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Das Herz des Südens

Das Herz des Südens

Titel: Das Herz des Südens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gretchen Craig
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erntete.
    Bertrand lächelte und zog die Schultern hoch, als Albany ihm einen fragenden Blick zuwarf. Er konnte sich denken, dass sein Freund ihn für hoffnungslos lax hielt, was die Gebräuche in seinem Haus anging, aber damit konnte er leben. Bertrand mochte die alte Cora, genau wie sie war, und irgendwann, wenn er eine Frau hätte und große Essenseinladungen geben würde, um irgendwelche Leute zu beeindrucken, dann würde er Valentine aus den Ställen holen, und Cora könnte in der Küche die Füße hochlegen und sich ein wenig ausruhen. Für den Augenblick war sie genau das, was er brauchte, und sein langjähriger Begleiter war bei den Pferden und Maultieren nützlicher. Valentine hatte keinen Hehl daraus gemacht, dass er lieber den Haushalt geführt hätte als die Ställe, aber es ging ja nur um ein oder zwei Jahre.
    Als sie ihre Zigarre rauchten, bemerkte Bertrand: »Du warst also auf Toulouse? Ich persönlich halte Madame Emmeline ja für genial, was das Führen der Plantage angeht. Dieser neue Aufseher, den sie da hat, LeBrec heißt er wohl, hat die Felder fast wieder in Ordnung gebracht, und der größte Teil des Zuckerrohrs ist auch schon gepflanzt. Es wird nicht mehr lange dauern, dann wirft Toulouse wieder Gewinn ab. Diese Frau ist durch ein lächerliches Hochwasser doch nicht aufzuhalten.«
    »Ja, es ist wirklich eine gute Plantage. In der Stadt habe ich allerdings gehört, dass Madame Tassin gezwungen war, eine Hypothek aufzunehmen. Die Baukosten waren wohl doch zu hoch, um alles aus eigener Tasche zu bezahlen. Aber selbst mit den Schulden wäre es ein interessanter Besitz, den ich gern dem meinen hinzufügen würde. Ich war unter anderem deshalb bei Madame Tassin, denn ich wollte mit ihr über ihre Enkelin sprechen.«
    »Und?« Durch den Zigarrenrauch hindurch sah Bertrand Albany mit schmal gezogenen Augen an.
    »Das Ergebnis war eher enttäuschend, muss ich leider sagen, sowohl bei meinem Gespräch mit Madame als auch bei Mademoiselle.« Albany zündete seine Zigarre wieder an. »Aber ich habe Geduld, ich kann warten. Wenn es nach Madame Tassin geht, warte ich allerdings noch ziemlich lange.«
    »Sie spielt auf Zeit, oder?«
    »Nun, sie hofft, dass Josephine Toulouse übernimmt, wenn sie nicht mehr dazu in der Lage ist. Es gibt keinen anderen Erben, und sie will, dass Josephine den Betrieb vollkommen beherrscht. Ich vermute, Madame Tassin hat einige enttäuschende Erlebnisse mit den Männern in der Familie gehabt, und sie will, dass Josephine unabhängig ist.«
    Bertrand hob die Hände in gespieltem Schrecken. »Der Herr bewahre uns vor unabhängigen Frauen!«
    Albany lachte, klopfte die Asche von seiner Zigarre und fügte dann hinzu: »Und außerdem bin ich natürlich kein Kreole.«
    Bertrand lächelte. Er wusste genau, was das zu bedeuten hatte. Es war kein Problem, mit den Américains Geschäfte zu machen, aber als Familienmitglieder waren sie immer noch eher zweite Wahl.
    Später am Nachmittag ließ der Fluss kaltfeuchte Luft über dem Anleger der Plantage wabern. Bertrand und Albany schlugen ihre Kragen hoch, während sie den Dampfer beobachteten, der ans Ufer kam. Die Bootsleute ließen die Gangway herunter, damit Albany an Bord gehen konnte, und die beiden Freunde verabschiedeten sich mit einem Händeschütteln.
    »Wir sehen uns dann in der Stadt«, sagte Albany.
    »Ja, in ein paar Wochen. Grüß bitte meine Cousine Josephine von mir.«
    Bertrand beobachtete noch ein Weilchen das riesige rote Schaufelrad des Dampfers, das durch das schlammige Wasser pflügte, winkte Albany nach und eilte dann zurück zum Haus. Cora hatte ihm zum Abendessen Bohnen mit Reis, rotem Paprika und Zwiebeln versprochen.
    Ein kalter Nieselregen setzte ein, und Bertrand hoffte, die heftigeren Regenfälle würden noch ein paar Tage auf sich warten lassen, bis er das Dach geflickt hätte. Das Herrenhaus war im Moment in einem schlechteren Zustand als die Hütten der Sklaven, aber immerhin waren ein paar Zimmer noch bewohnbar, und in den beiden Schlafzimmern war auch der Kamin in Ordnung, sodass er mit den Renovierungsarbeiten noch warten konnte, bis wirklich alle Zuckerrohrschösslinge im Boden waren. Morgen würde er ein paar Männer holen, damit die verwitterten Balken und die fehlenden Dachziegel ausgebessert wurden.
    Am Donnerstag machte er sich wie gewöhnlich fertig, um den Nachmittag mit Madame Emmeline zu verbringen. Ihre Trauer über Emiles Tod schien allmählich nachzulassen; freilich wusste Bertrand, dass er

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