Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
strich sich ihre weiche Seidenhose glatt. »Ich werde in Kürze wieder entlassen und habe meine Anwälte schon angewiesen, Sie wegen Nötigung, rechtswidriger Festnahme und Inhaftierung sowie Verleumdung zu verklagen.«
»Himmel, Sie machen mir echt Angst. Sagen Sie mir, wo er ist, Pamela, dann können wir dieser Sache ein Ende machen, ohne dass noch jemand zu Schaden kommt.«
»Erstens verbitte ich mir diese vertrauliche Anrede …«
»Da bin ich aber traurig.«
»Und zweitens«, fuhr Pamela mit einer Stimme kalt wie ein Februarmorgen fort, »ist mein Mann auf Dienstreise in London, und wenn er wieder da ist, wird er seinen gesamten Einfluss geltend machen, um Sie zu vernichten.«
»Ich habe eine Neuigkeit für Sie: Ihr Mann ist in New York und bereitet gerade den Mord an einer Wirtschaftsprüferin vor. Er will nach der Methode von Enrico Marsonini vorgehen, der seine Opfer vergewaltigt und gefoltert und dann in Stücke geschnitten hat. Er hat immer einen Finger oder einen Zeh von seinen Opfern mitgenommen, als eine Art Souvenir.«
»Sie sind einfach widerlich.«
»Ich bin widerlich«, stellte Eve mit einem verblüfften Lachen fest. »Sie sind wirklich gut. Aber fahren wir fort. Genau wie damals Marsonini hat Niles das von ihm ausgewählte Opfer in seiner Wohnung aufgesucht. Und zwar gestern Nachmittag.«
Pamela betrachtetete prüfend ihre sorgfältig gefeilten und lackierten Nägel. »Das ist vollkommen absurd.«
»Sie wissen, dass es stimmt. Sie wissen, dass Ihr Mann, der Vater Ihres Kindes, der Mann, mit dem Sie leben, ein Frauenmörder ist. Sie haben das Blut an ihm gerochen, nicht wahr, Pam? Sie haben es ihm angesehen. Sie haben eine Tochter. Ist es nicht allerhöchste Zeit, sie vor ihm zu schützen?«
Als Pamela den Kopf hob, blitzte eine Spur von Zorn in ihren Augen auf. »Meine Tochter geht Sie nicht das Geringste an.«
»Und Sie anscheinend auch nicht. Ich habe letzte Nacht noch jemanden vom Jugendamt zu Ihrem Haus geschickt, der Rose zusammen mit Sophia DiCarlo in seine Obhut genommen hat. Wenn Sie seit Ihrer Inhaftierung auch nur einmal darum gebeten hätten, bei Ihrer Tochter anrufen zu dürfen, hätten Sie das längst gewusst.«
»Sie haben nicht das Recht, meine Tochter einfach aus meinem Haus fortbringen zu lassen.«
»Doch, das habe ich. Aber es war die Frau vom Jugendamt, die nach einem Gespräch mit ihr, dem Au-pair-Mädchen und anderen Angestellten Ihres Haushalts so entschieden hat. Wenn Sie ihre Tochter wiederhaben wollen, sollten Sie sich umgehend von diesem Verrückten distanzieren, sich auf ihre Seite stellen und sie vor ihm beschützen.«
Das zornige Blitzen ihrer Augen, diese winzig kleine Spur eines Gefühls, wurde bereits wieder von einer dicken Eisschicht überdeckt. »Lieutenant Dallas, mein Gatte ist eine wichtige Persönlichkeit. Spätestens in einem Jahr wird er als britischer Botschafter nach Spanien gehen. Das hat man uns versprochen. Und ich lasse es nicht zu, dass Sie seinen oder meinen Ruf mit Ihren grauenhaften, hässlichen Schauergeschichten beschmutzen.«
»Dann gehen Sie meinetwegen mit ihm unter. Mir ist das nur recht.« Eve machte eine kurze Pause und stand auf. »Am Ende hätte er auch Sie und Ihre Tochter umgebracht. Er hätte sich nicht beherrschen können. Sie werden nicht nach Spanien gehen, Pam, und dort, wo Sie stattdessen landen werden, haben Sie jede Menge Zeit,um sich darüber klar zu werden, dass Ihr jämmerliches Leben von mir gerettet worden ist.«
Sie trat gegen die dicke Stahltür, klopfte zweimal dagegen, und als ihr geöffnet wurde, marschierte sie aus dem Raum, ohne sich auch nur noch einmal umzudrehen.
Auf dem Weg in ihr Büro zurück hörte sie in ihrem Rücken eine Stimme, marschierte aber einfach weiter, sodass Peabody vor lauter Eile, sie noch einzuholen, völlig außer Atem kam.
»Dallas, Madam. Lieutenant!«
»Auf Ihrem Schreibtisch liegt jede Menge Papierkram. Erledigen Sie den. Ich erwarte Sie in zehn Minuten zu einer Einsatzbesprechung in meinem Büro. Wir brechen in einer halben Stunde zu besagtem Einsatz auf.«
»Ich wurde bereits über den Einsatz informiert. McNab hat mich erwartet, als ich aus der Prüfung kam.«
Gut, dachte Eve, behielt jedoch die böse Miene bei. »Auch wenn Detective Hornochse vorschriftswidrig irgendwelche Dinge ausgeplaudert hat, bin ich weiterhin verpflichtet, Sie persönlich über diesen Einsatz zu informieren. Also seien Sie in zehn Minuten da.«
»Er hätte nichts zu sagen brauchen,
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