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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Felis’ Anwesenheit nicht ertragen, trotzdem ... “
    „Was?“ Rasch schaute sich Ross in der Halle um. Tatsächlich, Eammon ließ sich nirgends blicken. Owain und Wat schlenderten herein, und wie ihre Gesichter verrieten, hatten sie etwas herausgefunden.
    Ross brannte darauf, ihren Bericht zu hören, erhob sich halb von seinem Stuhl, und Megan neckte ihn: „Du bist so unruhig wie ein Sack Flöhe. Und ich dachte, nur die Braut hätte das Recht, ihre Angespanntheit zu zeigen.“
    „Nun, bist du angespannt?“
    „Das war ich.“ Ehrfürchtig berührten ihre Fingerspitzen die Halskette, und sie senkte den Blick. „Aber der Bernstein hat mir geholfen. Ein machtvoller Glücksbringer ... Vielen Dank. Ich habe kein Geschenk von dir erwartet.“
    Und sie wäre auch leer ausgegangen, hätte Owain ihm nicht klargemacht, es sei ein Fehler, Megan zu bestrafen. Mochte die Zukunft auch Schwierigkeiten bringen, Ross hatte der Hochzeit zugestimmt, und es wäre nicht richtig gewesen, seine Braut zu demütigen. Und so hatte er seine Pflicht erfüllt und im Dorf nach einem passenden Geschenk gesucht. „Von Glücksbringern verstehe ich nichts. Aber ich dachte, das feingesponnene Gold würde gut zu deinem Haar passen.“
    Lächelnd schaute sie zu ihm auf. „In deiner Seele verbirgt sich ein Poet.“
    Nein, er besaß keine Seele, sonst hätte er sie nicht geheiratet - nicht einmal, um seinen Clan zu retten. Arme Meg. Sie verdiente viel mehr, als er ihr bieten konnte.
    Davey beugte sich vor, um Wein einzugießen und in Ross’ Ohr zu flüstern: „Wat hat ein paar Papiere aufgestöbert. Die will er bis nach dem Fest behalten. “
    Wortlos nickte Ross und betrachtete Megans strahlendes Gesicht. Sein Atem stockte. Oh Gott, er wollte sie nicht verletzen.
    Jubelgeschrei verkündete, nun würde die Mahlzeit beginnen, und Chrissy führte die Parade der Dienstboten an, die Schüsseln und Platten in die Halle trugen. Die Speisen waren nicht so erlesen wie bei Hochzeitsfesten im Tiefland, aber reichlich. Es gab Wildschweinbraten, Rehfleisch in würziger Sauce, verschiedenes Geflügel und Eintöpfe, Körbe voller Hafermehlkuchen, große Krüge mit Ale und Wein. Die Fleischpasteten kannte Ross, auch das Haggis, ein Gericht aus Herz, Lunge, Leber, Nierenfett und Hafermehl, in Hammelmagen gekocht, das er ablehnte. Aber einige Speisen waren ihm fremd. „Was ist das?“, fragte er und zeigte auf einen Pudding.
    „Karrageensülze“, erklärte Megan, tauchte ihren Löffel hinein und bot ihm einen Bissen an, der grünlich schimmerte und grauenhaft roch. Als Ross die Nase rümpfte, fügte sie hinzu: „Das ist kein Fisch, nur Perltang, in Milch gekocht.“
    Da er seine Braut nicht verletzen wollte, ließ er sich den gefüllten Löffel in den Mund schieben. „Köstlich“, würgte er hervor.
    „Sogar du kannst lügen, um die Gefühle deiner Mitmenschen zu schonen“, betonte Megan.
    Das wollte er zunächst abstreiten, doch dann seufzte er. „Vor ein paar Tagen hättest du das nicht Lüge genannt, sondern freundliches Lob.“ Beide brachen in Gelächter aus, aber während des Festmahls gelang es ihm nicht, sich zu entspannen. Wann immer er sich von Megans lächelndem Gesicht abwandte, erblickte er grölende Sutherlands. Sie wirkten zwar so harmlos wie übermütige junge Hunde, doch er konnte nicht vergessen, dass irgendwo in dieser lärmenden Menge der Mörder seines Bruders saß und fröhlich zechte.
    Aus den Augenwinkeln sah er, dass Megan ihn beobachtete. Ihr Gesicht schimmerte im goldenen Kerzenlicht. Sie liebte ihn, und in dieser Nacht würden sie die Ehe vollziehen. Sobald sie ihm gehörte, mit Leib und Seele, würde sie ihre Geheimnisse mit ihm teilen und ihn zu ihrer Schwester führen. Sosehr es ihm auch widerstrebte, sie zu benutzen, er durfte nicht zögern. Irgendwie mache ich es wieder gut, gelobte er sich und erschrak, als er erkannte, wie wichtig er ihre Gefühle nahm.
    Die Tische wurden an die Wände gerückt, neuer Jubel erfüllte die Halle. Die Musiker, die während der Mahlzeit aufgespielt hatten, machten Gauklern, Messerwerfern und Akrobaten Platz.
    „Wie der Jahrmarkt in Edinburgh.“ Grinsend neigte sich Davey vor, um Ross’ Becher noch einmal mit gewässertem Wein zu füllen, den er im Dorf gekauft und sorgsam gehütet hatte.
    Nachdem das letzte Messer durch die Luft geflogen war, würde Megan gebeten, eine alte Legende zu erzählen. Sie errötete und sträubte sich zunächst, doch die Sutherlands ließen nicht locker.

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