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Das Herz Des Winters

Das Herz Des Winters

Titel: Das Herz Des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Festmahl! Ihr Mund sehnte sich nach jedem Bissen.
    Während sie einen Mund voll Käse kaute, verknotete sie den letzten Stiefelriemen, stand auf und glättete das Gewand. Als sie nach mehr Brot griff, holte eine der Frauen, die Gold trugen - sie war pummelig, unscheinbar und hatte einen müden Blick -, aus dem Sack über ihrer Schulter einen der Gürtel aus Goldgeflecht. Falle schluckte hastig und trat zurück. »Ich möchte lieber keinen haben, vielen Dank.« Sie hatte das ungute Gefühl, dass es ein Fehler gewesen war, diese Schmuckstücke als unwichtig zu betrachten.
    »Es spielt keine Rolle, was du willst«, erwiderte die Pummelige müde. Ihr Akzent war amadicianisch und gebildet. »Du dienst jetzt der Lady Sevanna. Du wirst tragen, was man dir gibt, und tun, was man dir sagt, oder man wird dich bestrafen, bis du deinen Irrtum einsiehst.«
    Ein paar Schritte entfernt wehrte Maighdin die Domani ab und weigerte sich, den Kragen anlegen zu lassen. Alliandre wich mit erhobenen Händen und einem entsetzten Gesichtsausdruck vor dem Mann mit dem Goldgeflecht zurück. Er hielt ihr einen der Gürtel entgegengestreckt. Glücklicherweise sahen sie beide Falle an. Vielleicht hatten die Prügel im Wald doch etwas Gutes bewirkt.
    Faile atmete mühsam aus und nickte ihnen zu, dann erlaubte sie der pummeligen Gai'schain, ihr den breiten Gürtel anzulegen. Mit ihr als Vorbild ließen die beiden anderen die Arme sinken. Für Alliandre schien es ein Schlag zu viel zu sein; sie stand da und starrte ins Leere, während man ihr Gürtel und Kragen anlegte. Maighdin gab sich alle Mühe, die schlanke Domani mit einem finsteren Blick zu durchbohren. Faile versuchte aufmunternd zu lächeln, aber das Lächeln fiel ihr schwer. Für sie klang das Zuschnappen des Kragenverschlusses wie die Verriegelung einer Kerkertür. Gürtel und Kragen konnte man genauso leicht wieder ablegen, wie sie angelegt worden waren, aber Gai'schain, die der Lady Sevanna dienten, würden bestimmt genau beobachtet. Eine Katastrophe jagte die nächste. Von diesem Augenblick an musste es besser werden. Es musste einfach.
    Kurz darauf trampelte Falle zusammen mit einer stolpernden, wie betäubt dreinblickenden Alliandre und einer murrenden Maighdin auf unsicheren Beinen durch den Schnee. Sie waren von Gai'schain umgeben, die Lasttiere führten, auf den Rücken große, zugedeckte Körbe transportierten und beladene Karren zogen, die man auf Holzschlitten geschnallt hatte. Die Wagen waren ebenfalls auf Schlitten oder Kufen gesetzt; die Räder hatte man oben auf der schneebedeckten Fracht befestigt. Die Shaido mochten keine Erfahrung mit Schnee haben, aber sie hatten gelernt, wie man darin reisen musste. Weder Falle noch die beiden anderen mussten etwas tragen, allerdings hatte die pummelige Amadicianerin ihnen klar gemacht, dass sich das vom nächsten Tag an ändern würde. Wie viele Shaido sich auch immer in der Marschreihe befinden mochten, es hatte den Anschein, als wäre eine große Stadt unterwegs, wenn nicht sogar eine Nation. Kinder bis zum Alter von zwölf oder dreizehn fuhren oben auf den Karren und Wagen, aber jeder andere ging zu Fuß. Alle Männer trugen den Cadin'sor, aber die meisten Frauen trugen Röcke und Blusen und Schals wie die Weisen Frauen, und die meisten Männer trugen nur einen einzigen Speer oder auch gar keine Waffen und sahen weicher als die anderen aus. Weich bedeutete, dass sie Steine darstellten, die weicher als Granit waren.
    Nachdem die Amadicianerin gegangen war, ohne ihren Namen verraten oder wesentlich mehr gesagt zu haben als gehorcht oder werdet bestraft, wurde sich Falle bewusst, dass sie Bain und die anderen im Schneegestöber aus den Augen verloren hatte. Niemand unternahm den Versuch, sie an einem bestimmten Ort festzuhalten, also marschierte sie von Alliandre und Maighdin be gleitet müde die Kolonne entlang. Die Hände gefaltet in den Ärmeln zu halten machte das Gehen sehr schwer, vor allem, wenn man sich durch tiefen Schnee bewegen musste, aber es hielt sie warm. Zumindest wärmer als die Alternative. Der Wind sorgte dafür, dass sie ihre Kapuzen hochgeschlagen behielten. Trotz der goldenen Gürtel schenkte kein Gai'schain und auch kein Shaido ihnen einen zweiten Blick. Obwohl sie die Marschreihe ein Dutzend Mal oder sogar noch öfters abschritten, blieb ihre Suche erfolglos. Überall gingen Leute in weißen Gewändern, sogar mehr als ohne, und ihre Gefährtinnen hätten unter jeder der tiefen Kapuzen stecken können.
    »Wir

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