Das Herz einer Frau
nahm ihre Hand. „Ein anderes Mal gern. Bull hat gesagt, dass er dir um halb acht beim Umzug hilft. Das ist in weniger als einer Stunde.“
Sie hatte ein Pflaster um den Zeigefinger. Als er nach der anderen griff, sah er, dass sich auch daran zwei befanden. Er runzelte die Stirn.
Ashley bezog es auf ihre gesplitterten Nägel. „Sie sehen schlimm aus, was?“
murmelte sie und wollte ihre Hände aus seinen ziehen.
„Nicht.“ Sein Mund wurde schmal. „Kratzer oder Blase?“
„Das rechts ist ein Splitter.“
„Kannst du ihn nicht herausziehen?“
„Ich bin Rechtshänder und konnte ihn mit der Pinzette nicht richtig zu fassen bekommen.“
„Wo ist sie?“
Der Duft von Seife, Citrus und dem Waschmittel in seinem frischen TShirt stieg ihr in die Nase. Trotz der Klimaanlage fühlte sie seine Wärme. „Wo ist was?“
„Die Pinzette.“ Die Falten an seiner Stirn vertieften sich, als er ihre Hand genauer betrachtete. „Wie lang hast du den Splitter schon?“
„Ein paar Tage. Und die Pinzette ist im Bad. In meiner Kosmetiktasche“, fügte sie hinzu, während er sie bereits dorthin zog.
Ashley holte sie heraus. Der Splitter tat nicht weh, solange sie mit dem Finger nichts berührte – was sich bei der Arbeit nicht vermeiden ließ. Sie wäre froh, ihn endlich loszuwerden.
Das Licht im Bad war nicht das beste, aber es würde reichen. Als Matt sich gegen das Waschbecken lehnte, schienen seine Schultern die Hälfte des winzigen Raums auszufüllen. Er zog sie zwischen seine gespreizten Beine.
Als er vorsichtig das Pflaster löste, nahm Ashley die gerötete Haut darunter kaum wahr.
Viel interessanter waren seine muskulösen Oberschenkel, die Konzentration in seinem markanten Gesicht und die Zärtlichkeit seiner großen, kräftigen Hände.
Was für ein erstaunlicher Mann, dachte sie, als er den Holzsplitter aus ihrem Finger zog. Ein Mann, der sich nach oben gekämpft hatte und diejenigen nicht vergaß, die es ihm ermöglicht hatten. Ein Mann, nach dessen Berührung sie sich zu sehnen begann.
Je mehr sie über ihn wusste, desto mehr fühlte sie sich von ihm angezogen, desto bewusster wurde ihr jedoch auch, wie falsch er für sie war. Noch vor wenigen Minuten hatte er klar gemacht, dass er nicht so leben wollte wie sie.
Dass er es hassen würde, ständig erkannt, fotografiert und angesprochen zu werden.
Ihr Blick fiel auf eine hakenförmige Narbe an seinem Daumen. Die Nagelhaut darüber war verfärbt.
Folie knisterte, als er ein frisches Pflaster auswickelte. „Halt mal.“ Er gab es ihr und strich Wundsalbe darauf, bevor er es vorsichtig um ihren Finger wickelte.
Sie berührte den Bluterguss an seinem Daumen. „Was hast du gemacht?“
„Ihn mit dem Hammer getroffen.“
„Autsch“, entführ es ihr.
„Berufsrisiko“, sagte er. „Ich bin es gewöhnt. Du nicht.“ Er hielt ihre Hand hoch, damit sie sie betrachten konnte. „Was ist mit deinem Nacken?“
Sie schien gar nicht gemerkt zu haben, dass sie ihn sich schon wieder rieb. „Er schmerzt nur vom dauernden nach oben Sehen. Berufsrisiko“, fügte sie lächelnd hinzu.
Sein Blick zuckte zu ihrem Mund. Bevor er dort verweilen konnte, drehte er sie um und schob die Hände unter ihr Haar, um mit den Daumen links und rechts der Wirbelsäule nach unten zu streichen.
„Tut es hier weh?“ fragte er.
Es tat so gut, dass ihre Knie fast nachgaben.
Sie holte tief Luft und widerstand der Versuchung, sich bei ihm anzulehnen.
„Auch.“
„Wo noch?“
„So ziemlich überall.“
Sie hörte ihn schmunzeln. „Kein Wunder. Mich wundert nur, dass du es zugibst.“
„Wirfst du mir wieder vor, störrisch zu sein?“
„Nicht störrisch.“ Ihr Haar war seidig und duftete nach Shampoo. „Stark.“
Er fühlte, wie sie unter seinen Händen erstarrte.
„Das wäre ich gern“, sagte sie leise. „Aber ich bin es nicht. Ich tue nur so.“
Er massierte ihre verspannten Schultern. „Wenn man lange genug so tut, wird man es. Hör auf, dich zu unterschätzen, Ashley. Du bist schon stark.“
Sie drehte sich zu ihm um.
Es ist nicht fair, dachte Ashley. Wenn sie mit diesem Mann zusammen war, hatte sie das Gefühl, nicht mehr so sein zu müssen, wie alle anderen es von ihr erwarteten. Bei ihm konnte sie einfach nur… sie selbst sein.
Sie legte eine Hand an seine Brust. „Wenn ich wirklich stark wäre, würde ich jetzt gehen.“ Sie fühlte seinen Herzschlag. „Aber ich will es nicht.“
Seine Finger hörten auf sich zu bewegen. Er
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