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Das Herz des Loewen

Titel: Das Herz des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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Hochzeitsnacht an.“ Owain grinste. „Die wollt Ihr sicher nicht versäumen.“
    Betont gleichmütig zuckte Ross die Achseln, aber der Gedanke an das Ehebett beschleunigte seinen Puls. „Wenn Ihr etwas herausfindet, kommt sofort zu mir. Das ist wichtig genug, um mich sogar in der Hochzeitsnacht zu stören.“
    „Wir werden versuchen, Euch ein oder zwei Stunden lang in Ruhe zu lassen“, scherzte Owain.
    Ross warf ihm einen vernichtenden Blick zu, dann ging er auf die Suche nach Megan. In der Halle war sie nirgends zu sehen, und seine Ungeduld wuchs, als er zur Küche eilte, wo sie vielleicht den Hochzeitskuchen unter ihren Bewunderern aufteilte. Tatsächlich, da stand sie, den Rücken zur Tür gewandt. Er wollte nach ihr rufen, aber irgendetwas an ihrer angespannten Haltung erregte sein Misstrauen, und er blieb stehen. Sie sprach auf jemanden ein, gestikulierte lebhaft, und als sie beiseitetrat, sah er den Burschen, mit dem sie redete - einen rothaarigen Jungen mit großer Nase.
    Bisher hatte Ross nur ein einziges Mal eine solche Nase erblickt, im Gesicht des Schmiedes George. Also musste dieser Bursche sein Sohn sein, der geheimnisvolle Lucais, der Lions Mörder kannte.

10. KAPITEL
    „Da ist sie!“ Als Megan den fröhlichen Ruf hörte, drehte sie sich um und sah eine Schar buntgekleideter junger Frauen auf sich zulaufen. „Es ist an der Zeit!“, jubelten sie.
    Zeit für die Zeremonie, die stattfinden musste, wenn die Braut und der Bräutigam zu Bett gingen ... In ihrer Erregung vergaß sie beinahe ihr Entsetzen über Lucais’ Nachricht. Nur fast. Sofort trat sie vor den Jungen, um ihn abzuschirmen. Die heiteren, leicht beschwipsten Mädchen gefährdeten ihn nicht, aber andere Leute mochten ihnen in die Küche folgen. „Versteck dich im Stall! wisperte sie über die Schulter. „Sobald wie möglich komme ich zu dir, und dann holen wir meine Schwester.“
    „Aber Mistress Megan! Wir können doch eine kranke Frau und einen Säugling nicht allein durchs Hochland befördern. Nein, wir brauchen Begleiter, die uns vor wilden Tieren und Räubern schützen.“
    „Die Krieger meines Gemahls werden uns sicher beistehen.“ Zumindest hoffte sie das. Hilfesuchend berührte sie wieder ihren Glücksbringer, den Bernstein an ihrem Hals.
    „Geh jetzt und warte im Stall auf mich, Lucais Mehr konnte sie nicht mehr sagen, denn nun wurde sie von den Frauen umringt, die sie aus der Küche führten. Als sie zurückblickte, war Lucais verschwunden, und sie atmete auf. Doch ihre Erleichterung währte nicht lange. Bald würde sie nackt von ihrem Mann stehen. Empfand er genug für sie, um über die Narben hinwegzusehen? Bitte, lieber Gott, lass nicht zu, dass er mich zurückweist, betete sie stumm.
    „Hab keine Angst“, flüsterte ihre Mutter, während sie die Treppe zum Schlafgemach hinaufstiegen. „Ross Carmichael ist ein besonnener, ehrenwerter Mann, der seiner jungen Frau sicher keine Gewalt antun wird.“
    Das war Megans geringste Sorge. Sie sehnte sich nach der Erfüllung des sinnlichen Versprechens, das sie schon so oft in seinen Augen gelesen hatte. Aber wie immer behielt sie für sich, was sie wirklich bedrückte - Angst vor einer Zurückweisung, Sorge um Siusan. Die Zeit wurde knapp.
    Sobald die Damen das Brautgemach erreichten, das Megans Eltern in glücklicheren Tagen bewohnt hatten, polterten Schritte auf den Stufen, begleitet von heiserem Geschrei.
    „Da kommen die Männer!“, rief Chrissy.
    Kichernd stürzten sich die Mädchen auf Megan und kleideten sie aus. Als sie ihr das Leinenhemd über den Kopf zerrten, kündigte schallendes Gelächter die Ankunft des Bräutigams und seiner Begleitung an.
    Megan drapierte ihr langes Haar um ihren Körper, doch es verdeckte die Blößen nur mangelhaft. Die Tür flog auf, schlug krachend gegen die Wand. Betrunkene Männer, die Ross auf den Schultern trugen, stürmten herein. Den Surkot und die Tunika hatten sie ihm bereits ausgezogen. Nun befreiten sie ihn von den Beinkleidern, um ihn seiner Gemahlin nackt zu präsentieren. In seinen blauen Augen las sie heiße Begierde, die ihr eigenes Blut erhitzte. Diesen Moment hatte sie herbeigesehnt. Sie warf ihr Haar in den Nacken, genoss Ross’ bewundernden Blick, der über ihre Brüste mit den rosigen Knospen und dann tiefer wanderte. Nun betrachtete er ihre Hüfte, und ihr stockte der Atem. Zu spät legte sie beide Hände über die Narben.
    „Was ist das?“ Die Stirn gerunzelt, riss er sich von den grinsenden Männern los und

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