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Das Herz Des Winters

Das Herz Des Winters

Titel: Das Herz Des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die Aiel und Saldaeaner zum Weggehen zu überreden war bislang ihr größter Erfolg, und es war nötig gewesen, trotz des Aufflammens des Verbrechens! »Wie dem auch sei, Meister Taim, es steht Euch nicht zu, mich zur Rede zu stellen. Sollte Rand dagegen Einwände erheben, werde ich mich um ihn kümmern!« Taim hob eine Braue und das seltsame Lächeln blieb.
    Soll man ihn doch zu Asche verbrennen, dachte sie aufgebracht, ich hätte Rand nicht bei seinem Vornamen nennen sollen! Der Mann dachte offensichtlich, er wüsste genau, wie sie die Wut des verdammten Wiedergeborenen Drachen besänftigen würde! Und das schlimmste daran war, dass sie, wenn sich die Gelegenheit bot, Rand in ihr Bett locken würde. Nicht aus diesem Grund, nicht um sich um ihn zu kümmern, sondern weil sie es wollte. Was für ein Geschenk hatte er ihr geschickt?
    Wut stählte ihre Stimme. Wut über Taims Ton, Wut auf Rand, weil er so lange fortblieb. Wut auf sich selbst, weil sie errötete und über Geschenke nachdachte. Geschenke! »Ihr habt vier Meilen von Andor abgesperrt.« Licht, das war eine Fläche, die mehr als halb so groß wie die Innenstadt von Caemlyn war! Wie viele von diesen Kerlen waren nötig, um sie zu halten? Der Gedanke ließ sie frösteln. »Mit wessen Erlaubnis, Meister Taim? Jetzt sagt nicht, mit der des Wiedergeborenen Drachen. Er hat in Andor kein Recht, irgendetwas zu erlauben.« Dyelin neben ihr verlagerte ihr Gewicht. Kein Recht, aber genug Stärke konnte Recht schaffen. Elayne hielt ihre Aufmerksamkeit auf Taim gerichtet.
    »Ihr habt der Königlichen Garde den Zugang zu Eurem ... Lager verweigert.« Nicht, dass sie es vor ihrer Heimkehr versucht hätte. »Die Gesetze Anders gelten für ganz Andor, Meister Taim. Die Gerechtigkeit gilt gleichermaßen für Lord und Bauer - oder Asha'man. Ich will nicht behaupten, ich könnte mir den Weg hinein erzwingen.« Da war das Lächeln wieder - oder was dafür herhalten sollte. »Ich würde mich nicht erniedrigen. Aber falls man der Königlichen Garde den Zugang nicht gestatten sollte, verspreche ich Euch, dass nicht mal eine Kartoffel den Weg durch Eure Tore finden wird. Ich weiß, dass ihr das Schnelle Reisen beherrscht. Sollen Eure Asha'man ihre Zeit mit Schnellem Reisen verbringen, um Essen herbeizuschaffen.« Das BeinaheLächeln wurde zu einer kaum merklichen Grimasse; er verlagerte leicht die Position.
    Die Wut hielt jedoch nur einen Augenblick lang an. »Nahrungsmittel sind nur ein kleines Problem«, sagte er aalglatt und breitete die Hände aus. »Wie Ihr bereits sagtet, meine Männer beherrschen das Schnelle Reisen. Wohin ich auch befehle. Ich bezweifle, dass Ihr mich davon abhalten könntet, zu kaufen, was immer ich will, und sei es auch nur zehn Meilen von Caemlyn entfernt, aber es würde mich nicht stören, wenn Ihr es könntet. Dennoch bin ich dazu bereit, Besuche zu erlauben, wann immer Ihr darum bittet. Kontrollierte Besuche, mit Eskorte. Die Ausbildung in der Schwarzen Burg ist hart. Fast jeden Tag sterben Männer. Ich möchte nicht, dass es Unfälle gibt.«
    Er war unerfreulich genau in der Einschätzung, wie weit außerhalb Caemlyns ihre Macht reichte. Aber das war nur ein geringes Ärgernis. Sollten seine Bemerkungen über das Schnelle Reisen an jeden Ort, den er befahl, und »Unfälle« verschleierte Drohungen sein? Sicherlich nicht. Wut durchfuhr sie wie eine heiße Woge, als ihr klar wurde, dass er sie wegen Rand nicht bedrohen würde. Sie würde sich nicht hinter Rand al'Thor verstecken. Kontrollierte Besuche? Wenn sie darum bat? Sie sollte den Mann an Ort und Stelle zu Asche verbrennen!
    Abrupt wurde sie sich der Gefühle bewusst, die durch den Bund mit Birgitte kamen. Ihre widergespiegelte Wut vereinte sich mit der Birgittes, sprang von Birgitte zu ihr und wieder zurück, nährte sich und wuchs. Birgittes Messerhand zitterte vor Verlangen zu werfen. Und sie? Sie war voller Wut! Nur noch eine Spur mehr und sie würde Saidar entfesseln.
    Sie rang den Zorn mit einer bewussten Anstrengung zu einer trügerischen Ruhe nieder. Einer brodelnden Ruhe. Sie schluckte und kämpfte um einen gleichmütigen Tonfall. »Die Garde wird jeden Tag zu einem Besuch vorbeikommen, Meister Taim.« Und sie hatte keine Ahnung, wie sie das bei diesem Wetter bewerkstelligen wollte. »Vielleicht komme ich auch selbst, zusammen mit ein paar Schwestern.« Falls Taim der Gedanke störte, Aes Sedai in seiner Schwarzen Burg zu haben, ließ er es sich nicht anmerken. Licht, sie versuchte hier,

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