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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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du wirfst mir sträflichen Leichtsinn vor!“, flüsterte Megan. „Wo sind Comyns Leute?“
    , „Die Wachtposten haben wir niedergestreckt, die anderen feierten in der Halle lautstark den Sieg ihres Herrn. Jetzt bekämpfen sie das Feuer und meine Männer.“ An einer Ecke blieb er stehen. „Warte hier, bis ich mich vergewissert habe, dass die Luft rein ist.“
    Eine Ewigkeit schien zu verstreichen, bevor er sie weiterführte. Eine sanfte Brise strich durch ihr Haar, jagte Rauchschleier vor sich her, die sich wie graue Schlangen am Boden wanden. Am anderen Ende des Hofs knisterte und zischte das Feuer, loderte hoch empor, bildete einen orangeroten Hintergrund für schwarze Gestalten, die lautlos miteinander fochten - Sutherlands, Carmichaels, O’Donnels und Comyns Söldner.
    „Wenn jemand verletzt wird?“, fragte Megan besorgt.
    Ross seufzte. „Du kannst dich nicht um alle kümmern.“ An der Schmiede vorbei führte er sie zur hinteren Mauer. Dort duckten sich ein paar Dienstboten angstvoll ins Dunkel. „Dort drüben können wir entkommen.“ Er zeigte über einen menschenleeren Garten hinweg zu einer Pforte. „Bald haben wir’s geschafft. Glücklicherweise konntest du Kieran bisher daran hindern, in Geschrei auszubrechen. “
    Liebevoll drückte sie den Jungen an sich. „Bei mir fühlt er sich sicher. “
    „Dieses Gefühl kenne ich.“ Sofort erlosch sein Lächeln, als ihm ein schwarzer Schatten in den Weg trat. Comyn.
    Megans Atem stockte, als sich der Feuerschein in seinem erhobenen Schwert spiegelte. Aber die Waffe ihres Mannes begegnete dem Streich, Stahl klirrte. „Lauf weg, Meg!“, schrie Ross und fand keine Zeit, um festzustellen, ob sie ihm gehorchte, weil Comyn sofort wieder angriff.
    Angstvoll wich Megan um einige Schritte zurück. Der Weg zur hinteren Pforte war frei. Sollte sie die Gelegenheit nutzen, die Ross ihr bot? Aber durfte sie ihn im Stich lassen? Verzweifelt beobachtete sie den Kampf. Nur zu gut erinnerte sie sich an den Ausgang des letzten Gefechts zwischen den beiden Männern. Wenn Comyn nun wieder einen tückischen
    Trick anwandte ... Sie musste hierbleiben, Ross warnen. Und andererseits ...
    Kieran bewegte sich und wimmerte leise, während die Geräusche des erbitterten Kampfes in sein Bewusstsein drangen. Hoch und heilig hatte sie seiner Mutter versprochen, für ihn zu sorgen. Wo lag ihre erste Pflicht, bei dem Mann, den sie liebte, oder bei dem Kind, das ihr so teuer war, als hätte sie es selbst geboren?
    „Geh, Meggie!“, rief Ross, und sie erkannte, dass ihre Gegenwart ihn gefährdete.
    Sie berührte den Bernstein, der zwischen ihren Brüsten hing, und flüsterte: „Bleib mir erhalten, Liebster! “ Und dann glaubte sie, der Edelstein würde sich erwärmen, ein stummes Versprechen. An diese Hoffnung klammerte sie sich. Sie eilte zur Pforte.
    Aus den Augenwinkeln sah Ross, wie sie verschwand, und da wurde ihm eine große Last von der Seele genommen. Die bange Frage, ob Comyn versuchen würde, sie wieder in seine Gewalt zu bringen, hatte ihn viel Kraft gekostet. Nun vermochte er sich voll und ganz auf den Kampf zu konzentrieren.
    Wie sich bald herausstellte, hatte Comyn seine Lektion nicht gelernt. Immer noch vernachlässigte er seine Deckung, wenn er in die Offensive ging. Ross konnte nur hoffen, er wäre nicht zu müde, um diesen kleinen Vorteil zu nutzen. Eine zweite schlaflose Nacht forderte ihren Tribut, sein Arm wurde immer schwerer. Diese Erschöpfung suchte er zu überwinden, indem er sich entsann, was auf dem Spiel stand - nicht nur Megans und Kierans Leben, das Schicksal der Schotten, die Comyn versklaven wollte, sondern auch seine eigene Rache.
    Ah, süße Rache ... Das Bild des toten Bruders erschien vor Ross’ geistigem Auge und verlieh seinen ermatteten Muskeln neue Kraft. „Diesmal entkommt Ihr mir nicht!“, forderte er seinen Gegner heraus und schwang sein blitzendes Schwert hoch.
    Verblüfft über diesen unerwarteten Angriff, blinzelte Comyn und sprang zwei Schritte zurück, parierte aber sofort die energische Attacke. „Ich bin der bessere Fechter.“
    „Vielleicht seid Ihr hinterhältiger, doch nicht besser.“ Um den Beweis für diese Behauptung anzutreten, stach Ross unter Comyns Schwert hindurch und traf die Schulter. Die Stahlspitze durchbohrte den Waffenrock, prallte aber wirkungslos von den Kettengliedern ab. „In Eurer eigenen Burg seht Ihr Euch gezwungen, eine Rüstung zu tragen?“
    „Nur weil ich argwöhnisch wurde, als Ihr so schnell

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