Das Herz Von Elowia
Hand griffbereit auf den Knauf des Schwertes. Er nickte Lilith zu und sie folgten der Horde von betrunkenen Männern. Was sie eben noch verflucht hatte, erwies sich als wahrer Segen, die Männer waren vom Alkohol so benebelt, dass sie die knirschenden Schritte hinter sich nicht bemerkten. Sie und Barrn konnten den Männern fast ungestört folgen, nur dann und wann, wenn die Betrunkenen über ihre eigenen Füße stolperten und die Gruppe grölend und feixend zum Stehen kamen, huschten sie schnell in eine der zahlreichen Gassen des Dorfes.
Barrn kniff die Augen zusammen und flüsterte: »Wie sie es nur wagen können, hier so unbehelligt zu leben. Wo sind nur die Sucher?«
Lilith kniff ihm unsanft in die Hüfte und raunte: »Da sie uns auf den Fersen sind, wohl näher als dir lieb ist. Also wünsche sie dir nicht auch noch herbei.«
Er bleckte seine Zähne zu einem gehässigen Grinsen und das Weiß seiner Zähne funkelte im Mondlicht. »Ich wusste nicht, dass du so abergläubisch bist.«
Er flüsterte beschwörend: »Suche. Sucher. Sucher«, und weidete sich an ihrem säuerlichen Ausdruck.
Sie schlug ihm mit der flachen Hand in den Bauch und fauchte: »Du Idiot. Los folgen wir ihnen, du wolltest mir schließlich etwas zeigen, nicht wahr? Und wenn wir nicht herausfinden, wohin sie gehen, war alles umsonst.«
Plötzlich entstand in der kleinen Gruppe vor ihnen ein Tumult. Die Männer rissen ihre Schwerter aus den Hüllen und Lilith befürchtete schon, dass man sie entdeckt hätte, aber die Aufmerksamkeit der Männer galt einem Punkt in einer anderen Richtung.
»Sucher«, zischte einer der Männer. »Dahinten sind Sucher.«
Lilith warf Barrn einen bedeutungsvollen Blick zu. Barrn, der den schnippischen Blick von Lilith richtig deutete, rollte nur mit den Augen und schüttelte ungläubig seinen Kopf.
»So viel zu dem abergläubisch ...«, zischte sie ihn an.
Sie zog Barrn hinter einen Holzstapel.
Sie sah, wie Lark seinen Kriegern zuwinkte und raunte: »Los kommt, sie haben uns noch nicht entdeckt.«
Die Männer nickten und folgten Lark geduckt mit gezogenen Waffen. Barrn schnalzte mit der Zunge. »Jetzt wird es interessant. Los hinter her.« Ohne auf sie zu warten, rannte Barrn hinter dem Stapel hervor und folgte den Revolutionären.
Lilith lief hinter ihm, bemüht, die Aura ihres Steines abzuschirmen. Barrn war da eindeutig im Vorteil, dachte sie ein wenig neidisch, er musste keinerlei Kraft aufwenden, seinen Diamanten verborgen zu halten.
Sie eilten über die dunklen Straßen und zu ihrem Glück dämpfte der Sand ihre Schritte. Die Männer hielten vor einer kleinen Scheune und Barrn streckte hastig seinen Arm aus, um Lilith zu stoppen. Sie rannte ungebremst in seinen Ellenbogen hinein und schnappte keuchend nach Luft, während sie sich krümmte.
»Sie sind da drin«, flüsterte Barrn.
»Danke«, sie verzog ihren Mund. »Das wäre mir gar nicht aufgefallen.«
Er überhörte ihren beißenden Hohn mit einer stoischen Gelassenheit und grinste sie nur von oben herab an. »Tut's weh?«, wollte er scheinheilig wissen und deutete auf ihren Magen.
Lilith knurrte.
Sie warteten, doch nichts passierte. Kein Geräusch drang aus der Scheune, nicht einmal ein verkniffenes Husten oder das Scharren von Stiefeln.
Barrn runzelte die Stirn und lauschte. »Nichts. Man hört nichts«, bestätigte er den Eindruck, den auch Lilith hatte.
Lilith machte einen Schritt nach vorne und ging entschlossen auf die Scheunentür zu. Barrn gestikulierte wild und seine gezischten Worte schwankten zwischen einem lauten Brüllen und einem gepressten Flüsterton: »Lilith, was tust du geisteskrankes Mädchen da wieder?«
Jetzt war sie an der Reihe ihn anzugrinsen. »Ich schaue nach.«
Barrn klatschte sich mit der Hand an seine Stirn, sah sich flüchtig um und dribbelte zu ihr hin. »Wenn dich nicht bald jemand umbringt, werde ich es tun.«
Lilith hob beschwichtigend ihre Hände. »Ich spüre die Aura ihrer Steine nicht mehr, ich glaube nicht, dass sie noch in dem Schuppen sind.«
Barrn zog zweifelnd seine Augenbrauen nach oben. »Ich hoffe du hast recht.« Dann schob er sie galant zur Seite und trat selbst den Vormarsch an.
Als sie an der Türe angekommen war, drückte Barrn sein Ohr an die Holztür und lauschte angestrengt.
»Mach schon«, drängte ihn Lilith und Barrn hob seinen Zeigefinger, um ihr zu bedeuteten, dass sie still sein sollte. »Willst du unbedingt entdeckt werden?«, fuhr er sie in einem energischen Flüsterton an.
»Nein«, gab sie pikiert
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