Pferde 1842 von Durban nach Grahamstown ritt, um die Engländer vor den siegreichen Buren zu warnen.«
    Der flüchtige Motorradfahrer war bei Redaktionsschluß immer noch unterwegs, nachdem er vorgestern Kapstadt auf einer gestohlenen BMW R 1150 GS (siehe Artikel unten) verlassen hatte. Laut eines Mitarbeiters der SAPS entkam Mpayipheli |340| während eines der schlimmsten Unwetter der letzten Zeit (Artikel auf S. 5, Wettervorhersage auf S. 8) in

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