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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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er ihr nicht verzeihen, dass sie ihn beinahe an einen Totenflieger verfüttert hätte.
Antara kniete sich zu ihr und bettete Liliths Kopf auf ihren Schoß. Sie hatte Tränen in den Augen und flüsterte: »Du dummes Mädchen. Ich dachte schon, ich würde dich nie wieder sehen. Bist du denn völlig verblödet, einem Totenflieger entgegen zu rennen? Und mit wem hast du da eigentlich geredet. Bekommt dir die Sonne nicht?«
Jolan wirkte bei Weitem nicht so besorgt, eher verärgert und ratlos. »Wieso hat er dich und deinen Diamanten verschont?«
»Verschont?« Lilith richtete sich ächzend auf und ihr tat jeder Knochen im Leib weh. »Das nennst du verschont?« Demonstrativ hielt sie ihm ihren Stein entgegen, der nur noch wie ein gewöhnlicher Kiesel aussah, so grau und staubig wirkte er.
»Trotzdem«, beharrte Jolan misstrauisch. »Niemand entkommt zwei Mal einem Totenflieger.«
»Was willst du damit sagen?« Lilith merkte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss und ihre Wangen aufglühen ließ. Sie hatte sein ständiges Misstrauen genauso satt, wie sie die ganzen zweifelnden Blicke satthatte, die man ihr immer wieder heimlich zu warf, als wäre sie ein tollwütiger Hund, bei dem man nur noch darauf wartete, dass er sein wahres Gesicht zeigen und über alles und jeden herfallen würde.
»Dass es sehr seltsam ist, mehr nicht.«
»Jolan«, zischte Antara wütend. »Du siehst doch, wie schlecht es ihr geht, oder?«
Eine blonde, große Frau trat neben Jolan. Es war Marica. Eine breite, muskulöse Frau mit dunklen Augen und einem schmalen Mund. Ihre besten Jahre waren schon vorbei, dennoch war sie eine auffallende Schönheit. Ihre Haare trug sie lang und offen, an den Ohrläppchen baumelten zwei dunkelblaue Steine, die von derselben Farbe wie ihr Juwel waren.
Sie war die Mutter von Rika und strahlte, wie Lilith fand, die gleiche Falschheit aus, wie ihre Tochter.
»Jolan hat recht, es mag Zufälle geben, aber sie häufen sich bei dem Mädchen schon recht oft. Woher sollen wir nicht wissen, dass sie mit den Totenfliegern unter einer Decke steckt?«
Die Umstehenden murmelten und wechselten verstohlene Blicke.
Antara stemmte ihre Fäuste in den Sand und funkelte Marica herausfordernd an. »Und ihren Diamanten? Den hat sie nur zum Spaß von diesem Biest misshandeln lassen?«
Marica fuhr sich mit der Zunge über ihre Lippen und zuckte nur mit ihren Schultern. »Das könnte auch ein Ablenkungsmanöver sein.«
Wieder ging ein unüberhörbares Raunen durch die Menge und Lilith musste hilflos mit ansehen, wie Marica immer mehr Anhänger fand, die ihr zustimmten.
»Du! « Antara wollte aufbrausen, doch Lilith legte schnell ihre Hand auf den braungebrannten Arm ihrer Freundin. Die kleinen, blonden Härchen kitzelten sie an der Handfläche, als sie Antara beschwichtigend über den Arm fuhr. » Es ist schon gut, Antara.« Sie stand auf und schritt an Marica vorbei. »Manche Diamantaner sind nur glücklich, wenn sie ihre Macht an anderen demonstrieren können.«
Marica packte sie grob an ihrem Ärmel und riss sie zu sich heran. Sie war ein Kopf größer als Lilith und beugte sich drohend über sie. »Was willst du damit sagen?«, grollte Marica aufgebracht.
Jolan ging dazwischen und wollte Lilith aus Maricas Griff befreien, doch die Kriegerin war nicht mehr zu bremsen und stieß Jolan kurzerhand zur Seite und in den Sand hinein.
Stille trat ein, als Jolan unsanft auf dem Boden landete. Alle hielten erwartungsvoll die Luft an, selbst Marica, der plötzlich bewusst wurde, wen sie da so unverschämt zu Boden befördert hatte.
Lilith konnte sich eine gewisse Genugtuung nicht verkneifen, als sie Helens gestammelte Entschuldigung hörte.
Jolan rappelte sich auf. Alle warteten immer noch auf eine Reaktion von ihm, doch er klopfte sich nur den Sand aus seinen Kleidern und sagte dann zwar ruhig, aber dennoch ein wenig ungehalten: »Jeder geht zu seinem Kenja, denn wir werden jetzt los reiten. Weitere Angelegenheiten oder etwaige Anschuldigungen werden wir später klären.«
Marica trat mit einem knallroten Kopf zu ihm und kratze sich verlegen an ihrem Ohr herum. »Ich habe ...«, begann sie stotterten.
»Wohl vergessen, welche Position dir zusteht«, beendete Jolan ihren Satz kühl und seine Körperhaltung drückte Verachtung aus.
Doch bevor Lilith dazu kam Jolan zu danken, ertönte ein dumpfer Schrei über die Ebene: »Sucher! Die Sucher kommen!«

Wem der Schlüssel gehört

Alrruna saß auf dem luxuriösen Bett aus Kirschholz und wartete. Die warme

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