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Das Herz des Südens

Das Herz des Südens

Titel: Das Herz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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bis das Wunder geschah, und Cleo war ja erst vor einigen Stunden vergewaltigt worden.
    Verhütung. Sie fand die Mittel am Ende des Kapitels. Spülungen. Man konnte eine Essigmischung verwenden oder einen Sirup aus aufgekochten Ameisen. Grand-mère hatte neben die Mischung aus Essig und Wasser ein Kreuz gemalt. Am Rand hatte sie auch noch einen Tee notiert, der aus Wurmfarn gemacht wurde und vor der Spülung getrunken werden sollte. Josie fragte sich unwillkürlich, bei wem sie dieses Mittel wohl angewandt hatte. Womöglich bei sich selbst?
    Ursuline würde den Wurmfarn kennen. Wenn Cleo ausgeschlafen hätte, würden sie das Nötige veranlassen, um sie vor zusätzlichem Leid zu schützen.
    Als Cleo im Bett lag und alles vorbereitet war, um ihr später den Tee und die Spülung zu verabreichen, gestattete sich Josie, richtig wütend zu werden. Dann ließ sie Louella bei Cleo und marschierte über den Hinterhof zum Haus des Aufsehers.
    Madame LeBrec öffnete ihr die Tür. Die Kinder, ein Junge von sechs Jahren und ein Mädchen von ungefähr zwei Jahren, hielten sich an den Röcken ihrer Mutter fest und schielten zu Mademoiselle herüber. »Guten Tag, Mademoiselle Tassin«, flötete Madame LeBrec. »Wie nett, dass Sie uns besuchen kommen.«
    Josie sah die Angst in ihren Augen. Sie wusste also Bescheid.
    »Ich suche Ihren Mann, Madame.«
    »Dann haben Sie sicher schon gehört, dass dieses Mädchen heute früh mit dem Messer auf ihn losgegangen ist. Sie hat ihn schwer verletzt, wirklich.« Hastig sprach Madame LeBrec weiter. »Er hat schon ein paar Mal Schwierigkeiten mit ihr gehabt, hat er mir erzählt. Sie ist aufsässig, macht die anderen rebellisch und meint, sie könnte ihn mit einem Augenaufschlag rumkriegen, damit ihr nichts passiert.«
    Josie warf der Frau einen kalten Blick zu. Wie oft hatte sie die Taten ihres Mannes wohl schon gedeckt?
    »Ich habe es selbst gesehen«, fuhr die Frau fort. »Wie sie die Hüften schwingt, sobald mein Mann in der Nähe ist. Das ist eine ganz Durchtriebene.«
    »Wo arbeitet er heute?«
    »Er ist ein guter Mann. Einen besseren Aufseher finden Sie nirgendwo. Es ist bloß so, dass die Mädchen immer hinter ihm her sind. Na ja, Sie haben ja selbst gesehen, was für ein stattlicher Mann er ist.«
    Josie sah die beiden Kinder an. Yves und Sylvie, erinnerte sie sich jetzt. Und die Mutter hieß Bettina. Die Kinder sahen ihrem Vater ähnlich, hübsche Kinder, die sie jetzt mit Augen ansahen, als wäre sie eine Rachegöttin. Es tat ihr leid, den beiden Angst einzujagen, aber sie musste diesen Mann so schnell wie möglich finden.
    Freundlich fragte sie den Jungen: »Weißt du, wo dein Vater heute arbeitet?«
    »Beim Frühstück hat er gesagt, er ist auf den südlichen Feldern, bei Coon Corner. Und er hat gesagt, ich darf demnächst mal mitkommen.«
    Madame LeBrec wechselte den Ton. »Das ist ein weiter Weg da raus, Mademoiselle«, sagte sie warnend, fast ein bisschen drohend. »So weit können Sie nicht gehen. Wollen Sie nicht bis heute Abend warten? Ich schicke meinen Mann gleich nach dem Abendessen zu Ihnen ins Haus.«
    Josie machte sich nicht die Mühe, zu antworten. Als sie zum Stall ging, rief Madame LeBrec noch hinter ihr her: »Sie werden doch wohl nicht glauben, was diese Schlampe erzählt?«
    Josie befahl dem Stalljungen, Beau zu satteln, und schickte ein zweites Kind nach Ellbogen-John. Dann ritt sie hinaus nach Coon Corner, John auf seinem Maultier gleich hinter ihr.
    Als sie LeBrec entdeckte, der auf seinem Pferd saß und die Sklaven überwachte, die mit dem Zuckerrohr arbeiteten, brannte ihr Zorn noch heller als zuvor. Er würde nie wieder eines der Mädchen auf Toulouse anfassen. Am liebsten hätte sie ihm den entsprechenden Körperteil abgeschnitten, damit er nie wieder irgendeine Frau belästigen konnte.
    Aber trotz allen Zorns hielt sie sich unter Kontrolle. Sie spornte Beau zum Galopp an und ritt direkt auf LeBrec zu. In letzter Sekunde zügelte sie ihr Pferd und erschreckte sowohl LeBrec als auch sein Tier. Während LeBrec noch damit beschäftigt war, sein Pferd zu beruhigen, saß sie in königlicher Ruhe vor ihm.
    Die Messerwunde im Gesicht des Aufsehers zog sich von der Nase bis zum Ohr quer über seine Wange. Er fluchte, gab seinem Pferd die Peitsche, und mit grimmiger Befriedigung sah sie, dass der ungeschickt angelegte Verband durchgeblutet war.
    »Was tun Sie denn da, zum Teufel?«, blaffte LeBrec sie wütend an.
    »Ich möchte, dass Sie mir zuhören, Monsieur.«
    Er

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