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Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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vor.
    Sie hatte die Berichte des Labors, des Pathologen und der Spurensicherung. Sie hatte Aussagen von Zeugen, Verwandten, Verdächtigen und Nachbarn. Sie hatte den zeitlichen Ablauf der jeweiligen Taten, sie hatte ihre eigenen Notizen, ihre eigenen Berichte und jetzt auch noch einen ganzen Berg an Hintergrundinformationen über jede der Personen, die noch auf ihrer Liste stand.
    Alle diese Dinge würde sie noch einmal durchgehen, würde weitere Ermittlungen anstellen, weitere Vernehmungen durchführen. Würde tiefer graben.
    Trotzdem würde er sie schlagen. Sie wusste instinktiv, dass er sie kurzfristig noch einmal schlagen und dass noch jemand sterben würde, ehe ihr die Festnahme gelang.
    Dabei waren ihm bereits eine Reihe Fehler unterlaufen. Sie nippte an ihrem Kaffee und starrte abermals die Pinnwand an. Zum Beispiel die Nachrichten an sie. Sie verrieten Stolz und eine gewisse Häme. Es reichte ihm anscheinend nicht, auf sich aufmerksam zu machen, nein, er musste es möglichst mit Fanfarenklängen tun. Nimm mich wahr! Sieh, wie schlau ich bin, und was für einen exzellenten Geschmack ich habe.
    Die Spur des Briefpapiers hatte sie jedoch zurückverfolgen können, wodurch sie auf eine Reihe von Namen gestoßen war.
    Auch den Obstkorb hätte er nicht nehmen dürfen. Dass er ihn hatte mitgehen lassen, zeugte von größter Arroganz. Ich habe kein Problem damit, die Frau, die
ich brutal misshandelt und ermordet habe, in ihrer Wohnung liegen zu lassen und beim Fortgehen einen süßen, reifen Pfirsich zu verspeisen.
    Vielleicht waren ihm noch andere Fehler unterlaufen. Sie würde sich so lange mit den beiden Taten auseinandersetzen, bis sie weitere Fehler fand. Er würde auch in Zukunft Fehler machen, weil er bei aller Schlauheit einfach zu vermessen war.
    Als sie plötzlich Schritte hörte, blickte sie stirnrunzelnd in Richtung der offenen Tür.
    »Hi«, grüßte sie Feeney. Das gebügelte Hemd hatte ihm wahrscheinlich seine Frau am Morgen aus dem Schrank geholt. Die ausgelatschten Schuhe aber zeigten, dass es ihm gelungen war, aus dem Haus zu flüchten, ehe Mrs Feeney ihn dazu zwingen konnte, ein Paar weniger unansehnliche Treter anzuziehen.
    Wahrscheinlich hatte er sich nach dem Aufstehen gekämmt, doch die drahtigen, silberdurchwirkten, roten Haare standen trotzdem wirr um seinen Kopf. Am Kinn hatte er einen kleinen Kratzer, denn er behauptete, ein Mann könne sich nur dann anständig rasieren, wenn er ein richtiges Rasiermesser nahm.
    »Ich habe meine Mailbox eben erst abgehört«, meinte er.
    »Es war schon ziemlich spät, deshalb habe ich nur auf den Anrufbeantworter gesprochen. Aber du hättest nicht extra kommen müssen. Ein Rückruf hätte mir genügt.«
    »Ich komme immer gern vorbei, wenn es frische Teilchen gibt.«
    »Wahrscheinlich ja. Wenn nicht hier im AutoChef, dann sicherlich woanders.«

    Er marschierte in die Küche, überflog die Speisekarte, stieß ein zustimmendes Knurren aus, als er etwas Feines fand, und gab die Bestellung auf.
    Eine Minute später kam er mit einem Kuchenstück und einem riesigen Becher Kaffee in ihr Büro zurück. »Also«, meinte er, nahm Platz und studierte ebenfalls die Pinnwand. »Dann steht es also noch immer zwei zu null.«
    »Ja, und immer, wenn ich meine, dass ich einmal am Ball bin, fällt mir das Ding unglücklich aus der Hand. Wenn er noch einmal zuschlägt, werden die Medien Lunte riechen, und dann haben wir den Salat. ›Tödlicher Imitator versetzt New York in Panik‹, ›Chamäleon-Killer verwirrt die Polizei‹. Die Journalisten lieben diesen Mist.«
    Feeney kratzte sich nachdenklich an der Wange und schob sich ein Stück des Kuchens in den Mund. »Genau wie die Öffentlichkeit. Die Leute sind ganz einfach krank.«
    »Ich habe jede Menge Daten, jede Menge Spuren, denen ich nachgehen kann. Nur ist die Sache die, wenn ich an einem Faden ziehen, fallen mir sechs andere aus der Hand. Ich kann Whitney bitten, dass er mir mehr Leute zur Verfügung stellt, aber du weißt ja, wie die Dinge laufen. Solange ich versuche, diese Geschichte unter Verschluss zu halten, gibt es weder mehr Personal noch irgendwelche anderen zusätzlichen Mittel. Erst wenn die Sache publik wird und die Menschen anfangen zu schreien, kommt die Politik ins Spiel und plötzlich sind die Leute und die Kohle, die ich brauche, da.«
    »Die Abteilung für elektronische Ermittlungen hat Leute und auch Geld.«

    »Eure Abteilung kann mir in diesem Fall nicht direkt helfen. Die elektronischen

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