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Das Herz des Jägers

Titel: Das Herz des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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südafrikanische Präsident, seine berühmte Rede, in der er das Verbot der afrikanischen Freiheitsbewegung »African National Congress« (ANC) aufhob, Nelson Mandela aus dem Gefängnis freiließ und den Schwarzen das Wahlrecht zugestand.
    Nach einem erdrutschartigen Sieg bei den ersten wirklich freien Wahlen in diesem Land stieg der ANC, mit Mandela an der Spitze, vor acht Jahren zur Regierungspartei auf.
    Mandela (der den Spitznamen Madiba trug) führte die Regierung fünf Jahre lang, bis 1999. Nach einem weiteren überwältigenden Wahlsieg des ANC folgte auf ihn der gegenwärtige Präsident Thabo Mbeki.
    Trotz drängender Probleme wie hoher Arbeitslosigkeit und Kriminalität sowie einer ausgesprochen inflationären Währung (des Rand) ist Südafrika als politisch und wirtschaftlich stabil anzusehen – insbesondere im Vergleich zu den anderen Staaten Afrikas. Dies ist der Fall trotz elf offizieller Landessprachen und kultureller Gruppierungen (darunter Xhosa, Zulu, Tswana, Sotho, Ndebele und Afrikaaner), neun Bundesländern sowie verschiedenen Sitzen von Exekutive, Legislative und Judikative.
     
    |32| 2. GEHEIMDIENSTE
    Nach der Wahl 1994 stand die ANC-Regierung vor der Mammut-Aufgabe, drei große militärische und Spezialeinheiten zu integrieren:
militärische Strukturen
: In einem aufwendigen und langen, aber letztlich weitgehend erfolgreichen Prozeß wurden die folgenden militärischen Arme in die neue South African National Defence Force eingebracht: die South African Defence Force (SADF) der weißen Regierung; der militante Arm des ANC selbst, »Umkhonto we Sizwe« (kurz MK, eine Bezeichnung auf Xhosa, die übersetzt »Speer der Nation« bedeutet); sowie der militante Zweig des Pan-African Congress (PAC – die zweite, deutlich extremere schwarze Oppositionsbewegung gegen das Apartheid-Regime); die Azanian People’s Liberation Army (APLA).
Spezialeinheiten
: Weniger öffentlich und deutlich zügiger verlief die Verschmelzung des National Intelligence Service (NIS) mit den beiden Geheimdiensten von ANC und PAC zur neuen National Intelligence Agency (NIA) – die oft nur als »Agency« bezeichnet wird und verantwortlich ist für die innere Sicherheit.
    Der ehemalige Secret Intelligence Service (SIS), auch bekannt als State Security Service, wurde in den SA Secret Service umgewandelt und verantwortet die Überwachung internationaler Beziehungen.
    Darüber hinaus wurde die bisherige South African Police unter Einbeziehung der alten Security Police in den SA Police Service überführt.
    Interne Konkurrenz und alte Seilschaften zwangen die ANC-Regierung Ende der neunziger Jahre zur Einrichtung eines neuen Geheimdienstes, der Presidential Intelligence Unit (PIU). Die Hauptaufgabe der PIU besteht darin, die übrigen Geheimdienste zu überwachen sowie Informationen sowohl über Vorgänge im Inneren des Landes als auch im Ausland zusammenzutragen.
     
    |33| Durch das Küchenfenster konnten sie den Jungen im Gemüsegarten stehen sehen. »Ich habe ihm nie gesagt, daß Männer verschwinden. Das muß er jetzt alleine lernen.«
    »Ich komme zurück«, sagte Thobela.
    Sie schüttelte bloß den Kopf.
    »Miriam, ich schwöre …«
    »Laß es«, sagte sie.
    »Ich schulde es Johnny Kleintjes, Miriam …«
    Ihre Stimme war sanft. So klang sie immer, wenn sie wütend war. »Weißt du noch, was du gesagt hast?«
    »Ich weiß es noch.«
    »Was hast du gesagt, Thobela?«
    »Ich habe gesagt, daß ich keiner von denen bin, die einfach so verschwinden.«
    »Und jetzt?«
    »Es ist nur für ein oder zwei Tage. Dann bin ich zurück.«
    Sie schüttelte voll düsterer Vorahnungen wieder den Kopf.
    »Ich muß es tun.«
    »Du mußt es tun? Sag einfach nein. Sollen sie sich doch um ihre eigenen Probleme kümmern. Du schuldest ihnen gar nichts.«
    »Ich schulde Johnny Kleintjes etwas«, wiederholte er.
    »Du hast mir gesagt, du könntest dieses Leben nicht mehr ertragen. Du hast gesagt, das sei erledigt.«
    Thobela seufzte. Er ging in der Küche hin und her, er wandte sich Miriam zu, seine Hände und seine Stimme flehten: »Du hast recht. Das habe ich gesagt. Und ich habe es gemeint. Nichts hat sich geändert. Du hast recht – ich kann nein sagen. Ich habe die Wahl, es ist meine Entscheidung. Ich muß die richtige Entscheidung treffen. Ich muß tun, was mich zu einem ehrbaren Mann macht. Genau das sind immer die schwierigsten Entscheidungen.«
    Er sah, daß sie ihm zuhörte, und hoffte, daß sie ihn verstand. »Meine Schuld Johnny Kleintjes

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