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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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und richtete sich auf.
Sie hörte seine Schritte und wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht und ging stumm - nun in einem angemessen Tempo - weiter. Er machte keine Anstalten, die unangenehme Stille zu durchrechnen, sondern lief schweigend hinter ihr her.
Sie quetschten sich durch den Erdgang, der von Diamantensplittern beleuchtet wurde. Immer wenn Lilith an einem Splitter vorbei kam, summte ihr Diamant auf und die Splitter funkelten hell zurück. Aber Lilith schenkte dem keine Beachtung, zu sehr war sie damit beschäftigt, Barrn zu ignorieren und zeitgleich nach den passenden Worten zu suchen, die das unselige Schweigen beenden könnten. Sie versuchte es mit dem einfachsten Satz, der ihr einfiel. »Es tut mir leid.« Wie oft hatte sie jenen Satz nun schon gesagt?
Ein Murren hinter hier erscholl, ein wenig freundlicher als zuvor, aber immer noch eingeschnappt und übellaunig. Sie zuckte mit den Schultern, sie hatte es probiert. Sollte er doch schmollen.
Der Gang machte eine Biegung und Lilith musste ihre Hand über ihre Augen legen, da sie von einem hellen Licht geblendet wurde. Sie blieb stehen und erstarrte. Ein warmer Körper prallte unvermittelt von hinten gegen sie und sie stolperte ein paar Schritte vorwärts. Sie fluchte, als sie sich gerade noch an Barrns Hemd festhalten konnte und es ihm beinahe vom Leib riss.
Im ganzen Raum standen Kisten, in denen eingerollte Leichen von Dämonenkindern lagen.
Lilith ging mit wackligen Beinen zu einer dieser Kisten und griff mit klammen Fingern hinein. Sie hob den zerfallenen Stein hoch, der auf der Brust des Mädchens gelegen hatte und er zerbröselte in ihren Fingern zu Staub.
Barrn war stumm hinter sie getreten und legte seine Hände auf ihre Schultern. Sie zitterte am ganzen Leib, als sie zu der nächsten Kiste eilte, in der Hoffnung eins der Kinder noch lebend vorzufinden. Aber ihr Wunsch wurde nicht erhört.
Als sie auch in der letzten Kiste nur noch ein totes Kind vorfinden konnte, ballte sie ihre Hände. Ihr Juwel kreischte auf und die Überreste der anderen Diamanten glühten gespenstisch, bevor sie im Nichts verschwanden.
»Sie werden leiden«, schrie Lilith und rannte achtlos an Barrn vorbei, der sorgenvoll die verglühenden Reste der Steine betrachtete. »Warte, Lilith.«
Aber sie achtete nicht auf seine Worte, sondern hetzte durch die nächste Tür und blieb leichenblass stehen. Vor ihr lagen zwei Wachen mit heruntergelassenen Hosen auf einer gefesselten Dämonin.
Der Anblick der geschundenen Frau zeriss ihr das Herz und den letzten dünnen Faden ihrer Selbstbeherrschung. Ihr Stein zerfleischte die Juwelen der Männer, bevor jene überhaupt begreifen konnten, was geschah. Ihrer Diamanten beraubt taumelten sie ein paar Schritte und brachen dann tot zusammen.
Mit bebenden Fingern versuchte Lilith die Knoten der Fesseln zu lösen, aber sie rutschte immer wieder an den Seilen ab. Barrn ließ sich in die Hocke sinken und schob ihre Hände zur Seite. »Lass es mich machen, Kleine.«
Er zerschnitt mit seinem Schwert die Stricke und reichte der verletzten Frau seine Hand, die wie Espenlaub zitterte. Gehetzt sprang die Dämonin auf und hätte beinahe Lilith umgeworfen.
Barrn bückte sich und zerrte einem der Toten den Mantel von seinen Schultern und reichte ihn der Dämonin.
Lilith sah Barrn dankbar an, bevor sie sich an die Frau wandte. »Warst du die Einzige oder sind noch andere Dämoninnen hier?«
Die Frau schüttelte ihren Kopf und zeigte auf eine dunkle Tür, die in einem Steingang mündete. »Dort sind die anderen Frauen. Ich war ihnen nicht stark genug, daher haben sie mich den Männern überlassen, die nur ein schwaches Juwel haben, damit sie sich mit mir amüsieren können, bevor sie mich töten.«
Lilith ruckte herum und nickte Barrn entschlossen zu, dann ging sie zur Tür und legte ihre Hand auf den Knauf. Sie hatte schreckliche Angst vor dem, was sie dort drinnen erwarten würde, aber jetzt war es zu spät, um umzukehren. Sie öffnete die Pforte einen Spaltbreit, sodass sie und Barrn in den nächsten Raum hinein schauen konnten. Während der Steinlose verbissen ausatmete, blieb Lilith der Schrei in der Kehle stecken. Dort im Zimmer standen vier Männer neben einer festgebundenen Dämonin, an der sich ein weiterer Krieger verging. Die Umstehenden johlten, feuerten den Vergewaltiger an und versetzten der Frau Fußtritte.
Lilith wollte sich sofort auf die Männer werfen, aber Barrn hielt sie eisern fest. Sie zappelte und der Steinlose japste hinter ihr.

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