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Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)

Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition)

Titel: Das Herz des Vampirs: Erotische Vampirstory (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristina Lloyd
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waberte und schimmerte, und es hätte friedlich sein können, so einzuschlafen und zu sterben. Doch plötzlich erfüllten Schreie ihren Kopf, ihre Zähne klapperten, und der Boden zersplitterte wie Glas.
    Das Gewicht hob sich von ihrem Körper.
    Kreischen und Stimmen tobten durch ihr Bewusstsein.
    »Ich brenne!«
    »Die Sonne«, schrie die Frau. »Meine Haut wirft Blasen!«
    »Ich kann nichts sehen!«
    »Der Sonnenaufgang!«
    »Das brennt ja wie Säure! Ich bin blind! Meine Augäpfel schmelzen.«
    »Lauf!«
    »Aber ich will sie, Suze. Ich …«
    »Lauf, Sim! Hier, nimm meine Hand!«
    »Aber …«
    »Vergiss sie, Sim! Komm schon. Lauf. Die Schlampe ist sowieso so gut wie tot.«
    Billy war im Fitnessraum, machte Klimmzüge und stöhnte mit zusammengebissenen Zähnen.
    Er litt immer noch Qualen, und in seinem Inneren schmerzte alles. Seit er aufgewacht war, hatte er das Gefühl, vom Herzen bis zum Unterleib aufgeschlitzt zu werden. Wahrscheinlich war der Traum, in dem er sterbend dagelegen hatte, schuld daran. Der Schmerz befand sich unterhalb seiner Narbe, als sei die alte Wunde dabei, aufzubrechen, und drohe ihn von innen heraus in Stücke zu reißen.
    Er verbiss sich das Gefühl, hob das Kinn bis über die Stange und ließ sich dann herunter, bis er mit ausgestreckten Armen hing. Normalerweise hätte er diese Übungen mit Gewichten an den Beinen durchgeführt. Aber Herrgott, nicht heute. Er hatte seine Stiefel anbehalten, und das war schon schwer genug. Es wurde mit jeder Minute schlimmer, und als ein neuer Schmerz wie ein Messerstich durch seinen Hals fuhr, ließ Billy fluchend die Stange los. Er kam mit den Knien auf der Matte auf und umklammerte seinen Hals. Verdammt, das tat weh. Er musste sich einen Muskel gezerrt haben.
    Eine Weile kniete er so da, sog langsam Luft in die Lungen und ballte die Fäuste, als der Schmerz unerträglich wurde. Ein paar Minuten später hörte er den Motor eines Schneemobils durch die Kuppel hallen. Jemand zog am Startseil.
    Augenblicklich sprang Billy auf.
    Diese beiden. Simeon und Suzanne. Natürlich. Diese miesen Gestalten machten sich davon, flüchteten vom Tatort.
    Denn es war nicht nur Billys Schmerz, sondern auch Esthers. Es beschämte ihn, dass er es nicht gleich gemerkt hatte. Er war ein Idiot, ein verdammter nutzloser Idiot, und so mit sich selbst beschäftigt, dass er nicht weiter als bis zu seiner eigenen Nase sehen konnte. Irgendwo da draußen lag Esther im Sterben.
    Er lief zum Ausgang, wo er das Schneemobil jaulen und spucken hörte. In einem Lagerraum, der von dem weißen Tunnel abzweigte, zerrte Suzanne verzweifelt am Startseil des Motors, während Simeon mit hektischen Bewegungen ihre Sachen auf einen Schlitten häufte.
    »Dieser verdammte Ort«, jammerte er. »Wir verschwinden! In New York weiß man wenigstens, wann die Sonne aufgeht!«
    Sie waren blutüberströmt, ihre Haare zerzaust, ihre Gesichter verkohlt. Billy hielt sich nicht mit ihnen auf. Er schnappte sich seine Sonnenbrille, und dann war er auf dem Eis. Seine Nasenflügel zuckten, als er versuchte, Esthers Geruch aufzunehmen. Die Sonne war gerade wieder untergegangen und hatte eine lavarote Linie hinterlassen, die ins Halbdunkel überging. Sie färbte das weite Eisfeld, sodass es wie ein eisiges Mohnblumenfeld glänzte, heiter und verstörend zugleich. Der erste Tag des Jahres war vorüber, kaum dass er begonnen hatte.
    Billy folgte seinen Sinnen. Immer noch zerrte der Schmerz an ihm, doch er ignorierte ihn, rannte so rasch er konnte und fürchtete, es könne doch nicht schnell genug sein. Die Kraft verließ ihn, genau wie das Leben aus Esther wich. Minuten später sah er sie, eine Wölbung auf dem Eis, und rannte noch verbissener weiter. Seine Muskeln standen in Flammen.
    Als er sie erreichte, riss er die Sonnenbrille herunter und fiel mit zitternden Gliedmaßen keuchend auf alle Viere. Esthers Blut floss in den Schnee, sodass sie in einer kristallenen rosa Lache lag. Ihr dunkles Haar war wirr und verfilzt, und ihr Hals war in einem grotesken Winkel verdreht.
    »Selin!«
    Behutsam drehte Billy ihr Gesicht zu sich. Sie war bleich wie ein Leichnam, ihre Augen ausdruckslos, ihr Mund schlaff.
    »Nein!«, brüllte Billy. »Nein. Komm zurück!«
    Keine Antwort. Es durfte nicht wieder passieren, unmöglich. Einen geliebten Menschen zweimal sterben zu sehen, war schlimmer als jede Hölle.
    »Bleib bei mir! Selin! Esther! Geh nicht!«
    Mit einem Blick, den er schon einmal gesehen hatte, schaute sie zu ihm auf:

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