Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)
zweiter Orgasmus gleich nach dem ersten und mit seinem Schwanz immer noch in ihr.
Das Gefühl war wie nichts anderes auf der Welt. Die Wunde an ihrem Hals fühlte sich genauso weich und glitschig an wie ihre Möse. Billy zog das zarte Gewebe in seinen heftigen, festen Kuss. Esther kam so heftig, dass sie sich ganz schwach fühlte. Vor ihrem inneren Auge barsten die dunklen Farben, bis sich ein neues Traumbild vor ihnen auftat: Schnee und Eis, verschwommene, winzige Sterne; ein Windstoß und ein unendlicher Himmel, über den sich Farben in allen Variationen von Blutrot ergossen.
Und dann wachte sie mit einem Schluchzen auf und rang nach Luft. »Billy!«, keuchte sie. »Billy!«
Sie lag in ihrem Schlafsack in der dunklen Hütte. Kein Billy. Er war ein Traum gewesen.
Oh Gott, Billy, komm zurück.
Die Sehnsucht durchfuhr sie, und Tränen brannten in Esthers Augen. Ihre Schenkel waren glitschig und nass. Ein Traum. Aber wie war es möglich, dass er nicht existierte? Es war so echt, so sexy, so warm gewesen.
Die Hütte verschwamm vor ihr und bebte hinter einem Tränenschleier. Sie sehnte sich schmerzhaft nach ihm, verzehrte sich nach einem blöden Traumvampir, dem Mann, der Doug gerettet hatte und jetzt in ihrem überreizten Hirn herumgeisterte. Das war zu grausam.
Esther blinzelte und wischte ein paar Tränen weg. Komm schon, Essie, rief sie sich zur Ordnung. Es war nur ein Traum. Kein Grund zur Aufregung.
Sie schälte sich aus dem Kokon ihres Schlafsacks, während sich ihre Augen an das Halbdunkel gewöhnten. Die gegenüberliegenden Schlafkojen waren alle leer; die Schlafsäcke schlaffe, zerknautschte Hüllen. Sie sah auf die Uhr: Vormittag. Da stimme etwas nicht. Die anderen wären nicht einfach so weggegangen. Warum lag sie noch im Bett? Esthers Herz schlug schneller.
»Hallo?«, rief sie, obwohl sie mit bedrückender Sicherheit wusste, dass ihr niemand antworten würde. Dazu war der Raum zu kalt und leer. Sie waren fort; eilig aufgebrochen, wie es aussah. Sie spähte über ihre Bettkante in die Koje unter ihr und rechnete damit, Margrets leeren Schlafsack zu sehen.
Stattdessen sah sie Margret selbst. Ihre Augen quollen vor Entsetzen hervor, ihre Haut war von einem grausigen, teigigen Grau, und ihr Hals war aufgerissen, ein klaffende rote Wunde. Ihr Schlafsack war blutgetränkt, und auf dem Boden stand eine Blutlache.
Esther kreischte, strampelte mit den Beinen, rannte ins Nichts. Dann holte sie Luft und schrie weiter, wieder und wieder, bis sich ihre Halsmuskeln schmerzhaft zusammenkrampften. Doch noch während sie schrie, wusste sie, dass es sinnlos war. Da war niemand, meilenweit nicht.
Billy wand sich in Todesqualen, Stahlklingen zerfetzten sein Inneres. Er schlief und durchlebte eine Erinnerung; träumte von den Türken, die versucht hatten, Selins Tod zu rächen.
Ein Diener hatte von einem Fenster aus, das auf Nadirs Yali hinausging, alles beobachtet. Billy war vogelfrei. Es war so schnell gegangen. Bei Nacht war er allein durch den säulenbestandenen Hof der Süleymaniye-Moschee geschlendert, wo Insekten zirpten. Und dann, mit einem Mal, waren sie über ihn hergefallen, nachdem sie sich lautlos wie der Tod angeschlichen hatten. Der Säbel blitzte im Mondlicht auf und wurde dann durch Billys Körper gezogen. Sie hatten ihn zum Sterben liegen gelassen.
Billy war ein Vampir, daher schlossen sich Wunden bei ihm schnell. Aber diese eine Wunde war nie ganz verheilt. Genau wie Nadir hatte er eine Narbe zurückbehalten. Vielleicht war etwas Wahres an dem Gerücht, dass man auf diese Art einen Vampir töten konnte. Billy hatte im Schatten einer Arkade auf dem Boden gelegen, seinen Leib umklammert und versucht, seinen Körper zusammenzuhalten. Blut quoll zwischen seinen Fingern hervor, und er blinzelte zu einem Minarett hinauf, das wie ein Pfeil in die sternenübersäte Nacht ragte, und setzte seine ganze Willenskraft daran, nicht das Bewusstsein zu verlieren. Vielleicht war das ja das Ende, und es war leichter, als er gedacht hatte.
Seine Gedanken drehten sich, und er fragte sich, ob er Selin im Tod wiedertreffen würde. Aber nein, das war unmöglich. Sie war bestimmt im Himmel, und er würde zur Hölle fahren. Vielleicht hatte er noch Zeit. »Vergib mir, Vater, denn ich habe gesündigt. Ich habe … ich habe …«
Mit einem Ruck wachte Billy auf.
»Selin!«
Er lag auf dem Eisbärfell vor dem Kamin, in dem blasse Flammen züngelten. Seine Stirn war schweißnass. Herrgott, wie oft hatte er diesen Traum
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