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Das Herz kennt die Wahrheit

Das Herz kennt die Wahrheit

Titel: Das Herz kennt die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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sie sei zufrieden, da sie sich Gryfs Liebe sicher war. Doch er hatte sie gewarnt, dass er ihr keine Versprechungen machen könnte. Nicht, solange er sein Gedächtnis nicht wiederfand. Aber tief in ihrem Herzen spürte sie, dass sie mehr wollte. Sie wollte das haben, was ihren Schwestern zuteil geworden war. Ein Versprechen. Eine tiefe Bindung. Die Aussicht auf immer währende Liebe.
    Darcy begann, den Karren mit dem schlafenden Jungen zurück zum Haus zu ziehen. Plötzlich spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter, fuhr herum und sah in das Antlitz ihres Geliebten.
    "Du hast heute Morgen so warm und lieblich ausgesehen, als ich fortmusste", gestand er ihr mit einem Lächeln.
    Sie erwiderte das Lächeln. "Mir wäre wärmer gewesen, wenn du bei mir geblieben wärst."
    "Du glaubst gar nicht, wie sehr ich versucht war, genau das zu tun." Liebevoll umfasste er ihr Gesicht und verlor sich in ihren blauen Augen. Dann blickte er auf den schlummernden Jungen. "Es scheint so, als hätten wir ihn ermüdet."
    "Ja", entgegnete sie lachend. "Die frische Luft allein macht ihn schon müde. Aber es tut so gut, wieder Farbe in seinen Wangen zu sehen."
    "Allerdings. Obgleich ich gestehen muss, dass mir die Farbe in deinen Wangen ebenfalls zusagt." Leidenschaftlich küsste er sie und genoss die Süße ihrer Lippen, bevor er sich von ihr löste und zurück zum Schiff ging.
    Wie verzaubert schaute sie ihm nach und fragte sich im Stillen, wie es möglich war, dass ein einziger Kuss von ihm ausreichte, um die Welt in bunten Farben erscheinen zu lassen. Sogar die spärliche Wintersonne kam ihr in diesem Augenblick wärmer vor.
    Leichten Herzens zog sie den Karren weiter hinter sich her, während sie sich bereits ausmalte, was sie später in der Nacht tun würden, wenn sie allein wären.
     
    "Warte, Libby." Ambrosia und Bethany trafen die kleine Dienstmagd im oberen Stockwerk an und nahmen ihr den Stapel Bettwäsche ab.
    "Wir kümmern uns darum", versicherte Bethany ihr.
    Nachdem die Dienstmagd fort war, warfen die Schwestern sich ein verschwörerisches Lächeln zu, bevor sie an Darcys Zimmertür klopften. Als ihre jüngste Schwester öffnete, traten die beiden ein und halfen ihr beim Bettenmachen.
    "Wo ist Libby?" fragte Darcy und begann, die Kissen neu zu beziehen.
    "Sie hat dieser Tage so viel zu tun, während Riordan und ich darauf warten, dass unser Haus endlich fertig wird." Ambrosia bezog das Bett mit einem frischen Laken.
    Bethany stand auf der anderen Seite des Bettes und zog das Laken glatt. "Ganz zu schweigen davon, dass Kane, Noah und ich beinahe mehr Nächte hier als in Penhollow Abbey verbringen."
    "Arme Libby. Mistress Coffey tut mir auch schon Leid. Und jetzt mache ich ihnen noch mehr Arbeit, weil ich Gryf und Whit mit nach Hause gebracht habe."
    "Es beschwert sich ja keiner", antwortete Bethany. "Im Grunde glaube ich, dass Mistress Coffey es im Stillen genießt, uns alle um sich zu haben. Jedenfalls weiß ich, dass Großvater sich sehr freut." Ambrosia machte einen Schritt zurück, um das frisch bezogene Bett zu bewundern. Dann trat sie ans Fenster und beobachtete einen Moment lang die Arbeiter auf der "Undaunted".
    Schließlich wandte sie sich ihrer jüngsten Schwester zu. "Ich bin froh, dass du in den letzten Tagen so glücklich aussiehst, Darcy. Nach der Nachricht von Grays Unfall fürchteten wir schon, dich nie wieder lächeln zu sehen."
    "Ja, ich bin glücklich", bekräftigte Darcy und schüttelte die Kissen auf. Als sie sich umdrehte, bemerkte sie, dass ihre Schwestern sie genau beobachteten. "Was habt ihr?"
    "Es ist nur …" Hilfe suchend schaute Bethany zu ihrer älteren Schwester hinüber, fuhr dann aber fort: "Jetzt, da Gryfs Wunden verheilen, haben wir den Eindruck, dass er Gray mehr denn je ähnelt."
    "Bethany, bitte …", entgegnete Darcy verdrossen.
    Doch die Schwester überhörte ihre Einwände. "Lass mich bitte ausreden, Darcy. Dass er sich den Bart abgenommen hat, war ein Anfang. Aber wir beide denken, die Verwandlung wäre vollkommen, wenn du ihm die Haare schneiden könntest. Natürlich können wir uns auch irren. Und in diesem Fall hätte Edwina gewonnen."
    "Wobei hätte Edwina gewonnen?" wiederholte Darcy ungläubig. Argwöhnisch ließ sie den Blick zwischen Ambrosia und Bethany hinund herwandern. "Was für eine Wette habt ihr mit dieser aufgeblasenen Gans abgeschlossen?"
    "Bitte, Darcy", versuchte Bethany ihre Schwester zu beschwichtigen. "Wir haben es doch nicht böse gemeint …" Mit gespielter

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