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Das Herz kennt die Wahrheit

Das Herz kennt die Wahrheit

Titel: Das Herz kennt die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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Verzweiflung sah sie zu Ambrosia hinüber.
    "Genau", schaltete diese sich ein. "Wir haben lediglich auf die Ähnlichkeit zwischen Gryf und Gray hingewiesen. Und als wir auf Gryfs Haar zu sprechen kamen, meinte Edwina, ein Haarschnitt würde nichts ändern. Und dann bestand sie darauf, dass sie Recht habe, und setzte ihren schönen Perlmuttkamm, den du immer so bewundert hast, gegen Bethanys blaue Lieblingsschärpe."
    "Damit wart ihr doch wohl nicht einverstanden?" Darcy stemmte die Hände in die Hüften und wandte sich an Bethany.
    Ihre Schwester täuschte ein verzweifeltes Seufzen vor. "Es ist nicht mehr zu ändern. Kane hat versprochen, mir bei seinem nächsten Aufenthalt in London eine neue Schärpe zu kaufen."
    Darcy schüttelte den Kopf. "Wie könnt ihr nur so dumm sein und in Edwinas Falle laufen?"
    Sanft berührte Bethany sie am Arm. "Mach dir keine Sorgen, Darcy. Es war eine törichte Wette. Wir haben es nicht böse gemeint."
    Wie zufällig griff Ambrosia in ihre Tasche und holte einen Kamm und eine Schere hervor. "Ich lasse diese Utensilien auf deinem Nachttischchen, falls du dich entschließen solltest, Edwinas Wette anzunehmen."
    Darcy bedachte ihre Schwestern mit finsteren Blicken, und die beiden hielten es für besser, das Schlafgemach eilends zu verlassen.
    "Nun, was denkst du?" wisperte Bethany, als sie die breite, gewundene Treppe hinuntergingen.
    Ambrosia konnte sich eines Lächelns nicht erwehren. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Darcy jemals eine Herausforderung ablehnen wird. Insbesondere wenn sie glaubt, sie stammt von Edwina."
    "Genau. Das hast du dir trefflich ausgedacht, Ambrosia."
    Ihre Schwester lächelte. "Danke."
    Die beiden Verschwörerinnen konnten ihr Kichern kaum unterdrücken.
     
    "Schläft Whit?" Darcy schaute auf, als sich die Tür zum Schlafgemach öffnete.
    Gryf nickte. "Er hatte schon die Augen zu, bevor er richtig im Bett lag. Ich denke, die frische Luft hat ihn müde gemacht." Er durchquerte den Raum, schlang die Arme um Darcys Taille und zog sie an sich. "Morgen werde ich mich bei ihm bedanken. Wir haben jetzt mehr Zeit füreinander."
    Zärtlich strich er ihr über die Arme, bis er verwundert ihre Hand hochhielt. "Was ist das? Eine Schere? Hattest du vor, mir das Herz herauszuschneiden?"
    "Nein, nicht dein Herz, Liebster. Ich wollte dir die Haare schneiden."
    "Du willst mir die Haare schneiden?" wiederholte er verdutzt. Ein zartes Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er sich vorstellte, wie ihre Finger durch sein Haar streichen würden. "Hat das in deiner Familie Tradition?"
    "So könnte man sagen." Fragend blickte sie ihn an. "Du hast nichts dagegen?"
    Er zuckte mit den Schultern. "Wenn du mir unbedingt die Haare schneiden willst, dann werde ich mich nicht dagegen sträuben."
    Erleichtert atmete sie auf. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hatte sie mit einem wenig erfreulichen Wortwechsel gerechnet. "Zuerst solltest du allerdings dein Hemd ablegen."
    Während er sich des Hemdes entledigte, betrachtete sie seine breiten Schultern und den kraftvollen Rücken. Sie war immer wieder aufs Neue überrascht, wie kräftig und wohlgestaltet sein Körper war. Auch die aufflackernde Hitze in ihrem Innern war ihr bei diesem Anblick inzwischen vertraut.
    Sie breitete mehrere Handtücher auf dem Boden aus und stellte dann einen Stuhl so darauf, dass er einem hohen Spiegel gegenüberstand. Als Gryf Platz nahm, legte sie ein weiteres Handtuch um seine Schultern.
    Darcy griff nach einem Kamm und fuhr damit durch Gryfs dunkles Haar. Es war die sinnlichste Empfindung, die sie je erlebt hatte, und sie löste ein verführerisches Kribbeln in ihr aus, das sie von den Fingerspitzen bis zu ihren Zehen spürte.
    Während sie mit dem Kämmen beschäftigt war, konnte sie spüren, dass er jede ihrer Bewegungen in dem Spiegel beobachtete.
    "Wie viel beabsichtigst du abzuschneiden?" fragte er plötzlich.
    Sie zuckte mit den Schultern. "Die Entscheidung überlasse ich dir. Sag mir einfach, wenn du denkst, dass die Länge dir zusagt."
    "Einverstanden." Er schaute zu, wie sein dunkles Haar auf die Handtücher zu seinen Füßen fiel.
    Anfangs waren ihre Bewegungen noch etwas linkisch und zaghaft. Doch nach wenigen Augenblicken fasste sie mehr Selbstvertrauen. Je mehr sie abschnitt, desto kühner wurde sie, bis ihre Finger flink durch sein Haar strichen und die Schere unaufhörlich im Spiegelglas aufblitzte.
    Gryf musste in sich hineinlachen. "Ich habe den Eindruck, du findest Gefallen daran, meine

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