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Das Herz Von Elowia

Das Herz Von Elowia

Titel: Das Herz Von Elowia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Black
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zurück. »Aber hinter uns ...«
»Psst«, unterbrach er sie ungehalten.
»Sind Sucher«, beendete sie ihren Satz ungerührt und verfehlte dabei die Wirkung nicht, die sie hatte erzielen wollen.
Barrn riss sein Ohr von der Tür und drehte seinen Kopf, um sich zu vergewissern, ob ihm Lilith nicht wieder einen Streich spielte. Doch als er die Raubkatze im Mondlicht auf den Mänteln der Sucher leuchten sah, stürmte er blitzartig in den Schuppen hinein und riss Lilith mit sich.
Er schnaufte auf und blickte sich im leeren Schuppen um. »Sie sind wirklich weg.«
Er verzog nachdenklich sein Gesicht und suchte den Boden nach verräterischen Spuren ab. Nach einigen Augenblicken schien er fündig geworden zu sein, denn ein verräterisches Funkeln schlich in seine Augen. »Hier«, raunte er. »Siehst du, hier ist das Stroh ein wenig verrutscht.«
Er kniete sich hin und fegte mit seiner Hand über den Boden. Jetzt konnte auch Lilith die feinen Kanten einer Falltür erkennen und sie beugte sich hinunter. Sie zerrten beide an den feinen Fugen und rissen sich die Nägel und Fingerkuppen ein, bis Liliths Hand auf einen dünnen Faden stieß. Verwundert zog sie daran und die Tür öffnete sich mühelos. Barrn und Lilith schauten fassungslos zuerst sich und dann ihre geschundenen Finger an.
Beide stöhnten sie auf.
Direkt unten der Luke konnte Lilith einen schmalen Gang erkennen, gerade breit genug, dass ein Mann sich hindurchzwängen konnte. Sie verzog ihren Mund und holte tief Luft, sie hasste enge Räume, dennoch sprang sie beherzt hinab und trat einen Schritt zur Seite, um Barrn genug Platz zu lassen, damit er ebenfalls hinunterklettern konnte. Barrn zögerte nicht lang und schwang sich, wie Lilith anerkennen musste, mit mehr Eleganz hinunter, als sie es getan hatte. Fast lautlos landete er auf seinen Füßen und sah sich neugierig um. »Ich glaube, wir sind auf der richtigen Spur. Hiervon wurde mir berichtet.«
Lilith wurde hellhörig. »Der Säufer?«
Barrn drängte sie weiter in den Gang hinein und schob sie vor sich her. »Nein, die Information mit dem geheimen Versteck hab ich von einem Sucher. Den Ort von dem Säufer.«
Lilith versuchte sich umzudrehen, doch sie wurde einfach vorwärts gedrückt. »Aber dann wissen die Sucher auch, wo sie uns finden werden?«
Sie spürte, wie der Druck in ihrem Rücken nachließ, seine Hände ruhten jetzt nur nach sachte auf ihrem Rückgrat. »Gut, lass mich den Satz anders ausdrücken: Auch ich habe meine Spitzel bei der REV.«
Er dirigierte sie weiter vorwärts. »Zufrieden?«, fragte er. »Oder möchtest du noch Name, Aussehen und Rang haben? Vielleicht kann ich euch ja bekannt machen: Lilith, Spitzel, Spitzel Lilith. Ja genau die Lilith, die Elowia vernichten wird.«
Lilith wurde still und Barrn räusperte sich verlegen, als er seinen Fehler bemerkte. »Entschuldigung«, brummte er und tätschelte dabei ihre Hüften. »Das wollte ich nicht sagen.«
Lilith starrte finster geradeaus, löste sich aus seinem Griff und ging festen Schrittes weiter. »Schon gut. Es ist ja die Wahrheit.«
»Nein es ist«, begann Barrn und versuchte sich aus der Schlinge zu ziehen, die er sich selbst gedreht hatte, doch Lilith drehte sich um und versetzte ihm einen Stoß vor die Brust, sodass er zurücktaumelte. »Es ist die Wahrheit. Verdammt es ist die Wahrheit. Was soll's?«
Ihr Juwel summte auf und weiße Funken rissen große Erdebrocken aus der Decke heraus. Barrn zog hustend das Hemd über seinen Mund. »Glaubst du«, krächzte er. »Dass es mir gefallen hat, als steinloser Sohn des Herrschers geboren zu werden? Meinst du, ich ich habe nicht auch mein Schicksal verflucht?«
Jetzt konnte Lilith die Wut in seinen Augen sehen, die sie selbst vor wenigen Augenblicken noch gespürt hatte. Sie drehte sich wieder um und stürmte blindlings weiter vorwärts, ohne darauf zu achten, ob der Krieger ihr folgte.
Das Zittern der Erde ließ zusammen mit dem Funkeln ihres Steins nach. Sie zweifelte nach ihrem Wutausbruch nicht mehr daran, dass man sie inzwischen entdeckt oder zu mindestens bemerkt haben musste. Aber ihr war es im Moment egal, sie wollte nur möglichst viel Abstand zwischen sich und Barrn bringen. Seine Worte waren nicht gerecht gewesen. Er würde sie schließlich nicht töten. Sie dagegen würde ihn töten und ihn danach vermissen.
Sie blieb stehen, stützte ihre Unterarme auf der erdigen Wand ab und verbarg ihren Kopf in ihrer Armbeuge. Verfluchter Scheißkerl. Sie schluckte den bitteren Kloß hinunter

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