Das Herz des Südens
deutlich zu erkennen. Jeder Pfirsich, vollkommen rund und golden, versprach ungeahnte Freuden. Eine Spottdrossel flog über sie hinweg, und jeder Ton, jedes Flügelschlagen grub sich tief in Josies Sinne ein. Selbst die Luft, die schwer auf ihrer Haut zu ruhen schien, erregte sie.
Bertrand pflückte einen Pfirsich, gelb und rot und reif. Er hielt ihn ihr hin, damit sie abbeißen konnte, und der Saft füllte ihr den Mund, lief an ihrem Kinn hinunter und in den Ausschnitt. Sie wischte sich den Mund ab, aber er betrachtete ihre Lippen, und sie sehnte sich danach, dass er sie schmecken würde. Stattdessen nahm er sie wieder bei der Hand und zog sie weiter in den Garten hinein.
Josies Röcke wischten den letzten Tau von dem hohen Gras, aber sie bemerkte es kaum. Sie fühlte sich gleichzeitig zutiefst zufrieden und ruhig. Bertrand würde niemals eine andere Frau begehren. Sie würde all sein Begehren stillen, weil sie ihn selbst so sehr begehrte.
In der Mitte des Gartens stand eine große Eiche, feucht vom Moos, deren Äste sich bis zum Boden neigten und eine schattige Kammer bildeten, abgeschieden vom Rest der Welt. Dort angekommen, drehte er sich um. Er berührte ihr windzerzaustes Haar und strich ihr behutsam eine verirrte Locke aus der Stirn.
Jetzt, dachte sie. Jetzt.
Sein erster Kuss war zärtlich. Wenn Fleisch hätte schmelzen können, wären ihre Lippen wohl ineinander verschmolzen. Josie wankte, und Bertrand hielt sie fester. Während er sie mit mehr Feuer küsste, fühlte sie, wie sein Körper härter wurde, und sie dachte nicht mehr an die Welt um sie herum.
Als sie seine Zunge an ihren Lippen spürte, öffnete sie den Mund, voller Sehnsucht, ihn ganz in sich aufzunehmen. Er drückte sie an seine Hüften, und durch ihren Sommerrock spürte sie die Härte seiner Männlichkeit.
Sie bewegte sich ein wenig und legte ihre Hand auf die Schwellung. Er zitterte, dann legte er den Kopf zurück und atmete tief durch. Wieder befragte er sie mit seinen Augen, und Josie lächelte.
Worauf sollten sie warten? Sie legte die Arme um seinen Hals und küsste ihn ebenso leidenschaftlich, wie er es eben getan hatte.
Bertrand nahm sie in die Arme und zog sie tiefer in den Schatten. Dann legte er sie nieder und kniete sich neben sie. »Hast du keine Angst?«
Sie antwortete ihm mit einem weiteren Kuss. Bertrand ließ eine Hand in ihren Ausschnitt gleiten, fühlte das Gewicht ihrer Brüste. Als er mit dem Daumen über ihre Brustwarze strich, hätte Josie beinahe laut aufgeschrien. Sie griff nach seinem Schritt, aber er hielt ihre Hand zurück. »Noch nicht, nicht heute«, murmelte er.
Dann lag er neben ihr im Gras und suchte mit einer Hand den Saum ihres Rockes. Er fuhr mit der Hand an ihrem Bein entlang, und durch ihre Pantalons fand er den Ort ihrer geheimsten Freuden.
Josie keuchte auf, und er lächelte ihr zu, seine schönen Augen fest auf ihr Gesicht gerichtet. Er küsste sie auf den Mund, den Hals, schmeckte die kleine Höhlung an ihrer Kehle, während er sie weiter streichelte und liebkoste. Die wunderbare Spannung stieg immer weiter an, bis Josie aufstöhnte und stoßweise atmete.
Bertrand unterbrach den Kuss und hielt sie fest, bis sie zu zittern aufhörte. Er küsste ihren Scheitel und ließ sie in seinen Armen ausruhen.
Langsam, ganz langsam kam ihr die Welt wieder zu Bewusstsein. Das Gras, das ihre Haut kitzelte, die Bienen, die zwischen den Pfirsichen summten, die Sonnenflecken zwischen den Eichenblättern. So viel Friede, so ein wunderbares Gefühl der Vollkommenheit. War das nicht verheißungsvoll? Gehörten sie jetzt nicht für alle Zeit zusammen?
Josie öffnete Bertrands Hemd am Hals und küsste seine süße Haut. Mit einer Stimme, rau vor Begehren, sagte er: »Ich sollte dich jetzt heimbringen.«
Sie strichen das Gras von ihren Kleidern. »Was machst du mit deinen Haaren?«, fragte Bertrand.
»Ich fürchte, ich habe alle meine Haarnadeln verloren.«
Bertrand zog ihr einen Zweig aus den Locken. »Dann muss es wohl so gehen. Ich denke, deine Großmutter hat auch schon mal die eine oder andere Haarnadel im Galopp verloren.«
Lachend nahm Josie seine Hand. Sie gingen zu ihren Pferden, die zwischen den Bäumen grasten, und ritten langsam zurück nach Toulouse.
Vor dem Stall übernahm Ellbogen-John die Pferde, und Josie eilte in ihr Zimmer, um den Schaden an Haaren, Gesicht und Kleid zu beheben. Was sie im Spiegel sah, war eine neue Josie: geschwollene Lippen, raue Wangen von seinem Bart. Was sie mit
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