Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)
Sie haben Kuchen gebacken?« Anscheinend gab es ziemlich viel, was für ein Familienpicknick sprach. »Wahrscheinlich könnte ich -«
In diesem Augenblick piepste ihr Handy, ihre Miene wurde ernst, und auch Miras gut gelauntes Lächeln legte sich.
»Tut mir leid. Bitte entschuldigen Sie mich einen Augenblick.«
Sie erhob sich, zog ihr Handy aus der Tasche und marschierte eilig in die Küche, wo es ein wenig ruhiger war.
»Was ist?«, wollte Gillian wissen. »Was ist los?«
»Ihre Arbeit«, murmelte ihre Mutter in Gedanken daran, wie kalt und ausdruckslos Eves Blick geworden war. »Ein neuer Todesfall. Hier, Gilly, nimm mir das Baby ab.«
Sie stand auf, als Eve auf die Terrasse zurückkam, ging ihr eilig entgegen und legte eine Hand auf ihren
Arm. »Ich muss gehen«, meinte Eve. »Tut mir wirklich leid, aber ich muss weg.«
»Dieselbe Geschichte?«
»Nein. Es ist derselbe Täter, aber nicht die gleiche Tat. Ich werde Ihnen so bald wie möglich Einzelheiten nennen. Verdammt, mein Hirn ist vollkommen umnebelt. Das liegt sicher an den ganzen Margaritas.«
»Ich hole Ihnen etwas Sober-Up.«
»Das wäre nett.« Als Roarke neben sie trat, nickte sie ihm zu. »Du kannst ruhig noch bleiben. Es wird sicher eine Weile dauern, bis ich zu Hause bin.«
»Ich werde dich fahren, wenn nötig, nehme ich ein Taxi heim und lasse dir den Wagen da. Wieder eine Gesellschafterin?«
Sie schüttelte den Kopf. »Später.« Sie atmete tief ein, blickte auf die Terrasse mit der dort versammelten Familie, den leuchtend bunten Blumen und dem verführerischen Essen. »Verdammt, weshalb kann das Leben nicht einfach ein einziges großes Picknick sein?«
7
»Du brauchst nicht extra den ganzen Block runterzufahren. Setz mich einfach an der Ecke ab.«
Ohne auf sie zu hören, preschte Roarke die Häuserreihe hinab. »Dann würden deine Kollegen es verpassen, dich in diesem wunderbaren Wagen vorfahren zu sehen.«
Der wunderbare Wagen war ein silbrig schimmerndes Juwel mit einem aufklappbaren Rauchglas-Top und einem fauchenden Panther als Motor. Wie sie beide wussten, schämte sie sich darin fast zu Tode, denn jedes Mal, wenn die Kollegen sie in einem schicken Spielzeug ihres Mannes sitzen sahen, stießen sie schrille Pfiffe und lautes Johlen aus.
Sie atmete tief durch und riss sich die Sonnenbrille aus dem Gesicht. Sie war nagelneu und wie so viele andere Dinge auf geheimnisvolle Weise plötzlich unter ihren Sachen aufgetaucht. Sicher war sie hochmodern und Roarke hatte einen idiotisch hohen Preis dafür bezahlt. Um sich zusätzliches Elend zu ersparen, stopfte sie sie in die Tasche, bevor sie aus dem Wagen stieg.
»Du brauchst wirklich nicht zu warten. Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauern wird.«
»Ich werde eine Zeit lang bleiben, laufe dir aber bestimmt nicht zwischen den Füßen herum.« Er parkte hinter einem Streifenwagen und einem Krankentransporter direkt am Straßenrand.
»Was für ein Schlitten«, stelle einer der uniformierten
Beamten sofort fest. »Ich wette, dass man damit nur so über den Highway fliegt.«
»Halten Sie die Klappe, Frohickie. Worum geht’s?«
»Klasse«, murmelte er leise, während er mit einer Hand bewundernd über die schimmernde Motorhaube strich. »Die Frau wurde in ihrem Apartment erwürgt. Hat allein gelebt. Kein Zeichen für gewaltsames Eindringen in die Wohnung. Lois Gregg, einundsechzig Jahre. Der Sohn hat sich Sorgen gemacht, als sie nicht zu einem Familientreffen kam und auch telefonisch nicht erreichbar war. Er kam her, hat die Tür mit seinem eigenen Schlüssel aufgeschlossen und sie in ihrem Schlafzimmer gefunden.«
Während er mit knappen Sätzen Bericht erstattete und mit ihr zusammen in Richtung des Gebäudes trottete, bedachte er Roarkes Wagen mit einem letzten sehnsüchtigen Blick.
»Erwürgt?«
»Ja, Madam. Außerdem gibt es deutliche Anzeichen für eine Vergewaltigung mit einem Gegenstand. Vierter Stock«, erklärte er, als sie vor dem Fahrstuhl standen. »Hat anscheinend einen Besenstiel benutzt. Sieht ziemlich schlimm aus.«
Schweigend nahm sie diese neuen Informationen auf.
»Außerdem hat er eine Nachricht hinterlassen«, fuhr Frohickie fort. »An Sie persönlich adressiert. Der Bastard hat ihr den Umschlag zwischen die Zehen gesteckt.«
»DeSalvo«, murmelte sie. »Oh Gott.«
Dann aber verdrängte sie diesen Gedanken, um nicht schon irgendwelche fertigen Bilder im Kopf zu haben, wenn sie an den Tatort kam.
»Ich brauche einen Rekorder und ein
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