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Das Herz des Jägers

Titel: Das Herz des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Kok«, sagte er sehr vorsichtig. »Du bringst mich doch jetzt nicht um, oder?«
    »Woher kennst du meinen Namen?«
    »Dazu muß man nur das große Motorrad sehen. Sie reden im Radio nur von dir. Vom ›großen, bösen Xhosa-Biker‹.«
    »Was?«
    »Alle reden ganz aufgeregt über dich.«
    »Was machst du hier?« Thobela richtete sich wieder auf.
    »Ich hatte Sehnsucht nach meinem Winterdomizil«, sagte er und deutete auf das Haus. »Ich wollte mich aufwärmen.«
     
    »›Sie hatten eine Straßensperre bei Three Sisters, bemannt mit einer Armeeeinheit, ein paar von der SAPS und Verkehrspolizisten und einem großen Hubschrauber. Sie hatten auch ein paar Rooivalk-Kampfhubschrauber in Beaufort West, die versuchten, der GS zu folgen, aber der Regen trieb sie zurück.‹« Rajkumar las laut von der Website vor und fragte sich, warum das Schicksal ihn eigentlich zum Überbringer der schlechten Nachrichten auserkoren hatte.
    »Verdammt«, sagte Quinn.
    »Ließ weiter«, sagte Janina.
    »›Offenbar nahm die GS eine Abzweigung, wahrscheinlich nach Sneeukraal, und durchbrach eine mit zwei Soldaten besetzte Straßensperre, wobei einer der Soldaten schwer |185| verletzt wurde. Dann ist er untergetaucht. Mehr habe ich im Moment nicht.
    Wir können diesem Mann nur helfen, wenn alle BMW-Besitzer im Land zusammenhalten. Wir müssen uns alle in Three Sisters treffen und versuchen, ihn zu finden. So können wir ihm helfen, sein Ziel zu erreichen.‹«
    »Sie wollen ihm helfen«, sagte Quinn.
    »Wer hat das geschrieben?« fragte Janina.
    »›Ein Insider‹. Mehr steht da nicht.«
    »Scheißbullen«, sagte Quinn, und als er sah, daß Janina ihn mißbilligend anschaute, setzte er hinzu: »Bitte entschuldigen Sie, Ma’am.«
    »Steht da noch mehr?« fragte sie Rajkumar.
    »Ein paar Nachrichten von Leuten, die schreiben, daß sie helfen wollen.«
    »Wie viele?«
    Er zählte. »Elf, zwölf.«
    »Nicht viele«, sagte Quinn.
    »Zu viele«, sagte Janina. »Sie werden im Weg sein.«
    »Ma’am«, sagte Vincent Radebe.
    »Ja?«
    Er streckte ihr den Telefonhörer hin. »Der Direktor.«
    Sie nahm den Hörer. »Sir?«
    »Die Ministerin möchte uns sehen, Janina.«
    »In ihrem Büro?«
    »Ja.«
    »Treffen wir uns dort, Sir?«
     
    Wir haben noch Zeit für einen Anruf. Burt von den Hell’s Angels, bist du das schon wieder?
    Ja, John. Zwei Dinge. Wir fahren keine Harleys. Also, ein paar Mitglieder schon, aber nur ein paar. Und daß der Schwarze den BMW-Typen gehört, ist doch Quatsch.
    So können Sie hier nicht reden, Burt. Wir sind ein Familiensender.
    Tut mir leid, aber das sind doch bloß Wochenend-Biker.
    |186|
Was ist aus der großen Bruderschaft der Motorradfahrer geworden, Burt?
    Richtige Biker, John. Dieser Mphali… Mpayi… der Typ da draußen ist ein echter Biker. Ein Kriegsveteran, ein Straßenkrieger. Wie wir.
    Und Sie können nicht mal seinen Namen aussprechen.

20
    Sie kriegten zwei Minister zum Preis von einem.
    Die Verteidigungsministerin war schlank und hochgewachsen und ebenso perfekt gestylt wie ihr Büro, eine dreiundvierzigjährige Tswana aus dem Nordwesten des Landes. Der Umweltminister saß in der Ecke, ein grauhaariger Weißer, ein Held des Freiheitskampfes. Er sagte kein Wort. Janina Mentz hatte nicht die geringste Ahnung, warum er hier war.
    Der Direktor und sie saßen vor dem Schreibtisch. Janina schaute kurz in Richtung des Direktors, bevor sie zu sprechen begann. Er bedeutete ihr mit einem winzigen Nicken, daß sie nichts zurückhalten sollte. Sie berichtete erst über den Hintergrund der Angelegenheit: das Verhör Ismail Mohammeds, die Gegenspionage-Operation, was schiefgelaufen war.
    »Haben Sie die Fernsehnachrichten gesehen?« fragte die Ministerin für Sicherheit kühl.
    »Ja, Frau Ministerin.« Resigniert. Nicht zum ersten Mal fragte sich Janina, warum Politiker so viel empfindlicher auf das Fernsehen als auf Zeitungen reagierten.
    »Jede halbe Stunde gibt es etwas Neues im Radio. Und je mehr sie darüber reden, desto mehr wird er zum Helden. Und wir stehen da wie die Gestapo.« Ein kleiner Faustschlag auf den Schreibtisch verlieh ihren Worten Nachdruck, und ihre Stimme stieg eine halbe Oktave an. »So kann es nicht weitergehen. Ich will eine Lösung. Es ist eine PR-Katastrophe. |187| Was soll ich dem Präsidenten sagen, wenn er anruft? Und das wird er. Was sage ich dann?«
    »Frau Ministerin …«, sagte Janina.
    »Zwei Agenten auf dem Flughafen. Zwei Rooivalk-Hubschrauber und eine ganze Brigade in Three

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