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Das Herz des Werwolfs (German Edition)

Das Herz des Werwolfs (German Edition)

Titel: Das Herz des Werwolfs (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Andersen
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auf diese drei Tage, damit es den Rest des Jahres über weitestgehend friedlich ist.“
    „Funktioniert das?“
    „Es scheint so.“
    „Wie zivilisiert.“ Sie runzelte die Stirn und versuchte, diese Information mit dem in Verbindung zu bringen, was sie bisher von den Wolfyn kennengelernt hatte. „Dieses Männchen vorhin.“
    „Kenar. Keelys Bruder.“
    „Er hat versucht, mich in seinen Bann zu ziehen, aberdu hast ihn aufgehalten.“
    „Ja.“
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte, die Erinnerung an diese Momente zu vertreiben, in denen sie ganz im Bann der Kreatur mit den bernsteinfarbenen Augen gestanden hatte. „Aber du hast doch gesagt, in ihrer Heimatwelt versuchen sie so etwas nicht.“
    „Kenar ist …“ Er hielt inne, als suchte er nach den richtigen Worten. „Keely und ich haben einander eine Nacht im Jahr benutzt. Kenar benutzt jeden, zu jeder Zeit. Aber er ist klug. Er lässt es so aussehen, als hielte er sich genau an die Traditionen, auch wenn er sie in Wirklichkeit so verdreht, wie es ihm passt. Und weil er der Leitwolf ist und die wenigen Männchen, die sich ihm entgegengestellt haben, aus dem Rudel geworfen hat, kann er den Rest des Rudels fast vollkommen kontrollieren.“
    „Scheint so, als hätten Candida und Keely nicht so sehr unter seiner Kontrolle gestanden, wie er gedacht hat.“
    Dayn presste die Lippen zusammen und sah zurück nach Süden. „Ich hoffe, sie weiß, was sie tut. Kenar kann sehr charmant sein, wenn alles nach seinem Willen geht. Aber er kann es nicht ausstehen, wenn man ihn hintergeht.“
    Reda nickte. „Ich kenne Männer wie ihn. In meinem Job trifft man viel zu viele davon.“
    Er warf ihr einen raschen Seitenblick zu. „Was ist das für ein Job?“
    „Ich …“ Sie hatte nicht davon anfangen wollen, wusste nicht, wie sie überhaupt so ins Gespräch gekommen waren, als wären sie nur normale Freunde auf einem Spaziergang. Oder bei einem normalen ersten Date oder so.
    „Es ist schon okay, wenn du nicht darüber sprechen willst“, sagte er. Aber tief in ihrem Herzen störte es sie, das er nur allzu schnell bereit war, einfach weiterzumachen und nicht zurückzublicken. Genau wie der Major.
    „Ich war ein Cop“, erklärte sie.
    „Eine Wächterin“, sagte er mit einem seltsamen Klang in der Stimme. Doch als sie ihn fragend ansah, schüttelte er nur den Kopf. „Nicht so wichtig. Du hast gesagt ‚war‘. Was ist passiert? Hat das mit deinem Partner zu tun?“
    „Ich bin in Schockstarre verfallen.“ Sie ertappte sich dabei, wie sie die Arme vor der Brust verschränkte, und steckte schnell die Hände in die Taschen. „Das schockiert dich sicherlich. Und ja, das sollte Sarkasmus sein.“ Als er keine Antwort gab, wollte sie es eigentlich darauf beruhen lassen. Stattdessen hörte sie sich sagen: „Wir wollten nur einen Kaffee holen, mehr nicht. Benz wollte nicht mal einen – aber mir war kalt, ich war müde und schlecht gelaunt, und unsere Schicht war verlängert worden, weil einige Kollegen sich krankgemeldet hatten. Also hat er vor dem Laden angehalten und wollte mir einen Kaffee besorgen. Und er ist nicht wieder rausgekommen.“
    Vielleicht war es das Wolfsbene, vielleicht die wahnsinnige Welt außerhalb der Realität, in der sie sich auf einmal befand, aber auf einmal sah sie die Szene deutlich vor sich, an die sie sich so lange Zeit nur verschwommen und bruchstückhaft hatte erinnern können.

7. KAPITEL
    E rnsthaft, Benz, warum dauert das so lange?“ Reda schaltete den Motor des Streifenwagens aus, steckte die Schlüssel ein und stieg aus. Sie schlug die Tür fester zu, als unbedingt notwendig gewesen wäre. „Musst du den Kaffee erst ernten oder die Kuh für den Milchschaum selbst melken?“
    Wahrscheinlich riss er nur gerade die hübsche Brünette auf, die im Porthole Packie am Tresen arbeitete. Normalerweise machte es Reda nichts aus, wenn ihr gut aussehender sympathischer Partner anfing zu flirten, selbst wenn seine Flirtpartnerin zehn Jahre jünger war als er und noch aufs College ging. Heute Abend allerdings brachte der Gedanke sie auf die Palme. Vor Kurzem erst hatte ein Typ sie mit dem flachen Spruch „Es liegt an mir, nicht an dir“ abserviert, und auch wenn sie nicht allzu viel für ihn empfunden hatte, frisch sitzen gelassen worden zu sein – schon wieder – sollte ihr doch wenigstens beim Kaffee einen gewissen Vorzug verschaffen. Vielleicht sogar ein Snickers extra.
    Anscheinend musste sie es sich selbst kaufen. Sie fluchte leise vor

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