Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17)

Titel: Das Herz des Mörders (17) - Imitation in Death (Death 17) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
durchdringenden Blick bedachte, hatten ihre Augen dasselbe milde, geduldige Blau. Sie war groß und schlaksig wie ihr Vater und trug ein luftiges, loses Top zu einer weiten Hose, die ihr bis kurz über die Knöchel hing.
    Auf einen dieser Knöchel hatte sie sich drei miteinander verbundene Zickzacklinien tätowieren lassen, an ihren Handgelenken klirrten ein paar hübsche Reifen und ihre Finger waren beinahe ausnahmslos beringt.
Sie hatte nackte Füße, und ihre Zehennägel waren blass pinkfarben lackiert.
    Sie war eine weiße Hexe, erinnerte sich Eve, und hatte eine Reihe von Miras Enkelkindern produziert.
    »Freut uns, Sie kennen zu lernen.« Roarke hatte bereits Gillians Hand ergriffen und machte der gegenseitigen Musterung der beiden Frauen dadurch geschickt ein Ende, dass er zwischen beide trat. »Sie sehen Ihrer Mutter ähnlich, einer der reizvollsten und attraktivsten Frauen, denen ich je begegnet bin.«
    »Danke. Mom hat bereits erzählt, Sie wären ausnehmend charmant. Bitte kommen Sie doch herein. Wie Sie hören können«, sie blickte über ihre Schulter Richtung Treppe, über die das laute Schreien eines Babys an ihre Ohren drang, »haben wir uns überall verteilt, aber die meisten von uns sind schon im Garten. Am besten mixen wir Ihnen erst mal einen Drink und wappnen Sie für den Tag im Kreise unserer Sippe.«
    Der Lärm, der aus der riesengroßen Küche drang, machte ihnen deutlich, dass bereits eine beachtliche Zahl von Miras dort versammelt war, und durch eine zweigeschossige Glasfront an der Rückwand sah man weitere Familienmitglieder auf der großzügigen Terrasse, die mit Tischen, Stühlen und einem enormen, wild qualmenden Grill versehen war.
    Eve sah, dass Dennis, Miras netter, wenn auch ein bisschen schusseliger Mann, mit einer Art langer Gabel dort Position bezogen hatte. Er trug eine Baseballmütze über seinem wirren, grauen Haar und seine schlabberigen Shorts reichten beinahe bis zu seinen knubbeligen Knien, von denen Eve völlig begeistert war.
    Ein zweiter Mann, vielleicht sein Sohn, stand neben
ihm, und die beiden führten ein lebhaftes Gespräch mit jeder Menge fröhlichem Gelächter und großen Schlucken Flaschenbiers.
    Kinder jeden Alters sprangen durch die Gegend, nur ein vielleicht zehnjähriges Mädchen saß auf einem Hocker an der großen Arbeitsplatte in der Küche und verzog beleidigt das Gesicht.
    Überall stand Essen, und noch während sie die Runde machten, um alle zu begrüßen, wurden ihnen außer zwei frisch gemixten Margaritas die ersten Bissen aufgedrängt.
    Als sich Roarke für Bier entschied, wurde ihm erklärt, dass er es draußen in einer Kühlbox fände. Ein kleiner Junge - Eve hatte all die Namen schon wieder vergessen - wurde freundlich angewiesen, ihn auf die Terrasse zu begleiten und ihm die Leute vorzustellen, denen er bisher noch nicht begegnet war.
    Roarke nahm die Hand des Jungen, blickte über seine Schulter, bedachte Eve mit einem breiten Grinsen und schlenderte hinaus.
    »Wirkt alles leicht chaotisch, aber ich kann Ihnen versprechen, dass es noch viel schlimmer wird.« Lachend nahm Mira noch eine Schüssel mit Essen aus einem riesengroßen Kühlschrank. »Ich freue mich unheimlich, dass Sie gekommen sind. Lana, hör auf zu schmollen, lauf nach oben und guck, ob deine Tante Callie Hilfe mit dem Baby braucht.«
    »Immer ich.« Trotzdem schlurfte die Kleine los.
    »Sie ist sauer, weil sie einen Bock geschossen hat und deswegen eine Woche weder fernsehen noch an den Computer darf«, erklärte Gillian Eve.
    »Oh.«

    »Deshalb ist ihr Leben aus ihrer Sicht vorbei.« Gillian bückte sich und hob ein Kleinkind, von dem Eve nicht hätte sagen können, welchen Geschlechts es war, vom Boden auf.
    »Wenn man neun ist, ist eine Woche endlos. Gilly, probier doch mal den Kohlsalat. Ich glaube, es fehlt noch etwas Dill.«
    Gehorsam öffnete Gillian den Mund und nahm den Bissen entgegen, den ihre Mutter ihr auf einer Gabel hinhielt. »Und ein bisschen Pfeffer.«
    »Dann, hm …« Eve hatte das Gefühl, als wäre sie in einem parallelen Universum. »… erwarten Sie anscheinend noch eine Menge Leute.«
    »Wir sind eine Menge Leute«, klärte Mira sie mit einem leisen Lachen auf.
    »Mom denkt immer noch, wir alle hätten den Appetit von Teenagern.« Gillian strich Mira beiläufig über den Rücken. »Deshalb macht sie immer viel zu viel.«
    »Macht? Sie haben all das hier selber hergestellt?«
    »Hmm. Ich koche einfach gerne. Vor allem für die Familie.« Ihre Wangen

Weitere Kostenlose Bücher