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Das Herz meines Feindes

Das Herz meines Feindes

Titel: Das Herz meines Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rexanne Becnel
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bereit. Du hast mich dazu gezwu n gen«, er innerte sie ihn in schneidendem Ton.
    »Vielleicht warst du zu Anfang nicht bereit. Aber später… « Seine Finger bewegten sich zärtlich durch ihr Haar. »Und jetzt sind wir verheiratet. Sag mir, Lily, kommst du zu mir als willige Ehefrau?« Seine Augen hielten die ihren ge fangen, und sie konnte den Bann nicht brechen.
    »Ich… Ich wollte dich nicht heiraten«, erinnerte sie ihn, und in ihren traurigen Augen glomm ein herausfordernder Funke.
    »Das hast du mir überdeutlich klargemacht.« Seine Stim me klang leicht amüsiert. »Aber jetzt sind wir verheiratet. Kommst du bereitwillig zu mir?«
    Sie war sich bewusst, dass seine Hand in ihrem Haar sich nicht mehr bewegte. Sie hielt den Atem an, als sie über eine Antwort nachdachte. Sie erkannte, dass dies der wahre Au genblick ihres Gelübdes war. Die Zeremonie am Nachmittag hatte jedem bewiesen, dass sie verheiratet waren. Aber ihre Antwort jetzt würde ihm sagen, ob sie es auch akzeptierte.
    Ein solches Versprechen lief allem zuwider, was sie für das Haus der Colchesters empfand. Sie konnte jede Unge rechtigkeit, die sie den Menschen von Orrick angetan hatten, aufzählen, jede Beleidigung, jeden heimtückischen Schlag. Ob es überhaupt Hoffnung für eine Ehe gab, die auf diese Weise begonnen wurde? Ihr Vater glaubte eindeutig, dass es Hoffnung gab. Aber sie glaubte es nicht. Es sei denn… sie musste. Aber jetzt?
    Lilliane suchte in seinem Gesicht nach einer Antwort. Er war ihr ein Rätsel. Hart wie Stahl, furchteinflößend und von Narben gezeichnet. Er hatte sie zu Tode erschreckt, sie einge schüchtert und bedroht. Er hatte sie wie ein verängstigtes Häschen gejagt und sie dann in sein Bett gezwungen.
    Aber er hatte sie nicht vergewaltigt.
    Heiß wallte das Blut durch ihre Adern, wenn sie daran dachte, was er mit ihr getan hatte, aber man konnte es nicht als Vergewaltigung bezeichnen.
    Schließlich senkte sie den Blick doch. Ihr einwill i gendes Nicken war kaum wahrnehmbar, aber sie wusste, dass er es gesehen hatte. Wieder spürte sie die Bewegung seiner Hände in ihrem Haar, aber diesmal ließ er seine Handfläche in ihren Nacken gleiten. Mit kaum spürbarem Druck veranlasste er sie, sich näher zu ihm hinabzubeugen, und neigte ihr Gesicht dem seinen entgegen.
    Lilliane war unter seiner sicheren Berührung wie verstei nert. Mit jedem flüchtigen Streicheln, jeder flinken Liebkosung erwachte ihr Leib stärker zum Leben trotz ihres bewus sten Wunsches, es nicht dazu kommen zu lassen.
    Ihre Augen waren fest geschlossen, als ob sie ihre Unter werfung unter diesen Mann – ihrem Feind, ihrem Ehemann –aus ihrem Bewusstsein ausschli e ßen wollte. Aber so leicht ließ Corbert sie nicht entkommen.
    »Öffne deine Augen.« Seine Lippen liebkosten sanft zu nächst ein Lid, dann das andere. »Öffne deine Augen und sieh mich an, Lily.«
    Im Kerzenlicht schimmerten seine Augen tiefgrau, fast schwarz. Doch immer noch konnte Lilliane kleine Punkte aus Silber und Gold in ihrer durchdringenden Tiefe erkennen. Und seinen besitzergreifenden Blick, der ihr den Atem raubte.
    Er zog ihren Kopf herab und fing ihre Lippen in einem Kuss, der ihre Sinne in einen Strudel der Verwirrung stürzte. Ihr war schwi n delig, sie hatte das Gefühl, in die Tiefe zu stürzen, und doch war sie nicht sicher, ob sie von ihm hinab gezogen wurde oder ob es eher umgekehrt war. Dann rollte er sich geschickt über sie, so dass er auf ihr zu liegen kam, ihr Kopf ruhte noch immer in seiner Hand, ihre Lippen hingen noch immer aneinander.
    Lillianes Arme waren zwischen ihren beiden Leibern ge fangen, und ihre Hände pressten sich gegen die warme Haut seiner nackten Brust. Sie hätte ihn von sich fortstoßen sollen, dachte sie, als ihre Lippen sich unter den seinen teilten. Es war nicht richtig, dass sie sich dermaßen nach dieser schwü len, alles verschlingenden Empfindung sehnte. Aber als sei ne verlockende Zunge ihre empfindsamen Mundwinkel ent lang glitt und dann wie flüssige Bronze in die seidigen Tiefen ihres Mundes drang, waren alle Gedanken an Widerstand verflogen.
    Ihre Finger pressten sich noch immer gegen seine Brust, aber jetzt versuchten sie nur noch, seine Wärme in sich aufzunehmen, und nicht mehr, ihn von sich zu stoßen. Sie spür te die harten, gekräuselten Haare auf seiner Brust, den har ten, muskulösen Bauch, der sie auf ihr Lager zwang, und die eise n harten Schenkel, die nun zwischen ihren eigenen entblößten Beinen ruhten. Auch

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